Podcast "Fränkischer Talk" Tanja Kinkel, wie schreibt man Bestseller? Bestseller-Autorin Tanja Kinkel ist zu Gast im Podcast "Fränkischer Talk". // Foto: Matthias Hoch / Grafik: Maximilian Arnold TEILEN  06.03.2025 Bamberg – Sie hat 31 Romane geschrieben, mehr als acht Millionen Bücher verkauft: Tanja Kinkel. Die Ausnahme-Autorin aus Bamberg erzählt im Podcast "Fränkischer Talk", warum das Schreiben ein Teil von ihr ist. Schon während des Studiums schrieb sie ihren ersten erfolgreichen Roman "Wahnsinn, der das Herz zerfrisst", ihr drittes Werk "Die Puppenspieler" kam auf die Bestseller-Liste und wurde Jahre später verfilmt. Seitdem veröffentlicht sie ohne große Unterbrechungen ein Buch nach dem anderen: Tanja Kinkel gehört zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftstellerinnen. Sie hat zur Science-Fiction-Reihe "Perry Rhodan" beigetragen, Kinder- und Jugendbücher verfasst und einen Aspekt aus der Unendlichen Geschichte weitererzählt. Doch ihr Schwerpunkt ist ein anderer: Von ihren 31 Büchern sind 24 Historien-Romane, auch ihr neues Werk "Im Wind der Freiheit", das am selben Tag erscheint wie dieser Artikel und ihr Besuch im Podcast "Fränkischer Talk": am 6. März 2025. Jedes Werk eine andere Epoche Darin nimmt sie ihre Leserschaft mit ins Jahr 1848. Auch diesmal gibt es keinen direkten Bezug zu einem vorherigen Werk. Jedes ihrer Bücher ist eine neue Reise in eine andere Epoche, ein anderes Land. Kinkel springt zwischen den Zeiten hin und her: mal die Hexenverbrennung, mal die Gründung Roms, mal der deutsche Thronstreit zwischen Welfen und Staufern, mal der Kampf um die Macht in der Mongolei im 15. Jahrhundert. Nur eines haben ihre Bücher gemeinsam: Sie basieren auf echten Menschen – oder auch Tieren. In vielen Werken sind es weltberühmte Persönlichkeiten wie Elisabeth I., Lord Byron oder die Brüder Grimm. Aber es gibt auch die Unbekannten, die Randfiguren, über die sie in Recherchen stolpert. Manchmal ist es nur ein Satz in einer einzigen Quelle, der sie zu einer Romanheldin inspiriert. Persönliche Einblicke in ihre Arbeit Im Podcast "Fränkischer Talk" erzählt die 55-Jährige ausführlich von ihrem künstlerischen Schaffen. Sie berichtet, wie sie Epochen und Persönlichkeiten auswählt, wie ihre Geschichten entstehen, wie sie sie strukturiert und wie sie vom fertigen Konzept ausgehend ans Schreiben geht. Sie berichtet davon, wie sie sich einigelt und den Kontakt zu Freunden und Familie auf ein Minimum reduziert, um konzentriert zu schreiben – nur unterbrochen von regelmäßigen Spaziergängen. Und sie erklärt, warum sie keinesfalls in Bamberg an ihren Romanen arbeiten kann, sondern ausschließlich in ihren Wohnungen in München und am Tegernsee. Sie erinnert sich, wie es war, ihre Geschichte verfilmt zu sehen und spricht offen über ihre Selbstzweifel, immer bevor ein neues Buch erscheint. Ihre Erfahrung zeigt: Manche Leser mögen das eine Buch sehr, das nächste aber gar nicht, sagt Kinkel. "Aber es ist okay, nicht alle Bücher von einem Autoren zu mögen." Schreiben, wonach das Herz sie drängt Für sie sei es wichtiger, ihrem eigenen Bedürfnis zu folgen, als strategisch zu denken: „Wenn man sich davon abhalten lässt, zu schreiben, wonach das Herz einen drängt, dann ist man als Autorin ohnehin im Inneren etwas abgestorben. Und das möchte ich nicht.“ Das Schreiben sei für sie etwas Quintessenzielles, so selbstverständlich wie das Atmen. "Es ist die Antwort auf die Frage 'Warum sind sie auf der Welt, Frau Kinkel?'“, sagt die Autorin. Im Podcast spricht sie über ihre eigenen Lieblingsbücher, über Recherchen zu jüdischen Persönlichkeiten in ihrer Heimatstadt Bamberg und über den "Totentanz", der vor wenigen Monaten uraufgeführt wurde. Podcast kostenfrei anhören Das ganze Gespräch mit Tanja Kinkel hören Sie kostenfrei auf allen üblichen Podcast-Plattformen wie Spotify oder Apple Podcast oder direkt hier: Spendenprojekt "Brot und Bücher" Einen besonderen Teil ihres Lebens nimmt das Spendenprojekt "Brot und Bücher" ein, das Tanja Kinkel schon 1992 mit Freunden und Familie gegründet hat. Seitdem hat der Verein (teilweise in Zusammenarbeit mit dem BR-Projekt "Sternstunden" mehr als 6 Millionen Euro Spenden für Projekte in Deutschland und der ganzen Welt gesammelt, um Kindern einen Zugang zu Bildung und damit einer besseren Zukunft zu ermöglichen. Über ihre Erfahrungen, die Motivation und wie oft sie selbst in direktem Kontakt mit den Spendenempfängern steht, erzählt sie ebenfalls im Podcast. Alle "Talks" im Überblick Der "Fränkische Talk" ist der Interview-Podcast des Fränkischen Tags. Er erscheint alle zwei Wochen donnerstags. Darin erzählen Menschen aus der Region aus ihrem Leben – von Ex-Bischof Ludwig Schick über Zwei-Sterne-Koch Alexander Herrmann, von Lyrikerin Nora Gomringer zu Symphoniker Dirigent Jakub Hrůša, von Mälzerei-Chefin Sabine Weyermann zu Lauf-Influencerin "Leni Runner".Alle Folgen gibt es im Überblick hier. Einige "Fränkischer Talk"-Episoden in der Auswahl: Podcast "Fränkischer Talk" Jan Liepold, was ist der Sinn des Lebens? Jan Liepold ist dem Tod von der Schippe gesprungen. Sein Herz stand still. Er überlebte – und änderte danach sein Leben. Heute stellt er im Philosophie-Podcast "Der Pudel und der Kern" große Fragen. Podcast "Fränkischer Talk" Nora Gomringer, warum brauchen wir Gedichte? Sie haucht Worten Leben ein – dafür wurde die Dichterin Nora Gomringer vielfach ausgezeichnet. Im Podcast spricht sie über ihre Kunst, das Künstlerhaus, den Tod ihrer Mutter und ihren berühmten Vater. Podcast "Fränkischer Talk" Eli Wasserscheid, warum ist der Tatort so ein Kult? Franken-Tatort und Eberhofer-Krimis, Karl Valentin und "Die Päpstin": Eli Wasserscheid erzählt im "Fränkischen Talk" aus ihrem Leben als Schauspielerin und von ihrer fröhlichen Kindheit in Bamberg. Podcast "Fränkischer Talk" Cordula Pflaum, warum gibt es so wenige Pilotinnen? Cordula Pflaum ist eine Exotin: Nach 34 Jahren im Job ist es immer noch ungewöhnlich, dass eine Frau auf dem linken Steuerplatz im Cockpit sitzt. Sie erzählt von ihrem außergewöhnlichen Karriereweg. "Fränkischer Talk LIVE" Alexander Herrmann, warum ärgerst Du andere Sterneköche? Der Vorzeige-Franke, Zwei-Sterne-Koch und "The-Taste"-Rekordgewinner hat aus seinem Leben erzählt: von seiner Kindheit im Hotel, seiner Krebserkrankung, dem perfekten Menü und seinen Michelin-Sternen. Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren: Ein allerletztes Buch Thomas Kraft: Einem Bamberger Autor reicht's mit Schreiben Mehr als 40 Bücher hat Thomas Kraft geschrieben. Doch damit soll nun Schluss sein. Vor seinem Abschied von der Literatur kommt er jetzt nochmals in seine Heimatstadt Bamberg. Rührende Herzensangelegenheit Bamberger Schriftstellerin hilft Kindern in der ganzen Welt Die bekannte Bamberger Schriftstellerin Tanja Kinkel und ihr Vater Werner unterstützen mit dem Verein „Brot und Bücher“ tausende Kinder in Franken und der ganzen Welt. Gerade startet wieder das jüngste Projekt in Tansania, am Fuße des Kilimandscharo. Völlig neue Zielgruppe Bamberger Autorin Tanja Kinkel überrascht mit neuem Roman Die Bamberger Autorin Tanja Kinkel hat es mit ihren historischen Romanen für Erwachsene zu Erfolg und Ansehen gebracht. Jetzt wagt sie etwas vollkommen Neues. Kann das gutgehen? Umjubelte Premiere Bamberger „Totentanz“: Vor dem Tod sind alle gleich Auf dem Bamberger Domplatz führt das Theaterstück „Totentanz" durch 1000 Jahre Bamberger Stadtgeschichte. Der Clou: Das Ensemble besteht bis auf eine einzige Ausnahme ausschließlich aus Laien. Kann das gut gehen? "Außergewöhnliche ... Tanja Kinkel erhält in Sassanfahrt Ehrenmedaille des Bezirks Auf Schloss Sassanfahrt erhielt Schriftstellerin Tanja Kinkel aus den Händen des oberfränkischen Bezirkstagspräsidenten Henry Schramm die „Ehrenmedaille des Bezirks in Silber“. Bürger-Theater am Dom Bamberger „Totentanz“: Unruhe hinter den Kulissen Das Bamberger Bürgertheater auf dem Domplatz war ein spektakulärer Erfolg. Jetzt gibt es unterschiedliche Ansichten über die künftige Ausrichtung. Die Autorin Tanja Kinkel hat Einwände. Sechsstellige Summe Rekord-Sternstunden-Gala: Bamberger Projekte groß bedacht Die diesjährige Sternstunden-Gala des Bayerischen Rundfunks hat im Zeichen einer Rekordsumme gestanden. Großen Jubel und auch Zuwendungen gab es für „Zirkus Giovanni“ und „Brot und Bücher“ in Bamberg. Ein Fest für Bücher-Fans Furios eröffnet Nora Gomringer Bambergs Literaturfestival Zum feierlichen Auftakt war jeder da, der politisch und kulturell in Bamberg etwas auf sich hält. Eine ragte heraus. 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