Die Hauptaufgabe des Vereins liege seit jeher in der fachlichen und persönlichen Fortbildung der Mitglieder. Am vergangenen Sonntag fand im Lokschuppen des Deutschen Dampflokomotiven-Museums als Teil der Feier zum 100-jährigen Bestehen des vlf Kulmbach nicht nur die Bezirksversammlung des vlf sondern auch die des Verbandes landwirtschaftlicher Meister und Ausbilder (VLM) statt.
Reinhard Kortschack blickt auf 100 Jahre vlf Kulmbach
In seinem Rückblick auf 100 Jahre vlf Kulmbach begann Vorsitzender Reinhard Kortschack mit einem Zitat von Benjamin Franklin, einem der Gründervater der Vereinigten Staaten von Amerika: „Eine Investition ins Wissen bringt immer noch die besten Zinsen.“ Kortschack stellte fest: „Auch heute und auch in Zukunft ist die Ausbildung und fortlaufende Weiterbildung der Garant für eine erfolgreiche Berufsausübung.“
Landwirtschaftsschule: Kulmbach ist ein Sonderfall
Nachdem die Pioniere der modernen Landwirtschaft ihre Forschungsergebnisse und ihr Wissen bekannt machten, war es notwendig, es weiterzugeben. Dies war der Start einer breit angelegten Ausbildung in der Landwirtschaft. Mit dem Installieren einer Landwirtschaftsschule haben die Absolventen jeweils in ihrem Heimatlandkreis auch einen eigenen Verband gegründet. Kulmbach stellt damit einen Sonderfall dar, weil hier die Gründung des Verbandes 1922 erfolgt war, die Errichtung der Landwirtschaftsschule aber erst 1924 stattfand. Die Gründungsmitglieder waren zu diesem Zeitpunkt Absolventen der bereits bestehenden Schulen in den umliegenden Landkreisen.
Ein Neuenmarkter war der erste Vorsitzende
Vorsitzender des vlf Kulmbach-Stadtsteinach war mit Nikolaus Grampp aus See/Neuenmarkt ein Schüler der „Königlichen landwirtschaftlichen Winterschule“ in Wunsiedel. Vier Jahre später wurde die Frauengruppe gegründet und die erste Vertreterin war Jette Herold aus Lindenberg/Kasendorf. Während des Dritten Reiches kam es dann aber zum Niedergang des Verbandes. Kortschack: „Nach jedem Ende gibt es bekanntlich auch wieder einen Neuanfang, und die Wiedergründung und die Zulassung des Verbandes bei der Regierung von Oberfranken wurde bei einer Feier im bescheidenen Rahmen in den Räumen des Landwirtschaftsamtes in Kulmbach am 3. Juli 1948 durchgeführt.“
Simon Schneider aus Altenreuth wurde zum Vorsitzenden, zu seinem Stellvertreter Altlandrat Hans Köstner aus Stadtsteinach gewählt. Frauenvertreterin wurde Erna Hofmann aus Burghaig. In den folgenden Jahren hat sich der Verband mit der pflanzlichen Erzeugung sowie der Tierhaltung befasst. Später haben betriebswirtschaftliches Denken und Handeln, die zunehmende Mechanisierung und vor allen Dingen die Bildung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft andere Schwerpunkte gesetzt, wie Kortschack deutlich machte.
vlf Kulmbach will weiterhin attraktiv bleiben
Die fachliche Weiterbildung, ein reichhaltiges kulturelles Angebot und die Geselligkeit bei Lehrfahrten machen den Kreisverband auch weiterhin attraktiv. Dabei war der vlf Kulmbach auch länderübergreifend aktiv. Die 100-jährige Vereinsgeschichte brachte Kortschack auf einen Nenner: „Seit seiner Gründung betreibt der vlf Kulmbach in enger Zusammenarbeit mit der staatlichen Landwirtschaftsberatung und den berufsständischen Organisationen eine umfangreiche Fort- und Weiterbildung für seine Mitglieder und auch darüber hinaus. Das ist nicht nur ein Schlagwort, sondern sein satzungsgemäßer Auftrag.“
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