Der BBC Coburg hat bei der Heimpremiere seines neuen Cheftrainers, Milos Petkovic, die zweite Mannschaft des FC Bayern München mit 79:58 (50:27) besiegt. Letztendlich war es ein ungefährdeter Heimsieg vor 600 Zuschauern gegen den Tabellenletzten der Basketball-Liga ProB Süd. Nur im dritten Viertel geriet die Offensivmaschinerie der Vestestädter ins Stocken. In diesem Spielabschnitt erzielten die Hausherren nur magere acht Punkte. Der dominanteste Akteur der Coburger war BBC-Center Leon Bulic mit 20 Punkten, sieben Rebounds und drei Steals. Bei den Münchnern überzeugte Mo Sillah mit einem Double-Double aus 18 Punkten und 17 Rebounds.
„Wir wollten viele Sachen umsetzen. Zum Beispiel defensiv aggressiv zu agieren, strukturiert zu spielen und wenige Turnover zu verursachen. Dabei sind wir auf eine sehr aggressive und junge Mannschaft getroffen. Außerdem waren sie auf jeder Position einen Kopf größer als wir“, sagte Petkovic nach seinem ersten Heimspiel in der HUK-Arena.
Gegen die jungen Bayern sah er in drei Vierteln einen souveränen Auftritt seiner Mannschaft. Die fast schon obligatorische BBC-Flaute nach der Pause, hielt am Samstagabend über sechseinhalb Spielminuten an. Die Münchner kamen mit einem 15:0-Lauf aus der Kabine. „Leider kam das dritte Viertel, wo wir 13 Dreier nicht getroffen haben, obwohl die meisten Dreier offen waren. Das müssen wir in Kauf nehmen“, analysierte Petkovic die Durststrecke seiner Mannschaft nach der Halbzeit.
Seine Spieler müssten in solchen Phasen mehr den Korb attackieren und dadurch Fouls ziehen, forderte der 38-Jährige im Hinblick auf zukünftige Auftritte der Coburger.
ProB Süd
BBC Coburg – FC Bayern Basketball II 79:58
(28:17, 25:10, 8:17, 21:14)
Zu Beginn der Partie schickte Petkovic mit Kapitän Sven Lorber, Tyreese Blunt, Adrian Petkovic, Milan Suput und Leon Bulic eine verhältnismäßig kleine Starting Five mit drei etatmäßigen Guards auf das Feld. Lorber benötigte kaum Zeit, um in Fahrt zu kommen und traf direkt einen Dreier. Die bärenstarke Vorstellung des Coburger Kapitäns endete mit 14 Punkten und drei Assists.
Die Gäste hielten allerdings anfangs noch Schritt. Da Lorber aber im ersten Viertel weiterhin am offensiven Ende erfolgreich blieb, setzten sich die Coburger gegen Ende des Durchgangs erstmals ab. In den zweiten Spielabschnitt nahmen sie eine 25:17-Führung mit.
Defensiv blühte der BBC im zweiten Viertel auf und limitierte die Landeshauptstädter auf eine magere Offensivausbeute von zehn Punkten. Sieben aus 16 Dreiern fielen für Coburg vor der Halbzeitpause. Mit einem 12:0-Lauf demoralisierte der BBC die jungen Münchner und stellte nach einem Korbleger von Jannis Sonnefeld auf 44:23. Bis zur Pause erhöhten die Vestestädter zur Freude der 600 Fans in der Arena noch auf 50:27, so dass die Messe bereits gelesen schien.
Wie in dieser Saison schon so oft, kam der BBC nach der Pause aber nicht in Tritt und traf den Korb knapp sechseinhalb Minuten nicht mehr. Die Jung-Bayern Lenny Anigbata und Luis Wulff hatten mehr Zielwasser getrunken und schenkten dem BBC zwei Dreier zum Viertelstart ein. Wulff schickte noch einen Distanzwurf hinterher. Nachdem Sillah zwei Freiwürfe traf, schmolz die komfortable Coburger Führung auf nur noch zehn Punkte. Adrian Worthy erlöste Coburg schließlich mit einem Freiwurf (27.). Das dritte Viertel ging dennoch mit 17:8 an München.
Die Negativserie aus dem Feld setzte sich für die Gastgeber im vierten Spielabschnitt nicht mehr fort. Auch von „Downtown“ traf Coburg wieder: Blunt erhöhte mit einem Dreier acht Minuten vor dem Ende wieder auf 64:50. Viel überlegter und mit besserer Ballbewegung ließen die Gastgeber schließlich nichts mehr anbrennen. Die jungen Bayern, die im dritten Viertel noch einmal alles in die Waagschale geworfen hatten, fanden keine Antworten in der Offensive mehr. Auch an der Freiwurflinie ließen die Münchner zu viel liegen: sieben Treffer bei 15 Versuchen ergaben eine Ausbeute von nur 47 Prozent. Signifikant waren die Unterschiede zwischen den beiden Kontrahenten vor allem bei den Ballverlusten. Während die Münchener 22 Mal den Ball aus der Hand gaben, leistete sich der BBC nur sieben Turnover. Das ist der neue „Spitzenwert“ in dieser Spielzeit für die Coburger. ar
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Die Statistik
BBC Coburg: Bulic (20 Punkte/3 Dreier), Lorber (14/2), Blunt (12/2), Sonnefeld (12/1), Petkovic (9/2), Suput (7), Worthy (3), Wobst (2), Höllerl
FC Bayern Basketball II: Sillah (18), Wulff (14/4), L. Anigbata (9/3), Licina (6), Dongmo (6), Agyepong (2), A. Anigbata (2), Sklandanowski, Blank, Pesic, Grußendorf