Feuerwehr
Integriertes Leitsystem in den Haßbergen veraltet
Ein Feuerwehreinsatz – alarmiert werden soll künftig anders als heutzutage.
Ein Feuerwehreinsatz – alarmiert werden soll künftig anders als heutzutage.
Symbolbild: René Ruprecht
F-Signet von Christian Licha Fränkischer Tag
Eltmann – Bei der Alarmierung von Rettungskräften muss sich bis 2026 etwas ändern. Das erfahren die Kommandanten des Landkreises Haßberge bei ihrer Versammlung.

Über anstehende Neuerungen bei der Alarmierung der Einsatzkräfte informierte Kreisbrandrat Ralf Dressel bei der Kommandantenversammlung.

Die Kommandanten und ihre Stellvertreter der Feuerwehren im Landkreis Haßberge tagten in der Stadthalle Eltmann.
Die Kommandanten und ihre Stellvertreter der Feuerwehren im Landkreis Haßberge tagten in der Stadthalle Eltmann.
Christian Licha

Es war gleichzeitig die Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Haßberge und nahezu alle Kommandanten und ihre Stellvertreter der Feuerwehren waren der Einladung am Samstag in die Stadthalle Eltmann gefolgt.

ILS-Programm nicht erweiterbar

Das bisherige Einsatzleitsystem der Integrierten Leitstellen (ILS) ist in die Jahre gekommen. Seit 20 Jahren werde dieses speziell für Bayern konfigurierte Programm verwendet und sei nicht erweiterbar, sagte Kreisbrandrat Ralf Dressel, der diese Information von der Klausurtagung des Landesfeuerwehrverbandes Bayern mitbrachte. Eine Umstellung aller Leitstellen auf ein neues, modernes Einsatzleitsystem sei bis 2026 geplant.

Was sich genau an der Alarmierung der Feuerwehren ändern soll

Künftig soll dann bei kleineren Alarmen, wie beispielsweise bei einer Ölspur oder der Auslösung einer Brandmeldeanlage in einer Firma, zuerst nur noch die örtlich zuständige Feuerwehr ausrücken und bei Bedarf entsprechend eine Nachalarmierung absetzen.

Niemand muss Angst haben, dass nicht schnell geholfen wird

Dressel betonte aber, dass niemand Angst haben müsse, dass nicht schell genug geholfen werde. „Wenn zum Beispiel zu einem Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person alarmiert wird, dann werden wie bisher auch Feuerwehren mit insgesamt zwei Rettungssätzen sofort in Gang gesetzt“, sagte der Kreisbrandrat.

Stichworte zur Feuerwehralarmierung werden vereinfacht

Gleichzeitig soll die sogenannte ABek (Alarmierungsbekanntmachung) schlanker und effizienter werden. In diesem Regelwerk sind die Stichworte zur Alarmierung verankert. Bisher gibt es eine Vielzahl von einzelnen Einsatzstichwörtern, wie zum Beispiel „Brand Garage“, „Brand Carport“ und „Brand Gartenhütte“. Weil es für die Feuerwehr keinen großen Unterschied mache, ob sie eine Garage, einen Carport oder eine Gartenhütte löscht, soll es in Zukunft dafür nur noch ein einziges Stichwort geben.

Kreisbrandinspektor Habermann geht

Eine Änderung in der Führungsmannschaft der Kreisfeuerwehr wird es ab 1. April geben. Der bisherige Kreisbrandinspektor Thomas Habermann, der für den Raum Ebern zuständig ist, hat nämlich seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen angekündigt.

Sein Nachfolger wird Jonas Ludewig, der als Kreisbrandmeister bereits einige Führungserfahrung hat. Wer dann zum Kreisbrandmeister befördert wird, steht bisher noch nicht fest. Das soll dann zum Kreisfeuerwehrtag im Juli in Ebelsbach verkündet werden.

Eine besondere Ehrung der Feuerwehr für einen Mann des Bayerischen Roten Kreuzes

Mit der Verleihung der bayerischen Feuerwehr-Ehrenmedaille stand eine besondere Ehrung auf dem Programm. Diese Auszeichnung erfolgt nur an Personen, die keine Funktion in einer Feuerwehr haben. Als Leiter der BRK-Rettungswache Ebern erhielt Jürgen Geißel diese Ehrenmedaille.

Ehrungen beim Kreisfeuerwehrverband Haßberge (von links): Ralf-Peter Schenk , Thomas Habermann, die Geehrten Frank Friedrich und Jürgen Geißel sowie Thomas Neeb und Ralf Dressel
Ehrungen beim Kreisfeuerwehrverband Haßberge (von links): Ralf-Peter Schenk , Thomas Habermann, die Geehrten Frank Friedrich und Jürgen Geißel sowie Thomas Neeb und Ralf Dressel
Christian Licha

Unter anderem als Einsatzleiter für den Rettungsdienst ist er in viele Einsätze mit eingebunden und hat es auch seit seiner Ernennung zum Wachleiter einer Vielzahl von Feuerwehrfrauen und -männern ermöglicht, sich auch im „erweiterten Rettungsdienst“ weiterzubilden.

Feuerwehrleute werden im medizinischen Rettungswesen weitergebildet

Für die Aktiven der Feuerwehr, die oft als drittes Besatzungsmitglied im Rettungswagen mitfahren, sind das wertvolle Praxiserfahrungen. Mindestens 16 Personen aus den verschiedensten Wehren der Inspektion 1 im Landkreis Haßberge sind bekannt, die als Rettungssanitäter oder sogar als Notfallassistent ausgebildet und der aktiven Wehr treu geblieben sind.

Diese Frauen und Männer sind im aktiven Feuerwehrdienst eine wertvolle Unterstützung, speziell bei Verkehrsunfällen, falls der Rettungsdienst nicht sofort vor Ort sein kann. Kreisbrandinspektor Thomas Habermann hielt die Laudatio für Jürgen Geißel.

Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber für Kommandant Frank Friedrich

Außerdem erhielt Frank Friedrich als Kommandant der Feuerwehr Greßhausen das bayerische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Seit 2004 ist Friedrich sehr engagiert in der Feuerwehr, besonders auch beim Aufbau und Ausbau der Jugendfeuerwehr in dem Gädheimer Ortsteil.

„Auch die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses und die Neuanschaffung eines Einsatzfahrzeuges tragen seine Handschrift“, sagte Kreisbrandrat Ralf Dressel.

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