Stippvisite
Söder überrascht Kulmbacher Landfrauen
Einzug des Ehrengastes, Ministerpräsident Markus Söder, zusammen mit Kreisbäuerin Beate Opel und die Abgeordneten Martin Schöffel (hinten) und Rainer Ludwig (rechts).
Einzug des Ehrengastes, Ministerpräsident Markus Söder, zusammen mit Kreisbäuerin Beate Opel und die Abgeordneten Martin Schöffel (hinten) und Rainer Ludwig (rechts).
Stephan-Herbert Fuchs
F-Signet von Stephan Herbert Fuchs Fränkischer Tag
Stadtsteinach – Bayerns Ministerpräsident beehrte die Landfrauen in Stadtsteinach. Sein Thema war auch die Vermittlung von Ernährungswissen in der Schule.

Da tanzen sogar die Puppen, wenn der bayerische Ministerpräsident Markus Söder nach Stadtsteinach kommt. Zumindest in Gestalt des „Weiber-Balletts“ unter Leitung von Verena Ramming.

Gags vom Aschermittwochstreffen

„Heute ist ein ganz besonderer Tag unter ganz besonderen Umständen“, wird die Kulmbacher Kreisbäuerin und oberfränkische Bezirksbäuerin Beate Opel aus Neufang später sagen. Und mit seiner launigen Rede, gespickt mit jeder Menge Gags, die noch vom Aschermittwoch übrig waren, gelingt es Markus Söder sofort, die Herzen der Landfrauen zu gewinnen.

Markus Söder trug sich auch ins Goldene Buch der Stadt Stadtsteinach an.
Markus Söder trug sich auch ins Goldene Buch der Stadt Stadtsteinach an.
Stephan Herbert Fuchs

Gemunkelt wurde ja schon länger, doch erst drei Tage vorher kam die offizielle Bestätigung: Der Ministerpräsident kommt zum Landfrauentag.

Die zwei Versprechen des Ministerpräsidenten

Pünktlich um 13 Uhr trifft er ein, die Sicherheitsleute halten sich im Hintergrund und Markus Söder fühlt sich in der nicht ganz voll besetzten Steinachtalhalle sichtlich wohl.

Die Steinachtalhalle war gut gefüllt.
Die Steinachtalhalle war gut gefüllt.
Stephan Herbert Fuchs

Zwei Versprechen gibt der Ministerpräsident an diesem Nachmittag ab, eines davon ist den Landfrauen besonders wichtig: Sollten die entsprechenden Projektwochen an den Schulen nicht erfolgreich sein, soll ab dem kommenden Schuljahr doch noch das Schulfach „Lebens- und Alltagskompetenzen“ eingeführt werden.

Eigenes Schulfach kommt

„Damit soll den jungen Leuten vermittelt werden, wie wichtig in Bayern die Ernährungsproduktion, die Arbeit der Landwirte und der ländliche Raum sind“, so Söder. Diese Forderung nach einem eigenen Schulfach ist so neu nicht. Die stattdessen eingeführten Projektwochen haben bislang nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

Kreisbäuerin Beate Opel (links) und ihre Stellvertreterin   Gudrun Passing überreichten Söder ein Geschenk.
Kreisbäuerin Beate Opel (links) und ihre Stellvertreterin Gudrun Passing überreichten Söder ein Geschenk.
Stephan Herbert Fuchs

Söders zweites Versprechen dürfte speziell die Kulmbacher freuen: „Ich komme auch heuer wieder zur Bierwoche“, ruft er in die Halle und spannt einen Bogen vom Starkbieranstich auf dem Nockherberg zwei Tage zuvor bis zum Loblied für Bayern und besonders Franken. „Bayern ist schön, aber Franken ist halt doch was ganz Besonderes.“

Das Lob kennt keine Grenzen

Schließlich kennt auch sein Lob für die Landfrauen kaum Grenzen: „Sie sind Managerinnen, Finanzministerinnen, Seelsorgerinnen und tragen ein hohes Maß an politischem Engagement mit sich.“

Ministerpräsident Markus Söder lobte die Landfrauen für ihre Arbeit.
Ministerpräsident Markus Söder lobte die Landfrauen für ihre Arbeit.
Stephan Herbert Fuchs

Natürlich sind die Landfrauen am Ende begeistert. Die Rede sei schon sehr optimistisch gewesen, sagt Elke Browa, Kreisbäuerin aus dem Nachbarlandkreis Hof. Nun hoffe sie auch auf die Umsetzung, schließlich hätten die Landfrauen stets für mehr Regionalität geworben.

Angelika Seyferth, Kreisbäuerin aus Bayreuth, die sich schon lange für das Fach „Lebens- und Alltagskompetenzen“ einsetzt, freut sich, dass Söder ein entsprechendes Schulfach favorisiert. „Wir legen Wert darauf, dass das auch umgesetzt wird“, sagt sie.

„Nicht nur vegan und vegetarisch“

Das Schulfach sei wichtig und auch die Umsetzung der Forderung, dass in den Kantinen 50 Prozent des Angebots aus regionaler Produktion kommen soll, ergänzt die stellvertretende Bayreuther Kreisbäuerin Doris Schmidt. Gut sei es, dass der Ministerpräsident den Wert einer ausgewogenen Ernährung in den Mittelpunkt gestellt habe „und nicht auf vegetarisch oder vegan setzt“.

Das „Weiber-Ballett“  zeigte sein Können.
Das „Weiber-Ballett“ zeigte sein Können.
Stephan Herbert Fuchs

In ihren Grußworten versichern sämtliche Mandatsträger aus Stadt und Land, dass sie fest an der Seite der Landwirtschaft stünden. Ein großes Kompliment für Kreis- und Bezirksbäuerin Beate Opel haben Landrat Klaus Peter Söllner und die Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner im Gepäck.

„Emsige, fleißige und echte Powerfrau“

Auch der Landtagsabgeordnete Martin Schöffel (CSU) lobt Beate Opel, die sich stets mit aller Kraft für die Landwirtschaft und die bäuerliche Kultur einsetze. Landtagskollege Rainer Ludwig (FW) nennt Beate Opel eine „emsige, fleißige und echte Powerfrau“.

Ludwig wird aber auch ein wenig politisch, indem er auf die Diskriminierung von Bioenergie durch die Europäische Union eingeht: „Wer den Rohstoff Holz ausbremst und als nicht mehr nachhaltig anerkennt, der ist auf dem Holzweg.“

Motto: „Mit uns leben die Dörfer“

Bei solch geballter Politprominenz geht der eigentliche Vortag zum diesjährigen Motto der Landfrauenarbeit im Bauernverband „Mit uns leben die Dörfer“, den die stellvertretende bayerische Landesbäuerin Christine Reitelshöfer aus Petersaurach im mittelfränkischen Landkreis Ansbach hält, fast ein wenig unter.

Schade auch um die hörenswerten Lieder von Silvia Wachter aus Marktrodach, sie ist „Singbegleiterin für heilsames und gesundheitsförderndes Singen“ und begleitet ihren Gesang ganz alleine auf der Gitarre.

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