Podcast "Fränkischer Talk" Wilfried Hochholdinger, wie spielt man die Bösen? Schauspieler Wilfried Hochholdinger aus Bamberg spricht im Podcast "Fränkischer Talk" über seine wichtigsten Rollen und das Mammut-Projekt "Die Ermittlung", das im Juli 2024 in die Kinos kam. // Peter Nass / Grafik: Maximilian Arnold TEILEN  26.09.2024 Bamberg – Wilfried Hochholdinger aus Bamberg stand für den "Tatort", für "X-Men" und "Inglorious Basterds" vor der Kamera. Aktuell ist er im Epos "Die Ermittlung" über die Auschwitz-Prozesse zu sehen. Wenn Wilfried Hochholdinger durch Bamberg läuft, dürften sich zahlreiche Passanten denken: "Den kenn ich doch!" Und ja, man kennt ihn: aus unzähligen Fernsehserien wie Tatort oder Wolffs Revier, aus Produktionen wie Charité oder Elementarteilchen, aus X-Men: Erste Entscheidung und aus Speer und er. In mehr als 300 Filmen hat er mitgespielt. Außerdem ist seine tiefe Stimme in zahlreichen Hörspielen und Werbespots zu hören. In München, Berlin und Düsseldorf spielte er zudem jahrelang Theater. Tarantinos "Inglorious Basterds" als seine größte Enttäuschung Auf den ersten Blick ragen zwei Hollywood-Produktionen in seiner beruflichen Biografie heraus: Inglorious Basterds von Kult-Regisseur Quentin Tarantino und X-Men: Erste Entscheidung, in dem er in einer Barszene von Michael Fassbender als junger Magneto erschossen wird. Doch es ist sein aktueller Film, der für ihn der bedeutendste und wichtigste seiner Karriere ist: Die Ermittlung von Regisseur RP Kahl, der im Sommer in die Kinos kam. Film über die Auschwitz-Prozesse in der Mediathek In „Die Ermittlung“ spielt der Bamberger Schauspieler Wilfried Hochholdinger einen der Hauptangeklagten in den Prozessen nach der Befreiung von Auschwitz, Robert Mulka. Grundlage des Films ist das Theaterstück "Die Ermittlung - Oratorium in 11 Gesängen" von Peter Weiss. Darin wird der erste Frankfurter Auschwitz-Prozess von 1963 bis 1965 in einer Art Protokollform gespielt. Der Regisseur RP Kahl hat daraus ein vierstündiges Kammerspiel vor der Kamera gemacht, in dem alles anders ist als in anderen Filmen. Anlässlich des 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zeigt die ARD den Film „Die Ermittlung“ kostenfrei in der Mediathek. Hochholdinger gibt nur selten Interviews Der Bamberger Hochholdinger gibt nur sehr selten Interviews. Für den Podcast "Fränkischer Talk" macht er eine Ausnahme: Eine Stunde lang erzählt er darin aus seinem Leben als Schauspieler und von seinen bedeutendsten Projekten. Er erzählt, wie er Quentin Tarantino traf und wie daraus die größte Enttäuschung seiner Karriere wurde. Er spricht über das Projekt, das ihm am meisten Spaß gemacht hat (Die Snobs) und über Die Ermittlung. Für Hochholdinger war der Dreh der emotionalste in seiner bisherigen Laufbahn. Das ganze Gespräch hören Sie kostenfrei auf allen bekannten Podcast-Plattformen wie Spotify oder Deezer oder direkt hier: Mulka und Goebbels: Hochholdinger spielt die Bösen Nicht zum ersten Mal ist Wilfried Hochholdinger als das personifizierte Böse zu sehen: Schon zweimal hat er Hitlers Reichspropaganda-Minister Joseph Goebbels für die Leinwand verkörpert. Im Gespräch erklärt er, wie er sich auf eine solche Rolle vorbereitet und wie er mit dem ungeheuerlichen Hintergrund seines aktuellen Films umgegangen ist. Wilfried Hochholdinger in "Die Ermittlung" Der Ankläger (Clemens Schick) verhört den Angeklagten Mulka (Wilfried Hochholdinger). In Bamberg geboren und aufgewachsen Hochholdinger ist 1962 in Bamberg geboren und dort aufgewachsen. Er erzählt aus seiner Kindheit und Jugend in der Domstadt, wie sich seine Liebe zu Film und Theater ausprägte, und von der Initialzündung für seinen Wunsch, selbst Schauspieler zu werden – eine Frau steckte dahinter. Er verließ Bamberg, um in München an der Otto-Falckenberg-Schule Schauspiel zu lernen: Seinen ersten Film – "Orpheus kehrt zurück" mit Bobby McFerrin unter der Regie von Peter Lämmle – drehte er bereits, als er mit der Schauspielschule noch gar nicht fertig war. Im "Fränkischen Talk" erzählt er, warum er dort erstmal rausflog und später wieder aufgenommen wurde. Zweite Leidenschaft: Musik als HOLD Außerdem ist Hochholdinger begeisterter Musiker. Mit seiner Band HOLD, die mittlerweile sein alleiniges Projekt ist, hat er vier Alben veröffentlicht und ist dabei immer mehr zum Konzeptkünstler geworden. Ein neues Album erscheint in Kürze. HINWEIS: Dieser Artikel ist im September 2024 erstmals erschienen. Aufgrund der Veröffentlichung seines Films haben wir ihn für Sie aus dem Archiv geholt. Alle bisherigen Folgen von "Fränkischer Talk" – unter anderem mit Erzbischof emeritus Ludwig Schick, Kinderbuchautor Paul Maar (Das Sams), Mälzerei-Chefin Sabine Weyermann oder der Lauf-Influencerin "Leni_Runner" alias Ingalena Schömburg-Heuck finden Sie hier in der Übersicht. Lesen Sie auch: Emotionales Interview Schauspieler Wilfried Hochholdinger zurück in Bamberg Wilfried Hochholdinger hat bereits mit Christoph Waltz oder Regisseuren wie Quentin Tarantino gedreht. Der Tatort oder Babylon Berlin gehören zu seinen Referenzen. Aufgewachsen ist er in Bamberg. Warum er heute wieder in der Domstadt lebt - und weshalb er bei seinem letzten Film geweint hat. Hier sehen Sie weitere Folgen. Diese und viele mehr finden Sie in der Übersicht auf www.fraenkischer-talk.de. Podcast "Fränkischer Talk" Eli Wasserscheid, warum ist der Tatort so ein Kult? Franken-Tatort und Eberhofer-Krimis, Karl Valentin und "Die Päpstin": Eli Wasserscheid erzählt im "Fränkischen Talk" aus ihrem Leben als Schauspielerin und von ihrer fröhlichen Kindheit in Bamberg. Podcast "Fränkischer Talk" Jakub Hrůša, was fühlen Sie beim Dirigieren? Er ist gefeierter Chefdirigent der Bamberger Symphoniker und steht weltweit auf Konzertbühnen: Jakub Hrůša. Im Podcast verrät er, wie er arbeitet und wann er sein Engagement in Bamberg beenden wird. Podcast "Fränkischer Talk" Nora Gomringer, warum brauchen wir Gedichte? Sie haucht Worten Leben ein – dafür wurde die Dichterin Nora Gomringer vielfach ausgezeichnet. Im Podcast spricht sie über ihre Kunst, das Künstlerhaus, den Tod ihrer Mutter und ihren berühmten Vater. "Fränkischer Talk LIVE" Alexander Herrmann, warum ärgerst Du andere Sterneköche? Der Vorzeige-Franke, Zwei-Sterne-Koch und "The-Taste"-Rekordgewinner hat aus seinem Leben erzählt: von seiner Kindheit im Hotel, seiner Krebserkrankung, dem perfekten Menü und seinen Michelin-Sternen.