Widerstand wächst
CC-Gegner kündigen weiteren Protest an
Der Fackelzug ist der umstrittenste Programmpunkt beim Pfingstkongress des Coburger Convents.
Der Fackelzug ist der umstrittenste Programmpunkt beim Pfingstkongress des Coburger Convents.
Jochen Berger
Oliver Schmidt von Oliver Schmidt Coburger Tageblatt
Coburg – Ein Coburger Aktionsbündnis, dem unter anderem die Jusos, die Grüne Jugend und der Verein „Comun“ angehören, üben scharfe Kritik am Coburger Convent.

An diesem Freitag beginnt der 153. Pfingstkongress des Coburger Convents (CC) in Coburg. Nachdem bereits zwei Protestveranstaltungen angekündigt waren, folgt nun auch noch eine dritte:

Ein Coburger Aktionsbündnis bestehend aus der Grünen Jugend, den Jusos, der Partei „Die Partei“ sowie dem Verein „Comun“, wollen am Montagabend auf dem Albertsplatz demonstrieren. Beginn: 20.30 Uhr.

Kritik nicht nur am Fackelzug

Das Motto der Demonstration lautet „Fackel aus“. Damit ist auch klar, gegen was sich der Protest in erster Linie richtet: gegen den Fackelzug, den der CC ebenfalls am Montagabend veranstaltet.

In einer ausführlichen Stellungnahme des Aktionsbündnisses wird allerdings klar, dass den CC-Gegnern nicht nur der Fackelzug ein Dorn im Auge ist. So heißt es etwa in dem Aufruf: „Alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, die das alljährliche Massenbesäufnis und Fackelmärsche durch unsere schöne Innenstadt satthaben, sind herzlich dazu eingeladen an unserer friedlichen Demonstration teilzunehmen.“

"Tagelang betrinken und wild urinieren"

An anderer Stelle ist die Rede von einem „Spektakel, das seines gleichen sucht“. Tausende Männer würden von weit her in die Vestestadt kommen und sich dann „tagelang betrinken“ sowie „wild urinieren“ und „andere anpöbeln“.

In der von Ulf Wunderlich, Dritter Vorsitzender von „Comun“, unterzeichneten Stellungnahme heißt es auch: Coburg versteht sich als moderne Stadt, welche als solche doch keine rückständigen Ansichten vertreten möchte, oder?“ Der CC aber repräsentiere nach Ansicht des Aktionsbündnisses „ein stark veraltetes Rollenbild“. Frauen seien von einer Mitgliedschaft in den allermeisten Studentenverbindungen ausgeschlossen – „und das im Jahr 2022!“. Dennoch seien Frauen als „schmuckes Beiwerk der alten und jungen Herren“ willkommen, was die Sache noch schlimmer macht. Wunderlich wörtlich: „Diesem Sexismus und der antifeministischen Grundhaltung bietet Coburg eine Plattform, was im Widerspruch zu einem modernen Stadtverständnisses steht.“

Abschließend schreibt Wunderlich: „Wir wollen Coburg als moderne, tolerante und aufgeschlossene Stadt verstehen, weshalb wir als Coburger Aktionsbündnis dem ein Zeichnen entgegensetzen.“

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