Traurige Gewissheit
Schock für Coburg: Der Kaufhof schließt
Der Kaufhof an der Ecke Hindenburgstraße/Mohrenstraße gilt als Herz der Einkaufsstadt Coburg.
Der Kaufhof an der Ecke Hindenburgstraße/Mohrenstraße gilt als Herz der Einkaufsstadt Coburg.
Simone Bastian
Schock für die Einkaufsstadt Coburg: Der Kaufhof schließt.
Schock für die Einkaufsstadt Coburg: Der Kaufhof schließt.
Jochen Berger
Simone Bastian von Simone Bastian, Oliver Schmidt, Fajsz Deáky Coburger Tageblatt
Coburg – Die Spitze des Galeria-Konzerns hat entschieden: Zu den vielen Kaufhaus-Filialen, die geschlossen werden, zählt auch die in Coburg. OB Sauerteig zeigt sich betroffen.

Kurz nachdem am Dienstag die Schließung des Coburger Kaufhofs beschlossen und verkündet war, äußerte sich Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) in einer Stellungnahme: „Meine Gedanken sind bei der Belegschaft. Es ist schwer, einen langjährigen Arbeitsplatz zu verlieren. Da steht ja oft das Wohl und Wehe einer ganzen Familie dahinter. Aus Gesprächen mit dem Betriebsrat weiß ich zudem, mit wie viel Herzblut die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit vielen Jahren um ihren Kaufhof gekämpft haben. Immerhin werden gute Kräfte überall in der Region gesucht.“

Auch er persönlich sei enttäuscht über die Schließung, erklärte der OB. „Wir haben gemeinsam mit Landkreis, IHK und den drei großen Arbeitgebern Brose, HUK und Kaeser intensiv um den Erhalt unseres Kaufhofs gekämpft. Wir sind weiterhin der Meinung, der Kaufhof hätte hier in Coburg aufgrund des positiven Umfelds eine gute Zukunft gehabt, trotz der Umsatzeinbrüche während der Pandemie. Wenn selbst unser gemeinsames klares Bekenntnis zum Kaufhof keinen positiven Einfluss auf die Zukunft des Standorts hatten, dann macht das deutlich, dass Aktivitäten vor Ort vermutlich generell kaum Einfluss auf die Schließungsentscheidung hatten.“

Der OB dankte allen Beteiligten für den gemeinsamen Einsatz. „Ich hoffe, dass auch bei der Suche einer Nachnutzung alle Akteure wieder gemeinsam mithelfen. Die Stadt wird sofort loslegen.“


Vor allem die rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bis zuletzt gebangt und gehofft – doch am frühen Montagnachmittag kam dann die bittere Nachricht aus der Konzernzentrale in Essen: Der Kaufhof in Coburg steht auf der Schließungsliste. Das hat die Pressestelle von Galeria Karstadt Kaufhof mit E-Mail von 15.35 Uhr bestätigt. Coburg gehört zu den 21 Standorten, die bereits zum 30. Juni schließen sollen - neben Coburg unter anderem Erlangen sowie die Nürnberger Standorte Königsstraße und Langwasser. 

31 weitere Standorte bundesweit sollen zum 31. Januar 2024 geschlossen werden, darunter Bayreuth und Schweinfurt.  In Franken wären Kaufhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof dann nur noch in Bamberg, Nürnberg und Würzburg zu finden. 

Aus dieser Fotomontage wird bald traurige Realität: Der Kaufhof in Coburg schließt.
Aus dieser Fotomontage wird bald traurige Realität: Der Kaufhof in Coburg schließt.
Fotomontage: Stoschek

Der Konzern Galeria Karstadt Kaufhof befindet sich in einem Insolvenzverfahren. Das bedeutet: Es wird noch nach Möglichkeiten gesucht, das in finanzielle Schieflage geratene Unternehmen zu retten. Für die geplante Neuaufstellung wird man sich aber von etlichen Filialen trennen. Dass auch die in Coburg dazu zählen wird, war seit Wochen befürchtet worden. 

Um kurz nach 14 Uhr am Montag schlossen die Coburger Kaufhof-Türen:  „Betriebsversammlung" war auf den Schildern zu lesen.  Die Mitarbeiter waren in der Vorwoche aufgefordert worden, sich „bereit" zu halten, wie ein Beschäftigter erzählte.

Kaufhoftür
Kaufhoftür mit Schild Betriebsversammlung
Fajsz Deáky

Insgesamt werden laut Medienberichten 52 der noch verbliebenen 129 Karstadt- Kaufhof-Warenhäuser geschlossen. 

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