Bürgerservice Bauantrag: Papierformat hat in Kulmbach ausgedient Solch überdimensionale Baupläne gehören für Simone Oppel, Thomas Lorenz und Martin Willert vom Landratsamt Kulmbach seit 1. Dezember der Vergangenheit an. // U. Prawitz von Ursula Prawitz TEILEN  02.12.2022 Kulmbach – Wer im Landkreis Kulmbach bauen will, kann seit 1. Dezember seinen Bauantrage digital einreichen. Als zertifiziertes digitales Amt werden im Landratsamt Kulmbach bereits etwa 50 Online-Verfahren angeboten, das Bauantragsverfahren kommt nun hinzu. „Wir sind damit die 22. Gebietskörperschaft in Bayern, die ein digitales Bauantragsverfahren ermöglicht“, sagte Landrat Klaus Peter Söllner (FW) in einem Pressegespräch. Einsparmöglichkeiten schaffen Die digitale Einreichung von Bauanträgen soll Einsparmöglichkeiten schaffen. „Die Pläne müssen weder mehrfach großformatig ausgedruckt noch aufwendig gefaltet werden“, erklärte Thomas Lorenz, stellvertretender Sachgebietsleiter Baurecht. Außerdem können Verfahren beschleunigt werden, da viele Fachstellen parallel beteiligt werden können. „Nach zwei Monaten (das ist die gesetzlich festgelegte Frist, welche einer Gemeinde für deren Stellungnahme zur Verfügung steht) sollte alles vorliegen“, ergänzte Oliver Hempfling, Leitung der Abteilung 3 im Landratsamt. Transparenz wird gesteigert Auch die Transparenz soll durch das digitale Antragsverfahren gesteigert werden. Der Antragsteller erhält einen persönlichen PIN und kann über das Modul „Bürgerauskunft“ zu jeder Zeit auf seinen Antrag zugreifen. „So kann man das Stadium des Genehmigungsverfahrens einsehen und ist informiert, welche Stellungnahmen von Fachstellen noch ausstehen.“ Bei der Antragseinreichung wird der Antragsteller mittels eines Online-Assistenten gelenkt, „damit am Ende nichts mehr nachgefordert werden muss“, sagte Oliver Hempfling. Im Landratsamt wird dann für jeden Bauantrag eine elektronische Akte angelegt und „im besten Fall bis zur Erteilung der Baugenehmigung, die mit einem Siegel versehen sein muss, nichts mehr gedruckt“. 36.000 Euro investiert Vor zwei Jahren hat das Landratsamt damit begonnen, den internen Workflow zu digitalisieren. „Es musste eine Plattform bereitgestellt und Kompatibilität mit anderen Programmen hergestellt werden“, erklärte Oliver Hempfling, das habe der Freistaat übernommen. Die Gemeinden bleiben elementarer Bestandteil des Verfahrens, mussten aber wie sonstige Fachstellen auch digital angebunden werden. „Wir haben jetzt ein zügiges Verfahren, das auch ein wichtiger Standortfaktor ist.“ Dafür investierte das Landratsamt in neue Hardware. Den Sachbearbeitern stehen 27-Zoll-Bildschirme zur Verfügung, für die Pläne stehen 65-Zoll-Monitore bereit. „Die Bearbeiter der Pläne arbeiten über Whiteboards“, erklärte Thomas Lorenz. Hier sollen noch zwei Stück beschafft werden. Auch eine Erweiterung der bestehenden Fachsoftware sowie umfangreiche Mitarbeiterschulungen waren notwendig. Insgesamt summieren sich die Kosten für diese Maßnahmen auf bislang rund 36.000 Euro. Papierformat weiter möglich Die Einreichungen von digitalen Bauanträgen erfolgen über das Bayernportal, eine zentrale Informationsplattform der öffentlichen Verwaltung. Die Daten werden dann an das Landratsamt Kulmbach übertragen und dort digital weiter verarbeitet. Selbstverständlich aber könne man auch weiterhin Bauanträge noch in Papierformat einreichen. Lesen Sie auch: Auszeichnung Agentur überzeugt bei Kreativwettbewerben Die Kupferberger Agentur „Bergwerk Strategie und Marke“ hat gleich zwei Kreativpreise erhalten. Wirtschaft Kulmbacher Firmen sehen für 2023 schwarz Die Unternehmen im Landkreis Kulmbach rechnen mehrheitlich mit einer Verschlechterung der Geschäftslage in 2023. Digitalfunk Rettungskräfte stehen vor einem Problem Es braucht ein funktionierendes Funknetz, damit Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen alarmiert werden können. Doch der Digitalfunk ist vom Strom abhängig. Was tun, wenn der ausfällt? Katastrophenschutz So ist Kulmbach auf den Blackout vorbereitet Falls es längere Zeit zum Zusammenbruch des Stromnetzes kommt, gerät das Leben aus den Fugen. Die Behörden sorgen vor. Und die Bürger?