0
So süß!
Süße Rasselbande: Rettung im Coburger Tierheim
Siebenschläfer: Babys werden im Coburger Tierheim aufgezogen
Siebenschläfer: Babys werden im Coburger Tierheim aufgezogen // Foto: Wolfgang Desombre
Signet des Fränkischen Tags von Wolfgang Desombre
Coburg – Mehrere Siebenschläfer-Babys wurden von ihrer Mutter alleine gelassen – da wog das Kleinste gerade mal elf Gramm. Jetzt kümmert sich Sandra Schunk um sie. Ob es demnächst mit der Auswilderung klappt?
Artikel anhören

Eine ungewöhnliche Heldin des Tierheims macht Schlagzeilen: Sandra Schunk kümmert sich seit Wochen um acht Siebenschläfer-Babys, die bei Dacharbeiten aus dem Nest gefallen waren. Die Mutter verschwand, eine geplante Rückführung scheiterte, und so wurde Schunk zur Ersatzmutter.

Babys im Brutkasten

Die Kleine-Rasselbande bestand zunächst aus drei winzigen Jungen, die nur elf bis zwölf Gramm wogen und kaum drei Zentimeter groß waren. Kurz darauf nahm Schunk weitere fünf Siebenschläfer-Babys in Obhut und setzte sie in einen Brutkasten bei konstanten 30 Grad wohliger Wärme. Das Aufzucht-Projekt erforderte höchste Aufmerksamkeit: Alle zwei Stunden musste mit Pipette und Aufzucht-Milch gefüttert werden – rund um die Uhr, inklusive nächtlicher Kontrollrundgänge. Nach etwa zwei bis drei Wochen normalisierte sich der Rhythmus allmählich: Gegen sechs Uhr morgens stand nach Mitternacht die nächste Fütterung an.

Weintrauben und Äpfel auf dem Speiseplan

In den Wochen entwickelte sich die Gruppe weiter: Von der Babynahrung über Obstsorten wie Weintrauben und Äpfel bis hin zu speziell zusammengestelltem Futter wurden die Siebenschläfer schrittweise überwiegend selbstständig. Doch noch sind die Acht im Auswilderungsprozess: Sie leben derzeit in einer Auswilderungsvoliere, dürfen diese verlassen, kehren jedoch regelmäßig zurück, wie Tierheims-Leiterin Sandra Schunk berichtet.

Siebenschläfer: Babys werden im Coburger Tierheim aufgezogen
Siebenschläfer: Babys werden im Coburger Tierheim aufgezogen // Foto: Wolfgang Desombre

Siebenschläfer sind seltene Nagetiere mit auffällig schwarzen Augen, runden Ohren und einem buschigen Schwanz. Der Name rührt von der früheren Annahme her, sie würden sieben Monate Winterschlaf halten; heute weiß man, dass der Winterschlaf sogar noch länger dauern kann. In den aktiven Monaten sind sie nachtaktiv.

Der nächste Schritt ist sorgfältige Beobachtung, damit die Acht genügend Fettreserven anlegen, um später ausgewildert zu werden. Der Prozess bleibt spannend: Wann ist eine Auswilderung realisierbar, was von individuellen Faktoren abhängt.

Siebenschläfer: Babys werden im Coburger Tierheim aufgezogen
Siebenschläfer: Babys werden im Coburger Tierheim aufgezogen // Foto: Wolfgang Desombre

Für seinen Winterschlaf gräbt sich der Siebenschläfer meist im September etwa 30 bis 100 Zentimeter tief in die Erde ein, um dort vor Frost geschützt zu sein. Sandra Schunk muss jetzt nun genau darauf achten, ob sich die achtköpfige Rasselbande genügend Speck angefressen hat, damit sie ausgewildert können. Derzeit sind sie in einer Auswilderungsvoliere, können diese verlassen, aber sie kehren immer wieder zurück, erzählte die Leiterin des Tierheims.

Warum heißt der Siebenschläfer eigentlich Siebenschläfer?

Siebenschläfer: Babys werden im Coburger Tierheim aufgezogen
Siebenschläfer: Babys werden im Coburger Tierheim aufgezogen // Foto: Wolfgang Desombre

Ein seltenes Nagetier ist der Siebenschläfer, mit seinen schwarzen Augen, rundlichen Ohren und einem etwas buschigen Schwanz. Seinen Namen bekam er deshalb, weil man früher dachte, dass er sieben Monate Winterschlaf hält. Heute weiß man, dass sein Winterschlaf sogar noch länger dauert. In der Zeit, in der er nicht schläft, ist der Siebenschläfer nachtaktiv.

Inhalt teilen
  • kopiert!