Basketball
Brose gewinnt ersten Test gegen Coburg deutlich
Brose-Neuzugang Justin Wright-Foreman (rechts, hier gegen Lucas Wobst) deutete seine herausragenden Offensivqualitäten beim Test in Coburg an.
Brose-Neuzugang Justin Wright-Foreman (rechts, hier gegen Lucas Wobst) deutete seine herausragenden Offensivqualitäten beim Test in Coburg an.
Hagen Lehmann
Maximilian Glas von Maximilian Glas Fränkischer Tag
Bamberg – Das neu formierte Bamberger Team setzt sich in der HUK-Arena mit 108:71 gegen den BBC Coburg durch.

Standesgemäß hat Brose Bamberg am Donnerstagabend sein erstes Testspiel mit 108:71 gegen den ProB-Ligisten BBC Coburg in der HUK-Arena vor 920 Zuschauern gewonnen. Patrick Heckmann und die acht Bamberger Neuzugänge wussten phasenweise bereits mit guter Ballbewegung zu gefallen, leisteten sich gegen ihren Kooperationspartner auch einige Schwächephasen.

In die Analyse wollte Oren Amiel  noch nicht gehen. Nach gerade einmal acht Tagen Vorbereitung ist das dem Brose-Trainer auch nicht zu verdenken.  „Das ist viel zu früh.  Unsere beiden großen Spieler hatten erst ein Training.  Wichtig war in erster Linie, dass die Jungs ein bisschen rennen und zusammenspielen. Die Leistung war okay, aber auch nicht mehr“, gab der 50-Jährige zu Protokoll. Etwas Lob gibt es für seine neu formierte Mannschaft dann aber doch. „Man konnte sehen, dass wir offensiv Talent haben und über viel Wurfqualität verfügen. Jetzt brauchen wir einfach etwas Zeit, um zusammenzuwachsen“, so Amiel.

„Das war ein guter Test für uns, um zu sehen, wie physisch man gegen eine Mannschaft agieren muss, die zwei Ligen höher spielt. Wir wollten zeigen, dass wir Bock haben, Defense zu spielen. Aber natürlich gibt es viele Sachen, an denen wir arbeiten müssen“, so BBC-Trainerin Jessica Miller. 

Der erste richtige Härtetest steht Bamberg am Dienstag in Strullendorf gegen den Ligakonkurrenten Würzburg bevor.

Testspiel

BBC Coburg –  Brose Bamberg 71:108

(9:19, 20:33, 22:23, 20:33)

Bei den Coburgern standen fünf Neuzugänge im Aufgebot: William Vedder (Tusculum/College), Danas Kazakevicius, Nico Höllerl (beide Brose-Nachwuchs) Adrian Petkovic (Paderborn) und John Joseph Saigge (Köln). Bamberg konnte das überbieten: Amir Bell, Justin Wright-Foreman, Vaidas Kariniauskas, Kevin Wohlrath, Spencer Reaves, Gabriel Chachashvili, Solomon Young und Leon Bulic gaben ihr Debüt im Brose-Trikot.

Nicht ins Spielgeschehen eingreifen konnte Brose-Trainingsspieler Elvis Harvey, der sich vor einigen Tagen in einer Einheit an der Schulter verletzt hatte. Die Ergebnisse der medizinischen Untersuchungen stehen noch aus. 

Von Anfang an Druck machen: Die Coburger setzten die Forderung ihrer Cheftrainerin Jessica Miller um. Sven Lorber, Joaquin Carrasco und Lucas Wobst jagten die Bamberger Aufbauspieler übers Feld. Bereits nach wenigen Minuten pumpten die Brose-Guards mächtig. Zu dem Zeitpunkt der Vorbereitung aber auch keine Überraschung. In der Bamberger Offensive auffällig: Das Gespann Kariniauskas und Chachashvili, das im Pick-and-Roll schon recht gut harmonierte. Die vermeintlichen Bamberger Scharfschützen Reaves und Foreman-Wright waren allerdings im ersten Viertel noch kalt.

Duell der Spielmacher: Vaidas Kariniauskas (rechts) gegen Joaquin Carrasco
Duell der Spielmacher: Vaidas Kariniauskas (rechts) gegen Joaquin Carrasco
Hagen Lehmann

Da musste es ein 2,09-Meter-Mann richten: Bulic traf aus der Ecke zum 9:5 für Bamberg (5.). Bei Coburg punktete fast ausschließlich Neu-Center Vedder, der sich nicht nur offensiv behauptete, sondern auch in der Defensive lautstark kommunizierte. Auch der Bamberger „Big Man“ Young, der erst am Dienstag in Deutschland landete, fügte sich mit vier Punkten gut ein. Ende des ersten Viertels fand Brose allmählich seinen Rhythmus und ging nach einer erfolgreichen Penetration von Kariniauskas erstmals zweistellig in Front (9:19).

Aller guten Dinge sind vier hieß es für Spencer Reaves zu Beginn des zweiten Viertels. Der vierte Versuch des US-Amerikaners hinter der 6,75-Meter-Linie fand den Weg in den Korb und zwang BBC-Trainerin Miller zur ersten Auszeit (11:25). Während sich beim BBC nun die Missverständnisse im Angriff häuften und im Setplay nur noch wenig funktionierte, fanden die Gäste nun geduldig die richtigen Lösungen. Wohlrath, zweimal Wright-Foreman und Young erhöhten den Vorsprung mit sauber herausgespielten Dreiern auf 23 Zähler (15:38, 16.). Nächste Auszeit Miller, die nach gutem Auftakt ihrer Mannschaft erstmals richtig laut werden musste.

Brose-Center Gabriel Chachashvili ist nur durch ein Foul von Tyreese Blunt zu stoppen.
Brose-Center Gabriel Chachashvili ist nur durch ein Foul von Tyreese Blunt zu stoppen.
Hagen Lehmann

Und die Ansprache trug zumindest kurzzeitig Früchte: Der BBC machte das Spiel nun seiner Identität entsprechend schneller und verkürzte den Rückstand durch acht Punkte von Tyreese Blunt, darunter ein Vier-Punkte-Spiel, zwischenzeitlich wieder auf unter 20 Punkte (27:46, 18.). Der Dreier mit Foul war der einzige erfolgreiche Dreipunktewurf der Coburger (1/11), während die Bamberger in den ersten 20 Minuten acht Distanzwürfe verwandelten. Der Vorsprung des neunfachen deutschen Meisters zur Pause (29:52) war standesgemäß.

In der Kabine wechselten zwei Freunde, die in einer gemeinsamen WG leben, das Trikot: Bulic „wechselte“ zum BBC, Jannis Sonnefeld zu Brose. An den allgemeinen Kräfteverhältnissen zwischen dem Erst- und Drittligisten änderte sich aber freilich nichts. Wenngleich die Bamberger sich im dritten Viertel phasenweise anfällig in der Zone präsentierten und Härte vermissen ließen. BBC-Center Vedder ging jedem Ball hinterher und sammelte zehn Punkte binnen vier Minuten (40:60, 25.).

Die Energie des US-Amerikaners sprang auf seine Teamkollegen über. Nach einem Dreier des Österreichers Joshua Schönbäck betrug der Rückstand des Drittligisten nur noch 16 Zähler (47:63). Ohne Spielmacher Kariniauskas auf dem Feld mangelte es dem Brose-Offensivspiel phasenweise an Ballbewegung und Tiefgang. Reaves mit zwei Dreiern am Ende des dritten Viertels war es zu verdanken, dass der Abschnitt knapp an das Brose-Team ging (22:23).

Oren Amiel mit seiner Mannschaft während einer Auszeit.
Oren Amiel mit seiner Mannschaft während einer Auszeit.
Hagen Lehmann

Das sportliche Geschehen rückte dann acht Minuten vor Spielende in den Hintergrund. Doppellizenzspieler Sonnefeld, der in den vergangenen zwei Jahren von Verletzungen geplagt war, knickte bei einem Reboundversuch um und musste humpelnd das Spielfeld verlassen. Eine Aktion, die bei beiden Coaches für Sorgenfalten auf der Stirn sorgte. Nach der Partie gaben die BBC-Verantwortlichen aber Entwarnung. Sonnefeld könne auftreten, der Fuß sei nicht angeschwollen. Eine schwerwiegende Verletzung scheint nicht vorzuliegen. 

Auf dem Parkett ließen es beide Mannschaften nun defensiv etwas ruhiger angehen. Während sich bei Bamberg im letzten Viertel vor allem Young mehrmals in der Zone auszeichnen konnte und die „100“ perfekt machte, machte beim BBC der 19-jährige Flügelspieler Nico Höllerl auf sich aufmerksam. Den Coburgern fehlte es in den letzten Minuten aber merklich an Körnern, so dass Brose seinen Vorsprung noch auf über 30 Punkte ausbauen konnte.

Die Statistik

BBC Coburg: Vedder (19 Punkte/1 Dreier), Blunt (10/1), Höllerl (10/2), Sonnefeld (7),  Petkovic (6), Kazakevicius (6), Carrasco (4), Schönbäck (3/1), Bulic (2), Wobst (2), Lorber (2), Saigge

Brose Bamberg: Wright-Foreman (17/2), Reaves (15/5), Young (15), Kariniauskas (15/2),  Chachashvili (14), Wohlrath (12/2), Heckmann (9), Bell (6), Bulic (5/1), Sonnefeld

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