Der Coburger Automobilzulieferer Brose wird die Dieselstraße zwischen der Einmündung an der Bamberger Straße und dem Anschluss an den Süd-Kreisel in das Firmengelände integrieren. Der Senat für Stadt- und Verkehrsplanung sowie Bauwesen beschloss am Mittwoch die nochmalige Auslegung des geänderten Bebauungsplanes für zwei Wochen.
Der Verkauf der Dieselstraße an das Unternehmen war im vergangenen Jahr verabschiedet worden, jetzt wurde planungsrechtliche Sicherheit geschaffen. Gewürdigt wurden in den vergangenen Wochen und Monaten Einwände gegen das Vorhaben, die aber keine Auswirkungen auf die Planungen haben. Der Bebauungsplan wurde gegen die Stimme von Prof. Wolfram Haupt verabschiedet.
Bau eines Logistikzentrums
Gebaut werden von der Firma im Coburger Süden ein Logistikzentrum mit Hochregallager, ein Technologie- und zwei Verwaltungsgebäude, ein Parkhaus und neue Garagen. Dafür wendet Brose rund 130 Millionen Euro auf.
Zentral bei der Gestaltung der Außenanlagen ist nach dem Bebauungsplan-Entwurf, „die Trennung von Pkw-Verkehr und Fußgängerverkehr durch Grünstreifen“. Die Firma ist alleiniger Anlieger an der Dieselstraße. Die rund 300 Meter lange Straße habe „extrem an Verkehrsbedeutung verloren“.
Kontra des Vereins Altstadtfreunde Coburg
Während der ersten Auslegung des Bebauungsplanes vor Jahresfrist gab es drei Ablehnung gegen das Vorhaben. Nach wie vor gegen die Einziehung der Dieselstraße sind die Altstadtfreunde Coburg. Der Verein weist in einem Schreiben an die Regierung von Oberfranken darauf hin, dass Lkw nicht mehr zum neuen Brose-Logistikzentrum kommen würden. „Da sind die Altstadtfreunde aber einem Irrtum aufgesessen“, sagt Joachim Träger vom Bauamt.
Der Verein hinterfragt, ob weitere Firmenparkplätze nötig seien, denn Brose baue in Coburg Stellen ab. Die Altstadtfreunde lassen die Tatsache, dass die Firma alleiniger Anlieger an der Dieselstraße ist, als Begründung nicht gelten. Die Regierung von Oberfranken hat bereits im Sommer vergangenen Jahres die Einwände der Altstadtfreunde zurückgewiesen.
Die Grünen wollten, dass die Dieselstraße nur an Brose verpachtet wird
Auch die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat sich damals gegen das Vorhaben ausgesprochen. So solle die Uferstraße nicht Teil des Bebauungsplanes sein, die Dieselstraße nicht an Brose verkauft, sondern nur verpachtet werden. Außerdem sei der Fußweg der Bamberger Straße entlang des Firmengeländes zu bewahren, verlangten die Grünen. Die Änderungswünsche der Grünen sind nicht in die letzte Fassung des Bebauungsplans eingeflossen.
LBV fordert: Rücksicht nehmen auf Fauna und Flora in der Dieselstraße
Der Landesbund für Vogelschutz forderte mehr Rücksicht auf Fauna und Flora sowie begrünte Dächer. Weiter spricht sich dieser Naturschutzverein dafür aus, Parkplätze flächenschonend lieber in die Höhe als in die Fläche zu bauen.
Ablehnung kommt weiter vom Bund Naturschutz mit ähnlichen Argumenten. Gefordert werden mehr Photovoltaikanlagen und begrünte Dächer. Diese beiden Punkte und der Schutz von Bäumen sollen nun in den Bebauungsplan mit aufgenommen werden.
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