Auch mit etwas Abstand fällt es dem Autor dieser Zeilen schwer, sich beim Gedanken an Bambergs mögliche neuen Party-Hotspots das Lachen zu verkneifen. Man möchte den Stadträtinnen und Stadträten zurufen, sie sollen sich doch bitte zügig an ihre Jugendzeit zurückerinnern, bevor sie Geld für WC-Container, Beleuchtung und Sitzbänke ausgeben. Ach, was solls. Wir helfen einfach nach:
Ein lauer Sommerabend in den 70er-, 80er- oder 90er-Jahren. Die Vertreter der Stadt verabreden sich mit Freunden auf der Unteren Brücke. Macht man halt so, wenn man jung ist. Tolle Location mit Blick auf Klein Venedig. Chillen, quatschen, Walkman hören. Sie wissen schon.
Untere Brücke: Ältere Herrschaften mit Bierbänken
Der Abend verläuft prima. Bis ein paar ältere Herrschaften mit Bierbänken unter dem Arm vorbeischauen und die jungen Leute dazu auffordern, das Weite zu suchen. Man wolle hier jetzt gepflegt ein Seidla trinken. Die Jugend könne ja woanders abhängen. Am Weegmannufer zum Beispiel. Auf der bei Vierbeiner beliebten Rasenfläche. Der Ausblick sei auch ganz okay. Nur ab und an rieche es etwas streng.
Die Wahrscheinlichkeit ist relativ groß, dass dieser Vorschlag keine großen Begeisterungsstürme ausgelöst hätte. Und irgendwie hofft man, dass sich die Stadtvertreter genau dies vor Augen halten, wenn sie über mögliche Ausweichflächen diskutieren.
Die jüngere Generation wird der Unteren Brücke nachtrauern. Aber sie wird andere Orte finden, an denen sie sich trifft. Selbstständig.
Das sollte man sich in der Stadt alsbald bewusst machen. Andernfalls könnte es Bamberg nach der Fake Account -Affäre innerhalb weniger Wochen erneut in die Satiresendung „Quer“ schaffen …
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