Draußen ist es noch dunkel, drinnen schiebt Christina Steidl das nächste Schwarzblech in die Hitze. Sie läuft nach hinten, holt ein neues Blech, sie legt die rohen Brötchen darauf, behutsam, immer sechs nach rechts und vier nach oben, so machen sie es hier schon immer. Sie benetzt die Rohlinge mit Wasser, wendet sie in Sesam, kommt zurück und legt den Hebel am Ofen um. Es dampft, der Dunstabzug faucht wie eine Kaffeemaschine, sie blickt nicht zur Uhr. Sie weiß, wann es soweit ist. „Gefühlssache“, sagt sie und lächelt dazu breit.
Höchstadts Meisterbäckerin

Höchstadt a. d. Aisch – Als es vor Jahren plötzlich billige Semmeln an der Tanke gab, hörten viele Bäcker auf. Christina Steidl nicht. Jetzt läuft es gut - trotz des Krieges in der Ukraine.