Der bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, hat sich am Samstag, 26. Juli, zusammen mit dem Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner, Staatssekretär Martin Schöffel, der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner und der Ködnitzer Bürgermeisterin Anita Sack bei einem Baustellenbesuch über den Stand der Bauarbeiten zur Ortsumfahrung Kauerndorf informiert. Das Staatliche Bauamt Bayreuth gab Auskunft über den aktuellen Baustand und den weiteren Projektfortgang.
In einer Pressemitteilung des Bauamts heißt es dazu, die Arbeiten am Voreinschnitt West stünden kurz vor dem Abschluss, die Vorbereitungen für den Tunnelbauvertrag liefen auf Hochtouren. „Der Tunnel Kauerndorf stärkt die Leistungsfähigkeit der Straße und verbindet den Anwohner- mit dem Umweltschutz optimal“, sagte Bernreiter. „Es freut mich, dass die Ortsumfahrung als eines unserer größten Straßenbauprojekte in Oberfranken mit Building Information Modeling auch bei der Digitalisierung vorne dabei ist.“
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Die Arbeiten am Voreinschnitt West auf der Baustelle bei Kauerndorf seien nahezu abgeschlossen. In den kommenden zwei Wochen werden laut Bauamt die letzten Erdbauarbeiten im Bereich des Tunnelportals West (Richtung Kulmbach) sowie die Installation der für den Tunnelbau erforderlichen Entwässerungsleitungen in der bestehenden B 289 abgeschlossen. Die angetroffene Geologie im Voreinschnitt West habe im Wesentlichen die Ergebnisse der umfangreichen Vorerkundungen bestätigt. Die Umfahrung östlich von Kauerndorf sowie die Zufahrt für die zukünftigen Bauarbeiten am Tunnelportal Ost (Richtung Untersteinach) sind laut Behörde bereits fertiggestellt.
Als nächster Bauabschnitt folgt der eigentliche Tunnelbau. Angestrebt werde die Veröffentlichung der Ausschreibungsunterlagen Ende 2025, die Vergabe für Mitte 2026 und aus heutiger Sicht der Baubeginn im zweiten Halbjahr 2026. Derzeit würden die Ausschreibungsunterlagen für den Tunnel geprüft und einer umfangreichen Qualitätssicherung unterzogen.
Tunnelbau ist, so das Bauamt, ein sehr komplexes Verfahren und müsse insbesondere bei den vertrags- und sicherheitsrelevanten Aspekten auf Herz und Nieren überprüft werden. Zahlreiche Sachverständige würden mit einbezogen. In der Mitteilung heißt es; "Das Vergabeverfahren wird neben dem Preis als Vergabekriterium zusätzliche Kriterien enthalten, um den passenden Vertragspartner für diese Baumaßnahme zu finden." Dies folge dem Grundsatz „Gründlichkeit vor Schnelligkeit“ und lege die Basis für eine zukünftige ordentliche Vertragsabwicklung.
Landrat Söllner lobt professionelle Umsetzung
Kulmbachs Landrat Klaus Peter Söllner würdigte die "sehr gute Zusammenarbeit seines Hauses mit dem Staatlichen Bauamt Bayreuth und der Landesbaudirektion". Deren Referat „Tunnel und Tunnelausstattung“ ist zuständig für die zentrale Unterstützung der Bauämter in Bayern bei der Planung und dem Bau bergmännischer Tunnel: „Die enge Abstimmung zwischen allen Beteiligten und die professionelle Umsetzung der Baumaßnahme sind beispielhaft. Gemeinsam schaffen wir die Grundlagen für eine moderne Verkehrsinfrastruktur in der Region“, sagte Söllner.
Emmi Zeulner: politisches Versprechen gehalten
Auch die CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner freut sich: „In Kauerndorf wurde das politische Versprechen gehalten: Für die Anwohnerinnen und Anwohner bedeutet das eine Entlastung. Gleichzeitig wird die Anbindung des Kulmbacher Oberlands verbessert und eine zügigere Anbindung an das bundesweite Verkehrsnetz ermöglicht."
Der Leiter des Bayreuther Bauamts, Uwe Zeuschel, betont: „Verkehrsbehinderungen lassen sich bei einem Großprojekt leider nicht immer ganz vermeiden. Uns ist bewusst, dass dies für alle Betroffenen oft eine große Belastung ist. Wir wissen Ihr Verständnis und Ihre Geduld sehr zu schätzen und danken allen Verkehrsteilnehmern und Anliegern dafür“.
In der nächsten Zeit keine Behinderungen zu erwarten
Nach dem bevorstehenden Abschluss der Restarbeiten im Voreinschnitt West bleibe es während des Vergabeverfahrens bis zum Beginn der Tunnelbauarbeiten auf der Baustelle selbst ruhig. Die Verkehrsteilnehmer müssten während dieser Zeit mit keinen weiteren Verkehrsbehinderungen rechnen.
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