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Überraschung
Englands Ex-Premier Cameron wird Außenminister
David Cameron wird Großbritanniens neuer Außenminister.
David Cameron wird Großbritanniens neuer Außenminister. // David Parry dpa
London – Der frühere britische Premierminister David Cameron wird der neue Außenminister im Kabinett der Regierung unter Rishi Sunak. Es ist ein Schritt, mit dem keiner gerechnet hatte.

Als David Cameron am Montag gegen 9 Uhr morgens aus einem schwarzen Auto stieg und, von Dutzenden Kameras gefilmt, langsam in Richtung Downing Street Nummer 10 ging, rieben sich viele ungläubig die Augen. Sollte er tatsächlich einen Posten im konservativen Kabinett unter Rishi Sunak erhalten? Etwa eine Stunde später war es offiziell: Der ehemalige konservative Premierminister wurde im Rahmen einer Regierungsumbildung zum neuen Außenminister ernannt.

Es war lange klar, dass der Premier seine Regierung neu besetzen wird. Mit Cameron hatte aber keiner gerechnet. Er löst James Cleverly als Außenminister ab, der das Amt seit der Regierung unter Sunaks Vorgängerin Liz Truss innehatte. Der 53-Jährige wurde stattdessen zum neuen Innenminister und damit zum Nachfolger der umstrittenen Hardlinerin Suella Braverman. Sunak entließ sie am Montag wegen umstrittener Aussagen. So hatte sie etwa Wohnungslosigkeit als „Lifestyle-Entscheidung“ bezeichnet.

Abstimmung über EU-Austritt verloren

Mit Cameron betritt ein bekannter, aber nicht unumstrittener ehemaliger konservativer Regierungschef die politische Bühne erneut. 2016 wollte er die politischen Gräben in seiner Partei durch ein Referendum kitten, dass er mit Argumenten über die hohen Kosten eines EU-Austritts sicher zu gewinnen glaubte. Nachdem die Mehrheit der Briten schließlich gegen seine Empfehlung für den Austritt gestimmt hatte, gestand er seine Niederlage ein und trat zurück. Auf ihn folgten Theresa May, Boris Johnson, Liz Truss und schließlich Sunak.

Befürworter der überraschenden Entscheidung sagten, dass Cameron durch seine langjährige politische Erfahrung eine gewisse „Gravitas“ und damit einen besonderen Status mitbringe, den die konservative Regierung dringend benötige.

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