Update 18.54 Uhr Bericht der Polizei
Nach ersten Ermittlungserkenntnissen ist das Feuer in einer Kellerwohnung des Wohnhauses durch unsachgemäßen Umgang mit einer Kerze ausgebrochen. Hinweise auf eine vorsätzliche Brandlegung ergaben sich nicht. Insbesondere durch Rußbildung entstanden Schäden, die ersten Schätzungen zufolge in einem niedrigen fünfstelligen Bereich liegen. Die Wohnung, in der das Feuer mutmaßlich ausgebrochen ist, ist bis auf Weiteres unbewohnbar.
Gegen 4.40 Uhr am Mittwoch wurden die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst von der Integrierten Leitstelle Schweinfurt zu dem Wohnhaus in der Rotkreuzstraße alarmiert. Es wurde von mehreren eingeschlossenen Bewohnern ausgegangen. Dies habe sich vor Ort bestätigt, wie Christian Meisch, Einsatzleiter der Feuerwehr, mitteilte. Als die Feuerwehr kam, war eine Person bereits selbstständig aus dem Gebäude gelangt.
Treppenhaus des Mehrfamilienwohnhauses stark verraucht
Das Treppenhaus des Mehrfamilienwohnhauses war zu dieser Zeit bereits stark verraucht. Die Feuerwehrleute begannen umgehend unter Atemschutz mit der Brandbekämpfung. Das Feuer hatte seinen Ursprung im Keller. Geleichzeitig suchten weitere Atemschutzgeräteträger das gesamte Gebäude ab. Dabei stellte sich heraus, dass sich im Erdgeschoss noch eine Person aufhielt, deren Wohnung über einen separaten Eingang verfügt. Sie konnte somit gefahrlos gerettet werden.
Im 1. Obergeschoss des Hauses hatte sich eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern auf den Balkon ihrer Wohnung geflüchtet. „Ein Entkommen durchs Treppenhaus war ihnen nicht mehr möglich, da dieses bereits stark verraucht und der Fluchtweg somit abgeschnitten war“, sagte Meisch. Über Steckleitern rettete die Feuerwehr die Familie schließlich von ihrem Balkon auf der rückwärtigen Seite des Gebäudes.
Die Atemschutzträger trafen im Dachgeschoss eine weitere Person in einer Wohnung an. Sie konnte von den Feuerwehrleuten unter Einsatz einer sogenannten Fluchthaube über das Treppenhaus in Sicherheit und nach draußen gebracht werden.
Der Rettungsdienst war mit einem Großaufgebot im Einsatz in Haßfurt
Insgesamt vier Rettungswagen aus Haßfurt, Hofheim, Eltmann und Schweinfurt, ein Notarzt, ein Krankentransportwagen und der BRK-Einsatzleiter Rettungsdienst waren am Brandort. Nach Angaben von BRK-Einsatzleiter Wolfgang Zweverink wurden zwei Bewohner leicht verletzt, sie hatten Rauchgase eingeatmet. Ein 72-Jähriger wurde ins Klinikum Bamberg eingeliefert, eine 61-Jährige ins Krankenhaus Haßfurt.
Glücklicherweise kamen alle anderen Betroffenen durch den schnellen und professionellen Einsatz der Feuerwehr mit dem Schrecken davon. Ein Notarzt untersuchte sie und stellte fest, dass sei keiner weiteren medizinischen Behandlung bedurften.
Zur vorübergehenden Betreuung der vierköpfigen Familie samt Kindern ließ der BRK-Einsatzleiter die Schnelleinsatzgruppe Betreuung der ehrenamtlichen BRK-Bereitschaft aus Haßfurt nachalarmieren. Sie konnte allerdings noch vor Eintreffen wieder abbestellt werden, da die Familie spontan bei Bekannten Unterschlupf finden konnte.
Das Feuer ist nach Angaben der Polizei an der Einsatzstelle im Keller des Hauses ausgebrochen. Laut Feuerwehr hat sich die Brandausbreitung auf einen Raum beschränkt und war deshalb schnell unter Kontrolle.
Ein weiteres Problem stellte laut dem Bericht der Freiwilligen Feuerwehr Haßfurt, eine beschädigte Wasserleitung im Gebäude dar. Um den weiteren Eintritt von Wasser zu stoppen, wurde der Hausanschluss geschlossen. Das bereits ausgetretene Wasser wurde mittels Tauchpumpe und Wassersauger aufgenommen. Nach abschließender Kontrolle des Gebäudes mit Wärmebildkameras und Kohlenmonoxidwarner konnten die letzten Fahrzeuge gegen 8 Uhr die Einsatzstelle verlassen.
Die Brandursache für das Feuer im Keller muss noch ermittelt werden
Weshalb es zu dem Feuer gekommen ist, ermittelte die Polizei. Beamte der Inspektion Haßfurt waren mit mehreren Streifenfahrzeugen vor Ort. Die Feuerwehren aus Haßfurt und Sylbach waren mit 29 Einsatzkräften und insgesamt fünf Fahrzeugen, darunter eine Drehleiter, im Einsatz, der Rettungsdienst mit zwölf Rettungskräften.
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