Für diesen Freitag (16. Mai) hat die Regierung von Oberfranken zu einer Pressekonferenz eingeladen. Der Titel klingt vielversprechend: „Bedeutender Fortschritt für die verkehrliche Entwicklung im Coburger Süden“. Konkret wird es um die Bundesstraße 4 im Bereich des Weichengereuths in Coburg gehen. Seit Jahren wird darüber gestritten, ob die Straße, die derzeit zweispurig ist, vierspurig ausgebaut werden soll oder nicht.
Coburger IHK plädierte für einen vierspurigen Ausbau
Zu den Befürwortern eines Ausbaus zählt unter anderem die Industrie- und Handelskammer zu Coburg (IHK). Sie wünscht sich eine leistungsfähige Verkehrsachse. Denn derzeit stelle das Weichengereuth ein Nadelöhr dar.
Auch in Ahorn wird ein Ausbau befürwortet. Denn mit dem „Ahorner Berg“ mündet eine wichtigste Zufahrt der Gemeinde ins Weichengereuth. Speziell im Berufsverkehr bilden sich dort regelmäßig lange Staus.
Zu den Gegnern eines vierspurigen Ausbaus zählen unter anderem die Anwohner im Weichengereuth. Ebenso warnen Umweltschützer, dass hier eine breite Schneise in die Stadt geschlagen werde – und das, obwohl es doch östlich von Coburg mittlerweile die Autobahn als wichtigste Verkehrstrasse gibt. Und dann gibt es auch noch Verkehrsexperten, die skeptisch sind, ob ein vierspuriger Ausbau tatsächlich gut wäre für den Verkehrsfluss. Denn: Nicht nur am „Ahorner Berg“ müssten Ampeln errichtet werden.
Die Fronten zwischen Gegnern und Befürwortern schienen zuletzt völlig verhärtet. Der Kronacher Landtagsabgeordnete Jürgen Baumgärtner (CSU), der zugleich Vorsitzender des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr im Bayerischen Landtag ist, hat daraufhin ein Mediationsverfahren angestoßen. Als Mediatorin wurde die ehemalige SPD-Politikerin Natascha Kohnen eingesetzt. In vielen Runden wurde nach einem Kompromiss gesucht – und der wurde jetzt offenbar auch gefunden.
So heißt es in der Einladung zur Pressekonferenz: „Die Vermittlungsgespräche über die künftigen verkehrlichen Maßnahmen im Coburger Süden, unter anderem über den Ausbau der Bundesstraße 4 in Coburg/Weichengereuth, sind erfolgreich abgeschlossen.“ Und: „Die Kompromissbereitschaft von Stadt Coburg, Industrie- und Handelskammer zu Coburg, Landkreis Coburg und Gemeinde Ahorn beendet eine jahrzehntelange Diskussion und stellt die Weichen für eine gute Verkehrsentwicklung im Coburger Süden.“
Details, wie der gefundene Kompromiss aussieht, werden noch nicht verraten.
An der Pressekonferenz sollen laut Einladung teilnehmen:
- Florian Luderschmid, Regierungspräsident von Oberfranken
- Jürgen Baumgärtner, Vorsitzender des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr im Bayerischen Landtag
- Dominik Sauerteig, Coburger Oberbürgermeister
- Martin Mittag, Landtagsabgeordneter der CSU aus Coburg
- Sabine Gross, Landtagsabgeordnete der SPD us Kronach
- Sigmar Schnabel, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg
- Björn Cukrowski, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg
- Sebastian Straubel, Coburger Landrat
- Martin Finzel, Bürgermeister von Ahorn
- Vertreter der Coburger Stadtratsfraktionen