Asylpolitik vor Ort
Regierung gefährdet gesellschaftlichen Zusammenhang
Stephan Großmann über die verfehlte Integrationspolitik in Deutschland und warum die Kommunen das ausbaden müssen.
Stephan Großmann über die verfehlte Integrationspolitik in Deutschland und warum die Kommunen das ausbaden müssen.
Matthias Hoch
F-Signet von Stephan Großmann Fränkischer Tag
Forchheim – Immer mehr Flüchtlinge, erste Orte geraten schon an ihre Grenzen. Der Staat muss die Kommunen endlich entlasten, meint FT-Redakteur Stephan Großmann.

Uns geht es gut. Größtenteils zumindest besser als so vielen Menschen, die sich wegen Krieg, Naturkatastrophen und Hunger plagen müssen.

Die meisten in unserem Land erkennen das und wollen ein Stück ihres Glückes weitergeben.

Gemeint sind die Tausenden Ehrenamtlichen, die Jahr für Jahr Spendencontainer füllen, Deutschstunden in ihrer Freizeit geben und sich dafür einsetzen, dass Integration nicht zur hübschen Worthülse der nächsten Sonntagsrede in der Bundespressekonferenz verkommt.

Glück kommt nicht von alleine, Integration auch nicht

Denn sie wissen auch: Dieses Glück kommt nicht von allein, alle müssen etwas dafür tun.

Die gute Nachricht: Alle tun etwas. Sozialdezernenten raufen sich die Haare, um Geflohenen ein Dach über dem Kopf zu  beschaffen.

Lokalpolitiker erstreiten sich kommunale Handlungsspielräume, Bürgermeister setzen sich vor Ort den Spannungsfeldern aus, vermitteln, parieren, zweifeln. Und machen trotzdem weiter.

Auch die Regierungen im Bezirk, im Land, im Bund tun etwas. Sie erhoffen sich ja auch etwas davon, Stichwort Fachkräftemangel.

Die systemischen Bestrebungen reichen aber bei weitem nicht aus. Note: mangelhaft.  

Regierung mit Aufgabe überfordert, Kommunen sollen es richten

Dass sie mit der gesamtgesellschaftlichen Mammutaufgabe Integration überfordert sind, erklärt die Fehlleistungen vielleicht. Es entschuldigt sie aber nicht.

Flucht- und Migration sind keine Trends wie KI und elektrisches Fahren.

Die Bundesrepublik versteht sich als Einwanderungsland. Dann muss es dem politischen Berlin endlich gelingen, die nötigen Voraussetzungen zu schaffen.

Die Verantwortung auf die Kommunen und Bürger abzuwälzen, kann nicht die Lösung sein.

Schlimmer noch: Der Staat gefährdet damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt im ganzen Land.

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