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Jupps Gartentipps
Natürlich gärtnern, Vielfalt bewahren
Kräuterbüschel an Maria Himmelfahrt.
Kräuterbüschel an Maria Himmelfahrt. // Jupp Schröder
Bamberg – Mit Wildpflanzen, Kräutern und Teichen fördern Sie die Artenvielfalt im Garten – und schaffen wertvolle Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Tiere.

Jetzt beginnt der Rainfarn zu blühen. Er wird auch Wurmkraut genannt und zählt zu den Kompasspflanzen, deren Blätter sich senkrecht nach Süden richten. Als Heilpflanze ist er vielseitig einsetzbar und gehört traditionell in die Kräuterbuschen zu Maria Himmelfahrt. Dieser Aspekt zeigt, wie wichtig naturnahe Gartenpflege ist und wie tief verwurzelt solche Bräuche sind.

Wildpflanzen erhalten Artenvielfalt

Mit jeder Wildpflanze, die ausstirbt, verschwinden etwa 13 Tierarten. Hobbygärtner können durch Duldung von Königskerzen, Baldrian, Wasserdost und Rainfarn zur Arterhaltung beitragen. Viele Wildpflanzen sind Züchtungen in Schönheit überlegen und fördern ein biologisches Gleichgewicht. Jeder Eingriff in die Natur sollte daher gut überlegt und möglichst schonend erfolgen.

Wasserdost als ökologischer Helfer

Wasserdost wächst gern an Bachrändern und zeigt wasserführende Schichten an. Seine lachsrosafarbenen Blüten sind ein Paradies für Schmetterlinge, Schwebfliegen und Käfer. Auch Krabbenspinnen nutzen die Blütendolden als Jagdplatz. Wasserdost ist ökologisch bedeutsam, da er in einer Zeit blüht, in der sonst wenig Nektar und Pollen verfügbar sind.

Blumen für Trockensträuße

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um Blumen für Trockensträuße zu schneiden. Geeignet sind Zinnien, Edeldistel, Strohblume, Rainfarn und Goldgarbe. Strohblumen sollten geschnitten werden, bevor sich die Blüten öffnen. So behalten sie ihre Farbe und Form. Trockensträuße sind nicht nur dekorativ, sondern auch ein Beitrag zur nachhaltigen Gartengestaltung.

Gartenteich als Lebensraum

Algen im Gartenteich sollten nicht vollständig entfernt werden, da sie Lebensraum für Kleinlebewesen bieten. Unterwasserpflanzen wie Hornkraut und Schwimmpflanzen wie Froschbiss entziehen dem Wasser Nährstoffe und sorgen für Klarheit. Fische sind in kleinen Teichen nicht ideal, da sie das ökologische Gleichgewicht stören können.

Ersatzbiotope für Tiere schaffen

Ein naturnaher Teich bietet Lebensraum für Libellen, Frösche, Molche und Unken. Eine zu dichte Bepflanzung mit Schilf führt zur Verlandung und verringert das Wasservolumen. Eine Pumpe kann nur Symptome bekämpfen. Mikroorganismen sorgen für nachhaltige Klarheit. Wichtig ist ein sanftes Teichgefälle und eine möglichst natürliche Gestaltung.

Rücksicht beim Algenentfernen

Wenn Algen entfernt werden, sollte man sie einen Tag am Teichrand liegen lassen. So können Kleintiere zurück ins Wasser krabbeln. Selbst kleinste Tümpel sind wertvolle Lebensräume. Gartenteiche fördern Naturbeobachtung und Umweltbewusstsein – besonders bei Kindern. Dieser Aspekt zeigt, wie wichtig naturnahe Gartenpflege ist.

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