Opfer aus Coburg
Tod nach Drogendeal: vierte Festnahme
War der Drogendeal nur eine Falle?
War der Drogendeal nur eine Falle?
Syda Productions/Adobestock
F-Signet von Redaktion Fränkischer Tag
Coburg – Nach dem gewaltsamen Tod eines 21 Jahre alten Mannes aus Coburg hat die Polizei München einen vierten Verdächtigen festgenommen.

Fahndungserfolg: Der Mann habe sich am Freitag widerstandslos in seiner Wohnung festnehmen lassen, teilte die Polizei in München mit. Es handele sich um einen 18-jährigen Iraker.

Rückblick: Am Wochenende um den 6. August war der Coburger gemeinsam mit einem Bekannten (16) nach München gefahren, offenbar um Drogen zu kaufen. Die beiden hatten sich am U-Bahnhof Messestadt-Ost zunächst mit drei Männern getroffen. Dann soll die Gruppe in Richtung einer Grünanlage gegangen sein.

Zusammengebrochen

Anschließend sei der Coburger dann mit einem der jungen Männer aus der Gruppe in eine nahe gelegene Wohnung gegangen. Was dann im Einzelnen geschah, ist bislang noch unklar. Einige Zeit später sei der Coburger dann aus der Wohnung gekommen und anschließend vor den Augen seines jüngeren Begleiters zusammengebrochen. Eine Anwohnerin hatte die Rettungskräfte alarmiert. Der Verletzte kam noch in ein Krankenhaus, sei dort aber seinen Verletzungen erlegen.

Sofort war eine Fahndung mit 15 Streifenwagen eingeleitet worden, aber zunächst konnte die Polizei die Verdächtigen nicht finden. Rund eine Woche nach der Tat hatten die Ermittler aber bereits drei junge Männer im Alter von 16 und 17 Jahren festgenommen. Einen (16) fanden Beamte in der Wohnung seiner Eltern, wo er bei der Festnahme keinen Widerstand leistete. Der 17-Jährige hatte sich der Polizei gestellt.

Tumulte bei Festnahme

Die Festnahme des weiteren 16-Jährigen gestaltete sich allerdings schwieriger. Er wurde auf dem Münchener „Platz der Menschenrechte“ geschnappt. Aber er leistete noch Widerstand, nachdem er bereits von den Beamten gefesselt worden sei. Dem Deutsch-Israeli kamen zudem anschließend noch rund 20 weitere Männer zu Hilfe. Sie gingen die Polizisten massiv an, wollten die Festnahme verhindern. Sie griffen die Beamten dabei unter anderem mit Pfefferspray an. Erst, als rund 30 Streifenwagen zu dem Platz gerast waren, stob die Menge auseinander und die Lage konnte unter Kontrolle gebracht werden. Drei Beamte wurden bei dem Tumult verletzt. Der Tatverdächtige wurde mittlerweile dem Haftrichter vorgeführt, sitzt wegen Mordverdachtes in Untersuchungshaft.

Spitzer Gegenstand

Was genau er dem Coburger angetan hatte, ist bislang unklar. Laut Medienberichten soll er aber mit einem Messer auf den 21-Jährigen eingestochen haben. Die Polizei hat das bislang nicht bestätigt, nur von einem „spitzen Gegenstand“ ist bisher die Rede. Der jetzt festgenommene Iraker kam ebenfalls in Untersuchungshaft wegen Verdachtes des Mordes in Mittäterschaft. Ihm wird nach Polizeiangaben vorgeworfen, sich unmittelbar an der Tötung des Opfers beteiligt zu haben.

 

Ob der eigentliche Drogendeal möglicherweise eine Falle war, ist unklar. Die Verdächtigen sollen dem späteren Opfer allerdings rund 1000 Euro Bargeld geraubt haben. Dem 16-jährigen Deutsch-Israeli, der unter Mordverdacht steht, drohen bei einer Verurteilung nach Jugendstrafrecht maximal zehn Jahre Gefängnis.

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