0
Bürger verärgert
Stadt Kulmbach lässt 16 Pappeln in Schutzgebiet fällen
Nur noch Stümpfe sind von der Pappelallee entlang des Weißen Mains übrig.
Nur noch Stümpfe sind von der Pappelallee entlang des Weißen Mains übrig. // Wolfgang Weinhold
Melkendorf – Die Rodung einer Allee am Weißen Main durch die Stadt Kulmbach sorgt für Kritik aus der Bevölkerung.

Nach der unrechtmäßigen Fällung von Jahrhunderte alten Eichen im Ortsteil Metzdorf für die Erschließung eines Neubaugebietes reagieren die Menschen in Kulmbach besonders sensibel auf Rodungen. So erreichte die Redaktion der Bayerischen Rundschau die Zuschrift des Kulmbachers Wolfgang Weinhold, der sich über eine abgeholzte Pappelallee beim Naherholungsgebiet Mainaue empört.

Gefällt worden waren die 16 stattlichen Pappeln bei der Melkendorfer Maingasse vor kurzem im Auftrag der Stadt Kulmbach, wie eine Nachfrage im Rathaus ergab.

„Mir standen die Tränen im Gesicht“

Er sei beim Spazierengehen mit seinem Hund auf diesen „Abholzwahn“ aufmerksam geworden, „mir standen die Tränen im Gesicht“, schreibt Weinhold und kritisiert: „Wir verurteilen die Abholzungen des Regenwaldes, sind aber selbst bei uns im nahen Umfeld nicht besser.“

Bevölkerungsschutz als Begründung

Die Stadt Kulmbach verteidigt die Rodung im Landschaftsschutzgebiet „Unteres Rotmaintal“ mit Gründen des Bevölkerungsschutzes. Bei Baumpflegearbeiten an der Pappelallee seien eine zunehmende Verschlechterung der Vitalität und immer mehr abgestorbene Ast- und Kronenteile festgestellt worden.

Naturschutzbehörde stimmte zu

Bei einer Begehung des Bauhofes zusammen mit Stadtförsterin Carmen Hombach im Januar sei deshalb zum Schutz von Passanten die Rodung beschlossen und ein entsprechender Antrag an die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt gestellt worden.

Neue Bäume müssen gepflanzt werden

Zu den Auflagen im Rodungsbescheid, den die Stadt am 16. Januar erhielt, gehört, dass 16 neue, heimische Bäume gepflanzt werden müssen.

Lesen Sie auch:

Inhalt teilen
  • kopiert!