Starkbierfest
Starkes Bier und starke Sprüche in Stadtsteinach
Der Lokalreporter (Werner Reißaus) wollte von Landrat Klaus Peter Söllner (rechts) beim Starkbierfest wissen, wer denn sein Nachfolger wird.
Der Lokalreporter (Werner Reißaus) wollte von Landrat Klaus Peter Söllner (rechts) beim Starkbierfest wissen, wer denn sein Nachfolger wird.
Redaktion
F-Signet von Werner Reißaus Fränkischer Tag
Stadtsteinach – Beim 30. Starkbierfest wurde nicht nur ein süffiger Gerstensaft, sondern auch ein unterhaltsames Programm geboten.

Das 30. Starkbierfest der Königlich Privilegierten Schützengesellschaft hatte es wahrlich in sich. Es wurde ein abwechselndes Programm mit viel Lokalkolorit geboten. Das Publikum ging begeistert mit und ließ sich auch den „Leonhardor“ schmecken – die bereitgestellte Fässer waren schon weit vor Mitternacht leer getrunken. Eines spürte man beim Traditionsfest deutlich: Wenn „Landkreisvater“ Klaus Peter Söllner unter den Besuchern weilt, ist e s ein besonderes Starkbierfest.

Mit einem Schlag

Mit nur einem Schlag schaffte es Stadtoberhaupt Roland Wolfrum, das Fass anzustechen. Schützenmeister Reinhard Kraus musste seine humorvolle Begrüßung kurzfristig ändern, denn entgegen der sonstigen Gepflogenheiten war Landrat Klaus Peter Söllner diesmal mit seiner Ehefrau Ilse schon vor dem  Beginn des Starkbierfestes im Schützenheim: „Unser Landkreisvater, der Klaus Peter, kommt wie immer etwas später. Halt, des wor jetzt a blöder Sotz, der Klaus, der sitzt ja scho auf seim Plotz.“ Der Schützenmeister verabschiedete sich dann auch gleich „für alle Fälle“: „Ich was net, wie fir mich des Fest heit ausgeht, drum wünsch ich euch jetzt scho einen guten Nachhauseweg.“

Nach nur einem Schlag von Bürgermeister Roland Wolfrum (Vierter von links) war das Fass angestochen. 
Nach nur einem Schlag von Bürgermeister Roland Wolfrum (Vierter von links) war das Fass angestochen. 
Redaktion

„Nockherberg is a Mäusedreck“

Auch Bürgermeister Roland Wolfrum begrüßte die Starkbierfreunde im nahezu voll besetzten Schützenheim: „Unser Bräu hat sich wieder reingesteigert, hat einen wahrlich festlichen Trunk gemeistert. Er ist süffig, gut im Geschmack, herrlich bernsteinfarben, heute Abend muss niemand darben“, sagte er und weiter: „Den Anstich, den haben wir gut gemeistert, Gott sei Dank, war das Spundloch nicht zugekleistert. Mol schaua, wer kriegt heut sei Fett wul weg, der Nockherberg, der is im Vergleich a Mäusedreck. Heut bleiben wir – bis sie kommen, die Bockbiergeister, Gott zum Gruß, euer Bürgermeister.“

Der Bierverleger aus Lugo

Danach wurde das Programm von Lokalmatador und Alleinunterhalter Hansi Hümmer musikalisch eröffnet. Mit „Vinzenzo“ – ihn spielte Alexander Hollweg – hatte man auch einen italienischen Bierverleger aus Lugo, der Partnerstadt von Kulmbach, zu Gast, der die Glückwünsche zum 150-jährigen Bestehen der Brauerei Schübel überbrachte. Seine Glückwünsche hielt „Vinzenzo“ zwar in italienischer Sprache, sie wurden aber, so gut es ging, auch ins Deutsche übersetzt: „Carrisima mi amore Andrea!“ (Meine geliebte Andrea!) hieß es da. Besonders begrüßt wurde auch ihr Ehemann, der zugleich Braumeister ist.

„Vinzenzo“ ( Alexander Hollweg), Bierverleger aus Lugo, umarmte Brauerchefin Andrea Schübel-Münch.
„Vinzenzo“ ( Alexander Hollweg), Bierverleger aus Lugo, umarmte Brauerchefin Andrea Schübel-Münch.
Redaktion

Wer wird der Nachfolger?

Hansi Hümmer schilderte lustige Begebenheiten, die sich im Frankenwaldstädtchen in den letzten beiden Jahren ereignet haben. Hier bekamen die lokalen Politiker mächtig ihr Fett weg.

Danach wurde Landrat Klaus Peter Söllner von einem Lokalreporter (Werner Reißaus) zum Interview gebeten. Da das bei solchen Anlässen übliche Double verhindert war, musste der Landrat diesmal selbst auf die Bühne. Das Interview verlief zunächst wie geplant, doch als es darum ging, wer sein möglicher Nachfolger wird, gab sich Söllner verschwiegen. Er bat um Verständnis, dass er nur die Namen sagen werde, die für ihn nicht infrage kommen.

Darauf kommt es an

Der Beliebtheitsgrad sei nicht wichtig, sagte Söllner, der seinem Nachfolger schon darlegte, auf was es ankommt. „Wichtig sind die guten Eckdaten, die wir im Landkreis Kulmbach haben. Und für die sind vor allem vier Faktoren verantwortlich: Wir haben mittlerweile die niedrigste Verschuldung, die höchste Investitionsquote, eine relativ niedrige Arbeitslosenzahl und in vielen Bereichen liegen wir in Oberfranken nicht hinten, sondern vorne. Und wenn wir einmal hinten liegen sollten, dann ist halt hinten vorn. Und darauf können wir ein Stück weit stolz sein.“ Der „Echte Franke“ (Werner Reißaus) und Alleinunterhalter „Lucky“ sorgten für ein tolles Finale.

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