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Finissage in Forchheim
Ausstellung „Antisemitismus für Anfänger“ begeistert Gäste
Besucher betrachten die Exponate.Forchheim & Fränkische Schweiz
Besucher betrachten die Exponate. // Magdalena Körner/Stadt Forchheim
Signet des Fränkischen Tags von Kristina Gebhardt
Forchheim – 14 Tage war die Ausstellung zu Gast in der Christuskirche in Forchheim. Am Sonntag fand sie mit einer als Andacht gefeierten Finissage ihren Abschluss. Der Veranstalter zieht Bilanz.

In der Wanderausstellung „Antisemitismus für Anfänger“ stellen international bekannte Künstler alltägliche Reaktionen und Lebensbereiche über Judenfeindlichkeit überspitzt und ironisch in Szene. 14 Tage lang standen die Karikaturen nun in der Christuskirche in Forchheim, am Sonntag, 14. April, fand die Ausstellung mit einer als Andacht gefeierten Finissage ihren Abschluss.

Klischees halten sich hartnäckig in den Köpfen .Forchheim & Fränkische Schweiz
Klischees halten sich hartnäckig in den Köpfen . // Karikatur: Katharina Greve

„Zwei intensive Wochen, fast 300 Besucher, über zehn Schulklassen und zwei gut besuchte Vorträge – ich bin wirklich stolz, was wir hier gemeinsam auf die Beine gestellt haben“, sagte Pfarrer Knut Cramer.

Er lobte das Vorbereitungsteam für die reibungslose Zusammenarbeit und hob die ehrenamtlichen Helfer hervor, die für die Ausstellung geschult worden waren, um Fragen der Besucher zu beantworten, wie etwa den Unterschied zwischen Ironie und Satire oder die Abgrenzung von Antisemitismus zu anderen Formen des Extremismus.

Berührt von den Zeichnungen

Die Ausstellung kam bei den Besuchern sehr gut an. Christiane Vockel äußerte sich berührt von den Zeichnungen und betonte die Ernsthaftigkeit des Themas trotz des humorvollen Ansatzes.

Eine andere Besucherin, Anke Rütha, sagte: „Ich bin begeistert von dieser Art der Präsentation, denn man bekommt tiefere Einblicke in das Thema und kann Überlegungen und Reflexionen aus einem völlig anderen Blickwinkel anstellen.“

Ein Teil der Ausstellung waren Workshops, die für Schulklassen angeboten wurden. Ulrike Welsh vom Katholischen Erwachsenenbildungswerk leitete diese gemeinsam mit der Museumspädagogin Eva Jacob.

Sie betonte die Bedeutung interaktiver Formate für die Sensibilisierung junger Menschen für das Thema. „Die Kinder waren sehr wissbegierig und interessiert, man merkte deutlich, dass einige Karikaturen sie stark berührten und ihnen dadurch die Gelegenheit gegeben wurde, sich in die Lage der Betroffenen hineinzuversetzen“, fasste sie zusammen.

Beste Vorbeugung vor Vorurteilen

Die Ausstellung wird nun weiter durch Deutschland reisen. Dekan Rainer Redlingshöfer hofft, dass die Karikaturen bei den Menschen ein lang anhaltendes Nachdenken in Gang setzen.

Ihm ist es zudem besonders wichtig, dass solche Begegnungen zwischen dem Judentum und den Besuchern dazu beitragen, dem Antisemitismus den Nährboden zu entziehen und betonte in diesem Zusammenhang: „Ein Kennenlernen des anderen ist die beste Vorbeugung gegen das Entstehen von Vorurteilen und die damit verbundene Ablehnung.“

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