Projekt
Marienweiher: böse Überraschung im Keller
Das Gebäude Marienweiher 16 – hier ein Archivbild – wird zum  Bürger- und Pilgerzentrum umgestaltet.
Das Gebäude Marienweiher 16 – hier ein Archivbild – wird zum Bürger- und Pilgerzentrum umgestaltet.
Klaus-Peter Wulf
F-Signet von Sonny Adam Fränkischer Tag
Marktleugast – Keine guten Nachrichten hatte Architekt Tino Heß für die Umgestaltung des ehemaligen Tanzlokals zu einem Bürger- und Pilgerzentrum.

Die Sanierung des Anwesens Marienweiher 16, in dem früher ein Tanzlokal untergebracht war und das jetzt zu einem Bürger- und Pilgerzentrum umgestaltet werden soll, macht Fortschritte: Das Bestandsgebäude ist zurückgebaut, der Gewölbekeller ist freigelegt, erklärte der Architekt Tino Heß. Doch im Laufe der Bauarbeiten erlebten die Fachleute so manche böse Überraschung. Denn das Gebäude ist nur teilweise mit einem Fundament ausgestattet.

Zum Teil auf lockerem Fels errichtet

Die Hälfte des Gebäudes allerdings ist auf nackte Felsen gebaut. Nur sind die Felsen nicht stabil, sondern porös, zerklüftet und locker. „Wir müssen eine Bodenplatte einfügen. Das ist eine zusätzliche Maßnahme“, erklärte der Architekt und rechnet mit Mehrkosten von 60.000 bis 70.000 Euro. Die Bauzeit wird sich aus diesem Grund um sechs bis acht Wochen verlängern.

Die Radonwerte im Gewölbekeller sind stark erhöht

Bei der Vermessung hat sich außerdem herausgestellt, dass die Radonbelastung im Gewölbe stark erhöht ist. Statt der erlaubten 300 Becquerel pro Kubikmeter wurden teilweise bis zu 4410 Becquerel gemessen. Aus diesem Grund müssen die Radonquellen abgedichtet werden und die Keller müssten wohl dauerhaft belüftet werden, um die Belastung zu senken, machte der Architekt klar. Aktuell wird ein Konzept aufgestellt, das durch die Landesgewerbeanstalt Bayern geprüft werden muss. „Aber wir müssen uns trotzdem keine Sorgen machen. Wir müssen nur ein Radonkonzept aufstellen und regelmäßig Proben durchführen“, so Heß.

Auch im alten Rathaus war die Radon-Konzentration zu hoch

Tatsächlich hat Marktleugast schon unliebsame Erfahrungen mit zu hohen Radonbelastungen in den vergangenen Jahren machen müssen. Auch im alten Rathaus war die Konzentration viel zu hoch, vor allem in den Kellerräumen. Aus diesem Grund wurde das Rathaus schließlich abgerissen – auch weil der damalige Bürgermeister Norbert Volk (damals FW) die Verantwortung für gesundheitliche Schäden der Mitarbeiter nicht übernehmen wollte und weil eine erhöhte Krebserkrankungsrate augenfällig war.

Die Radonbelastung des zukünftigen Bürger- und Pilgerzentrums wurde schon im vergangenen Jahr geprüft. Doch die Proben seien verschwunden. Aus diesem Grund kam die tatsächliche Belastung erst jetzt ans Tageslicht.

Kosten für die Abdichtung sind noch nicht bekannt

Wie hoch die Kosten für die Abdichtung kommen, sagte Heß beim Sachstandsbericht in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates nicht. Der Architekt betonte, dass er die weiteren Schritte mit den Förderstellen absprechen möchte und dass er auch mit der Regierung von Oberfranken Rücksprache halten möchte. Über den Fortgang der Arbeiten sollen die Räte unterrichtet werden.

Jugendtreff kommt in die Schule

Der Marktleugaster Jugendtreff kommt in die Schule. Der Marktgemeinderat beschloss jetzt, einen Förderantrag beim Bayerischen Jugendring zu stellen, um die Räume am unteren Pausenhof in der Schule Marktleugast umgestalten zu können. Der Markt rechnet mit einer Förderung in Höhe von vierzig Prozent. Die geschätzten Umbaukosten liegen bei rund 28.000 Euro, damit müsste der Markt Marktleugast Eigenmittel in Höhe von 16.632,91 Euro aufbringen.

Marktleugast möchte in Zukunft vorrangig auf die Entwicklung des Innenortes setzen und erneuerte den Selbstbindungsbeschluss. Dieser ist Voraussetzung für Fördergelder von bis zu 90 Prozent.

Heiraten im Bürgerbegegnungszetrum

Heiratswillige können künftig im Bürgerbegegnungszentrum in der Kulmbacher Straße 7 standesamtlich heiraten. Der Raum 1.2 im ersten Obergeschoss wurde einstimmig als Trauzimmer gewidmet. Damit entfallen Umräumaktionen, die bei Trauungen im Obergeschoss des Feuerwehrhauses sonst nötig waren.

Neuer Leiter im Bauhof Marktleugast

Der Marktleugaster Bauhof hat einen neuen Leiter: Alexander Pittroff. Uwe Keller wurde zu seinem Stellvertreter bestellt. Außerdem wurde Jörg Angles als neuer Bauhofmitarbeiter eingestellt.

Deutschkurs für Migranten in der Schule Marktleugast

Die in Kulmbach ansässige Sprachschule andrax wird künftig in der Marktleugaster Schule einen Deutschkurs für Migranten anbieten. Bürgermeister Franz Uome hat mit dem Inhaber der Sprachschule Klaus Scheler einen Vertrag über die Anmietung der Klassenräume gemacht und freut sich, dass künftig das dezentrale Unterrichtskonzept auch in Marktleugast möglich ist.

Parken auf dem Gehweg wird erlaubt

Viele tun es schon lange, obwohl es immer wieder Knöllchen hagelt. Jetzt soll das Parken auf dem Gehweg in Marktleugast auch offiziell erlaubt werden. Der Marktgemeinderat beschloss, dass das Parken auf dem rechten Gehweg zwischen der Marktstraße 24 a und Marktstraße 26, ab der Marktstraße 41/43 bis zur Stichstraße auf Höhe der Marktstraße 37 sowie vor der Bäckerei gestattet sein soll. Allerdings soll ausgeschlossen werden, dass Fußgänger, Personen mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer von parkenden Fahrzeugen behindert werden. Der Gehsteig wurde jedoch schon mehrfach vermessen und als breit genug befunden.

Yves Wächter (WGM) fragte nach, weil derselbe Antrag schon vor einem Jahr behandelt und nicht beschieden worden war, weil der Markt Marktleugast für eine Genehmigung nicht verantwortlich sei. Verwaltungsleiter Michael Laaber erklärte, dass das Landratsamt und das Staatliche Bauamt die Entscheidung treffen müssten. „Wir hoffen, dass unser Vorschlag Zustimmung findet. Vielleicht müssen wir aber auch noch einen Versuch unternehmen“, so der Marktleugaster Bürgermeister.

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