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Coburg in der NS-Zeit
So konnten die Nazis an die Macht kommen
Präsentation der Forschungsergebnisse zur NS-Zeit in Coburg
Präsentation der Forschungsergebnisse zur NS-Zeit in Coburg (von links): Prof. Dr. Dr. h.c. Gert Melville, Dr. Eva Karl und Oberbürgermeister Dominik Sauerteig. // Foto: Oliver Schmidt
Coburg – Coburg gilt als erste nationalsozialistische Stadt, die es in Deutschland gab. Wie es dazu kommen konnte, hat eine Historikerkommission erforscht. Das Ergebnis soll auch Lehre für die Zukunft sein.

Die Frage, wie es zu etwas derart Schrecklichem kommen konnte, hat sich nach dem Zweiten Weltkrieg überall in Deutschland gestellt. Speziell auch in Coburg wären Aufklärung und Aufarbeitung eigentlich dringend notwendig gewesen. Schließlich hatten die Nationalsozialisten ausgerechnet im beschaulichen Coburg besonders schnell Fuß fassen können. Bereits 1929 konnte die NSDAP eine Mehrheit im Stadtrat des ehemaligen Herzogtums erreichen.

Max Brose als Auslöser

Fast einhundert Jahre später liegt jetzt eine umfassende Aufarbeitung vor. In Auftrag gegeben hatte sie 2015 der Coburger Stadtrat. Auslöser waren damals Diskussionen um Max Brose und dessen Rolle in der NS-Zeit. Als damals ein weiterer (und letztlich auch erfolgreicher) Anlauf unternommen wurde, eine Straße nach dem Unternehmer zu benennen, wurde der Wunsch geäußert, die Rolle der gesamten Stadt näher unter die Lupe zu nehmen. Es ging schlicht und weg darum, endlich Licht in das wohl dunkelste Kapitel der Coburger Geschichte zu bringen – verbunden immer wieder mit der Frage: Wie konnte es dazu kommen?

Gert Melville leitete Historikerkommission

Mit der Aufgabe betraut wurde damals eine Historikerkommission unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Gert Melville. Die Umsetzung der Forschung übernahm Dr. Eva Karl. In den vergangenen Jahren hatte Eva Karl auch schon Zwischenberichte gegeben. Doch jetzt, am frühen Montagabend, konnte sie zusammen mit Gert Melville das fertige Ergebnis ihrer Arbeit vorstellen. Die Präsentation erfolgte im großen Saal im Coburger Rathaus.

Gebannt lauschten die anwesenden Mitglieder des Stadtrats sowie auch zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer den Ausführungen.

Buch soll im November erscheinen

Das Werk von Eva Karl, das es voraussichtlich ab November als Buch zu kaufen geben wird, trägt den Titel „Coburg voran! – Herrschen und Leben in der ersten nationalsozialistischen Stadt Deutschlands“.

Einen ausführlichen Bericht zur Präsentation im Rathaus lesen Sie hier:

Wie Michael Stoschek, der Enkel von Max Brose, die Aufarbeitung bewertet, lesen Sie hier:

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