Den Hang zur aufwendigen Kostümierung teilt Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) mit vielen seiner Minister.
Besonders lang dürfte die Vorbereitung auf die „Fastnacht in Franken“ im Bayerischen Fernsehen vor allem für Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) gedauert haben.
Der Freund mit der guten Nase
Als Chase – ein Deutscher Schäferhund und Polizeihund der Fernsehserie „Paw Patrol“ – wagte sich Glauber am Freitagabend in die Mainfrankensäle nach Veitshöchheim.
Gesundheitsminister macht mit Statement-T-Shirt Politik – zumindest ein bisschen
Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), zum ersten Mal bei der Kult-Prunksitzung zu Gast, erschien als Hippie – mit runder Brille, schwarzer Schlaghose und einem Statement-Shirt: „No drugs, just peace and happiness“ war darauf zu lesen. Holetschek ist ein entschiedener Gegner der Legalisierung von Cannabis.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) kam in Zimmermann-Montur. Er wolle das „ehrbare Handwerk“ repräsentieren, sagte er.
Hermann hat seine Verkleidung gefunden: Schwarzer Sheriff forever
Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ließ sich auch wie in den Vorjahren nicht beirren und präsentierte sich als Sheriff.
Söder, der zuletzt im Smoking in der Narrenhochburg Veitshöchheim war, kündigte vollmundig an: „I’ll be back.“ Wohl nicht nur, weil das Jahr 2023 gezählt wird und im Oktober eine Landtagswahl ansteht, hatte sich Söder für ein Kostüm mit Tragweite entschieden: Als „Stammesältester“ wolle er den Bayern Leitlinie und Orientierung geben und sie durch die Krisen der Zeit führen.
Söder mit gebremstem Schaum: Blanker Klaumauk geht heuer nicht
In Zeiten von Krieg und Inflation sei purer Klamauk eher nicht angebracht. Söder trug einen grauen Bart, eine graue Perücke, ein altertümliches Hemd und einen Umhang.
„Abraham“ sei Söder ja vielleicht oder sonst jemand aus dem Alten Testament, spöttelte Vize-Regierungschef Aiwanger.
Bienenfleißig zeigt sich die Digitalministerin – im Fasching
Während Digital-Ministerin Judith Gerlach (CSU) als Biene Maja über den roten Teppich schritt, präsentierte sich Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) als Astronaut der Bavaria One – so nennt sich das Raumfahrtprogramm der Staatsregierung.
Konkurrenz: Bavaria schritt gleich zwei Mal in den Saal
Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) schlüpfte für den Frankenfasching ebenfalls in die Rolle der „Mama Bavaria“. Jahrelang war die Kabarettistin Luise Kinseher als eben jene „Mama Bavaria“ beim traditionellen Starkbieranstich auf dem Nockherberg in München zu sehen, wo sie den Politikerinnen und Politikern eine Fastenpredigt hielt. „Es kann nur eine geben“, sagte Aigner nun: entweder Kinseher oder eben sie, die Landtagspräsidentin.
Denn auf dem roten Teppich von Veitshöchheim gab es Konkurrenz für Aigner – Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze kam als „Bavaria“ und erinnerte ebenso an die Statue auf der Münchner Theresienwiese, die als Symbolfigur Bayerns gilt.
Leichte Unterschiede abseits der Parteizugehörigkeit gab es dennoch: Aigner trug ein grünes Kleid, Schulze ein weißes.
Hartmann springt als bayerischer Löwe in den Ring – als was landet er?
Ludwig Hartmann, mit Schulze das Spitzenduo der Grünen im Landtag, kam als bayerischer Löwe. Er zeigte sich im Frack und mit weiß-blauer Fliege – für größeres Aufsehen dürften jedoch seine Löwenmähne und das als Löwe geschminkte Gesicht gesorgt haben.
„Weil es uns um Bayern geht. Grüße von der Fastnacht in Franken“, schrieben beide auf Instagram.