Dass er Theologe wurde, hat er auch dem Rat seiner Freunde zu verdanken. Er setzte aber nicht nur Akzente des Glaubens, sondern auch im Sport. Am kommenden Sonntag um 14 Uhr wird der Erlanger Dekan Peter Huschke in einem Festgottesdienst in der Neustädter Universitätskirche von Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern in den Ruhestand verabschiedet.
Huschke war 15 Jahre, seit 1. Februar 2008, Dekan des Erlanger Dekanats. Der Dekanatsbezirk reicht von Nürnberg-Großgründlach bis Adelsdorf, von Aurachtal bis Beerbach. Etwa 68.160 evangelische Gemeindeglieder wohnen in den 31 Kirchengemeinden.
In Naila geboren
Als Dekan ist Huschke, wie Diakon Carsten Kurtz in einer Pressemitteilung des Dekanats Erlangen berichtet, Mitglied des Präsidiums der Dekanatssynode, Vorsitzender des Dekanatsausschusses und Mitglied im Vorstand der Diakonie. Auch ist er Verantwortlicher für die hauptberuflichen Pfarrer, Religionspädagogen und Diakone. Seit 2010 ist er zudem Stellvertreter der Regionalbischöfin.
Der 1957 im oberfränkischen Naila geborene Huschke ist in Nürnberg aufgewachsen. Verheiratet mit Pfarrerin Erika Huschke hat er drei Kinder und eine Enkeltochter. Bereits mit 16 Jahren, auf dem Weg zum Abitur am Melanchton-Gymnasium 1974, wusste Huschke, dass er Theologie studieren wird. Von 1975 bis 1981 studierte er in Erlangen, Heidelberg und Tübingen, sowohl Theologie als auch Pädagogik. Nach der ersten Zwischenprüfung lag bereits ein Stellenangebot als Pädagoge in Erlangen vor. Er entschied sich dagegen.
Der Rat der Freunde
Gefragt nach dem Warum, antwortet er: „Die Arbeit als Theologe schien mir abwechslungsreicher zu sein, denn ich habe beide Arbeitsfelder erlebt. Beides ist sinnvoll! Die Arbeit mit den Menschen steht dabei für mich im Mittelpunkt. Aber ich war mir nicht sicher, ob ich als Profi-Christ arbeiten wollte. Schließlich waren es die Freunde, die mir zum Pfarrersein geraten haben: ,Du kannst es!‘ Sonst hätte ich fast bei der Stadt Erlangen angefangen.“
Bekannt ist Huschke auch für seine Liebe zum Handball, die seit seiner Jugend besteht. Er spielte selbst in der A-Jugend der Tuspo-Nürnberg bis zur deutschen Meisterschaft. Einige seiner Mannschaftskollegen wurden später für die Nationalmannschaft aufgestellt. Über sich selbst sagt er verschmitzt: „Ich durfte immer mitfahren − als ganz wichtiger Auswechselspieler. Die größte Unterstützung für das Team war ich vermutlich als Nachhilfelehrer in Latein und Mathematik. Auch für den Teamgeist war ich wichtig.“
Fasziniert von der Region
Nach Stationen in Würzburg St. Johannis und der Kirchengemeinde Goldbach Hösbach wurde er Referent für Aus- und Fortbildung von Vikaren im Katechetischen Amt/Religionspädagogischen Zentrum in Heilsbronn. Im Jahr 1997 trat er seine erste Dekanenstelle in Altdorf an.
Zum 1. Februar 2008 wurde er Dekan in Erlangen. An Erlangen und dem Landkreis faszinieren ihn die vielen verschiedenen Menschen, mit den unterschiedlichsten Hintergründen und Herkunftsländern.
Dabei hat er mitten in der Großstadt funktionierende Strukturen erlebt. „Die Welt ist dabei klein, man kennt sich in Erlangen und trifft sich.“ Aus seiner Sicht geht es der Kirche im Dekanat – trotz aller Einsparungen und Kürzungen – noch gut. „Leider halten wir das zu oft für selbstverständlich.“
Verdienste in 15 Jahren
Zu den Meilensteinen während seiner 15-jährigen Amtszeit gehören neben dem Prozess der Dekanatsentwicklung und dem Umbau der Diakonie Erlangen, auch die Eröffnung des „Kreuz&Quer“− Haus der Kirche am Bohlenplatz.
Darüber hinaus sind die Gemeinden stärker zusammengewachsen, konnten die Kindertagesstätten mit dem Geschäftsführer-Modell weiterentwickelt werden, wurden Treffpunkte für die Gemeinden vor Ort errichtet, wurde das Luther-Jahr begangen und vieles mehr. Bereits zum Montag, 1. Mai, beginnen seine Nachfolger in ihrem neuen Amt.
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