Die Organisatoren des Festivals „Coburg liest“ setzen auf Optimismus. Trotz steigender Inzidenzwerte in der Region legen sie zum Neustart im dritten Corona-Jahr ein ehrgeizig konzipiertes Programm vor.
Vielseitiges Programm
Nachdem das komplette Programm 2020 abgesagt werden musste und 2021 nur eine einzige digitale Veranstaltung möglich war, soll in diesem Jahr wieder die Programm-Fülle der Vor-Corona-Jahre umgesetzt werden.
Zwischen Roman-Marathon und Autoren-Gala
Dabei vertrauen den Veranstalter einerseits bewährten Formaten wie dem Roman-Marathon in der Coburger Reithalle, der Lese-Reihe „Literatur in den Häusern unserer Stadt“ und der Autoren-Gala zum Abschluss.
„Coburg liest“ setzt neue Akzente
Andererseits setzen sie auch neue Akzente – und das meint nicht nur die neue grafische Gestaltung der Werbemittel und des Online-Auftritts. Neu ist auch, dass „Coburg liest“ erstmals in der „Kultur.Werk.Stadt“ in Neustadt gastieren wird (2. Mai, 19.30 Uhr).
Zwangsadaptionen in der DDR
Hier wollten die Veranstalter eigentlich den Soziologen Harald Welzer begrüßen. Nach seiner kurzfristigen Absage gelang es nun, Lisa Quentin für den Abend zu gewinnen. In ihrem Roman-Debüt „Ein völlig anderes Leben“ beschäftigt sich die Journalistin, die 1985 geboren wurde und im Landkreis Coburg aufgewachsen ist, mit einem der düstersten und kaum aufgearbeiteten Kapitel der DDR-Geschichte: den Zwangsadoptionen. In der Kultur.Werk.Stadt, nur einige hundert Meter von der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze entfernt, wird Lisa Quentin ab 19.30 Uhr aus ihrem Roman lesen und über die Entstehungsgeschichte und die Recherche zu dem eben erschienenen Buch berichten.
Spannende Impulse verspricht zudem ein Workshop, bei dem sich Künstliche Intelligenz und Literatur begegnen.
„Können KI-Programme die schöneren Geschichten schreiben“, lautet die provokante Frage am Dienstag, 3. Mai, mit zwei Professoren von der Hochschule Coburg: Jochen Leidner und Christian Holtorf.
Der Roman-Marathon am 30. April in der Reithalle stellt drei jüngere Autorinnen und Autoren vor: Stefanie von Schulte, Yael Inokai und Elias Hirschl.
Autorengala zum Abschluss
Zum Abschluss wird Eva Menasse mit ihrem Roman „Dunkelblum“ bei der Autorengala am 7. Mai (19.30 Uhr) im Haus Contakt erwartet. In „Dunkelblum“ entwirft Menasse ein großes, mehr als 500 Seiten umfassendes Geschichtspanorama am Beispiel einer kleinen Stadt, die immer wieder zum Schauplatz der Weltpolitik wird. Der Roman erzählt vom Umgang der Bewohner mit einer historischen Schuld.
Wer steht hinter „Coburg liest“?
Veranstalter: Volkshochschule Coburg Stadt und Land, Buchhandlung Riemann, Hochschule Coburg, Landestheater Coburg. – Vorverkauf Buchhandlung Riemann, Coburg (Tel. 09561/80870 – info@riemann.de; www.coburgliest.de) – Restkarten an der Abendkasse.
Das bietet das Festival „Coburg liest“
Samstag, 30. April, 19 Uhr Roman-Marathon – Stefanie vor Schulte, Elias Hirschl, Yael Inokai; Theater in der Reithalle
Montag, 2. Mai, 19.30 Uhr Harald Welzer – Kultur.Werk.Stadt Neustadt
Dienstag, 3. Mai, 19.30 Uhr Workshop Künstliche Intelligenz mit Jochen Leidner und Christian Holtorf; Buchhandlung Riemann
Mittwoch, 4. Mai, 19.30 Uhr „Literatur in den Häusern unserer Stadt“ – Vorverkauf über die Kasse des Landestheaters
Freitag, 6. Mai, 19.30 Uhr Speed-Dating mit Deutschen Klassikern – Forum Gymnasium Ernestinum
Samstag, 7. Mai, 19.30 Uhr Autorengala Eva Menasse – Haus Contakt
Veranstalter Volkshochschule Coburg Stadt und Land, Buchhandlung Riemann, Hochschule Coburg, Landestheater Coburg
Vorverkauf Buchhandlung Riemann, Coburg (Tel. 09561/80870 – info@riemann.de; www.coburgliest.de) – Restkarten an der Abendkasse.red