Dringender Wunsch
FDP fordert Lehrschwimmbecken in Coburg
Unser Foto zeigt das kleine Becken im Coburger Aquaria. Derzeit können nur hier diverse Schwimm- und Wasserkurse stattfinden.
Unser Foto zeigt das kleine Becken im Coburger Aquaria. Derzeit können nur hier diverse Schwimm- und Wasserkurse stattfinden.
CT-Archiv
Oliver Schmidt von Oliver Schmidt Coburger Tageblatt
Coburg – Mit ihrem Vorstoß für eine Fahrrad-Vignette haben zwei FDP-Stadträte bundesweit viel Hohn und Spott geerntet. Ihre neueste Idee hat mehr Substanz.

Die FDP-Stadträte Michael Zimmermann und Hans-Heinrich Eidt haben einen weiteren Antrag gestellt. Nachdem die beiden erst jüngst sehr viel Hohn und Spott für ihren Vorstoß ernteten, wonach in Coburg eine Fahrrad-Vignette eingeführt werden sollte, geht es diesmal um den Bau eines Lehrschwimmbeckens.

Lehrschwimmbecken mit Hubboden

In dem Antrag heißt es: „Der Stadtrat möge den Oberbürgermeister und die SÜC Aufsichtsräte beauftragen, die SÜC als 100 Prozent städtische Tochter zu veranlassen, die Kapazitäten der Schwimmbecken deutlich zu erweitern. Hierzu sollte ein 50 Meter-Lehrschwimmbecken mit Hubboden und versenkbarer Trennwand möglichst getrennt vom Freizeitbad errichtet werden. Das Wellenbad oder eine vergleichbare Attraktion sind weiter vorzuhalten.“

In ihrer Begründung verweisen Zimmermann und Eidt darauf, dass in der Stadt Coburg in den vergangenen Jahrzehnten viele Lehrschwimmbecken verloren gegangen seien. Zum Beispiel 2010 das in der Rückertschule und vorher das Alexandrinenbad. Damals sei auch geplant gewesen, die Schwimmausbildung im Aquaria zu zentralisieren. „Den Schwimmvereinen wurde immer wieder in Aussicht gestellt, hierfür im Aquaria ausreichende Kapazitäten zu schaffen“, erinnern Zimmermann und Eidt. Aber: „Dies ist nie erfolgt.“

Blick auf das große Becken im Aquaria in Coburg.
Blick auf das große Becken im Aquaria in Coburg.
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Kritik an Sauna-Entscheidung

Nunmehr platze das Aquaria „aus allen Nähten“. Bei der letzten Renovierung habe man sich dann auch noch dafür entschieden, statt eines zusätzlichen Beckens lieber eine neue Sauna einzurichten. „Ein Vorgang, der in Anbetracht der attraktiven Saunalandschaften in Staffelstein und Bad Rodach mehr als befremdlich erscheint“, finden die beiden FDP-Stadträte.

Außerdem schreiben Zimmermann und Eidt: „Niemand wird bezweifeln wie wichtig das Erlernen des Schwimmens für Kinder ist. Das ist eine Form der Daseinsfürsorge, für die die Stadt Coburg Verantwortung trägt.“ Doch aufgrund fehlender Kapazitäten könnten viel zu wenige Kurse angeboten werden. Und zusätzliche Aktivitäten wie etwa „Wassergewöhnung für Kleinkinder“ könne in Coburg gar nicht mehr angeboten werden. Auch beim Schulschwimmen werde es immer schwieriger, die eigentlich verbindlichen Lehrpläne im Hinblick auf die schulische Schwimmausbildung einzuhalten.

"Das ist unwürdig!"

Das alles ist laut Zimmermann und Eidt einer finanzkräftigen Kommune wie Coburg „unwürdig“. Andere oberfränkische Städte hätten längst erkannt, dass ein flexibles 50-Meter-Becken nicht nur Vorteile für den Wettkampfsport bringe, sondern auch auf alle Bevölkerungsschichten positive Auswirkungen habe.

Welche Diskussion die beiden FDP-Stadträte mit ihrem Vorschlag für eine Fahrrad-Vignette wieder in Schwung  gebracht haben, lesen Sie hier:

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