Klinikum Coburg Auch bei Regiomed steigt die Spannung Wie geht es weiter mit Regiomed und mit dem Klinikum in Coburg? // Pia Bayer/dpa von Oliver Schmidt Regiomed TEILEN  24.07.2024 Coburg – Die Entscheidung über die Zukunft des Klinikums steht bevor. Beim bisherigen Verbund möchte man sich „nicht an Spekulationen beteiligen“. Erwartet wird ein „zentraler Schritt“ im Sanierungsverfahren. Bislang steht nur eines fest: Der Zusatz „Regiomed“ wird aus dem Namen des Klinikums Coburg bald verschwinden. Denn entweder wird das Klinikum künftig in einer neuen kommunalen Konstellation von der Stadt und dem Landkreis Coburg betrieben oder es wird privatisiert. Somit könnte es einer der letzten „Regiomed-Updates“ gewesen sein, das am Mittwoch ein Sprecher von Regiomed in Bezug auf das Klinikum Coburg verschickt hat. Hintergründe zur Diskussion lesen Sie hier (im Text können Sie außerdem an einer Umfrage teilnehmen): Umfrage Klinikum Coburg: Privatisieren oder nicht? Am Donnerstag entscheidet sich wohl die Zukunft des Klinikums Coburg. Vorher wollen wir die Meinung der Bürgerinnen und Bürger wissen. Im Text gibt’s den Link zur Umfrage und viele Hintergrund-Infos. Dass eine Entscheidung über die Zukunft des Klinikums Coburg unmittelbar bevorsteht, wird in dem „Update“ wie folgt kommentiert: „Dies ist ein zentraler Schritt im Bieterprozess, den Regiomed im Rahmen des Sanierungsverfahrens angestoßen hat. Die in den vergangenen Wochen geführten Gespräche über die Zukunft der Einrichtungen sind sowohl mit privaten als auch mit kommunalen Interessenten sehr produktiv und fruchtbar verlaufen.“ Insolvenzantrag im Januar 2024 Beim „Anstoßen eines Sanierungsprozesses“, von dem da die Rede ist, handelt es sich um den Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung, den Regiomed Anfang Januar 2024 für die meisten seiner Gesellschaft gestellt hat, darunter auch für alle vier Krankenhausgesellschaften (Coburg, Lichtenfels, Sonneberg und Hildburghausen). Ob in Coburg (und eventuell im Verbund mit Lichtenfels) nun ein neuer kommunaler oder ein neuer privater Weg eingeschlagen, dazu möchte man sich bei Regiomed nicht äußern. Im „Update“ heißt es dazu: „Wir bitten weiterhin um Geduld und Verständnis, dass wir uns vor Abschluss der Einigungen im Vorfeld nicht an Spekulationen beteiligen und uns nicht über die Inhalte des Bieterprozesses äußern.“ Regiomed: Wie ist der weitere Zeitplan? Das „Update“ von Regiomed enthält aber eine grundsätzliche Information, wie es in den kommenden Tagen rein formal weitergehen wird: „Im Nachgang zu den Sitzungsentscheidungen werden diese Anfang der kommenden Woche in den Gesamtkontext einer künftigen Gesellschafterstruktur für den gesamten Regiomed-Verbund gesetzt und mit den weiteren Interessenten besprochen.“ Schritt für Schritt würden die Einzelheiten des Bieterprozesses ausgehandelt und mit den potenziellen Investoren „finalisiert“. Abschließend sollen die Ergebnisse noch in der kommenden Woche dem Gläubigerausschuss vorgestellt werden. Klinikum Coburg Betriebsrat spricht sich für kommunale Trägerschaft aus Kurz vor der Entscheidung über eine mögliche Privatisierung warnt der Betriebsrat: Das Gesundheitswesen dürfe nicht zunehmend dem Wettbewerb überlassen werden. Dieser Gläubigerausschuss wird dann die finale Entscheidung übers Klinikum Coburg treffen. Die Stadt und der Landkreis Coburg, die gemeinsam den Krankenhauszweckverband Coburg bilden, können aber zumindest indirekt auf die Entscheidung des Gläubigerausschusses Einfluss nehmen. Denn sowohl die Immobilie, in der sich aktuell noch das Klinikum Coburg befindet, als auch das Grundstück, auf dem der Neubau des Klinikums geplant ist, gehören dem Krankenhauszweckverband. Sprich: Ein künftiger Betreiber muss sich mit der Stadt und dem Landkreis Coburg auf Miet- beziehungsweise Pachtoptionen einigen. Ob man dazu gewillt ist, soll an diesem Donnerstag in einer Sondersitzung von Stadtrat und Kreistag beraten und beschlossen werden. Die Sondersitzung beginnt am Donnerstag um 13 Uhr in der Turnhalle der Staatlichen Realschule Coburg II (Thüringer Straße). Zunächst wird nicht-öffentlich getagt. Die Abstimmung soll öffentlich erfolgen. Lesen Sie auch: Klinikum Coburg „Gemeinsam einen neuen Weg beschreiten“ Sana-Chef Thomas Lemke wirbt für eine Privatisierung. Er spricht über die Zukunft der Kinderklinik und des Standorts Neustadt, und er vergleicht seine Mannschaft mit Spanien bei der Fußball-EM. Expertin nimmt Stellung Klinikum Coburg: Wer eine Privatisierung skeptisch sieht Katja Bittner ist überzeugt davon, dass sich auch ein kommunales Krankenhaus wirtschaftlich betreiben lässt. Sie würde sich von den Politikern „mehr Mut und mehr Selbstvertrauen“ wünschen.