Mai Musica
Ein Hauch von Hollywood in Kulmbach
Das Sinfonische Blasorchester des Musikvereins Kasendorf begeisterte unter seinem neuen Dirigenten Dominik Biedermann mit akustischen Klassikern der Filmgeschichte.
Das Sinfonische Blasorchester des Musikvereins Kasendorf begeisterte unter seinem neuen Dirigenten Dominik Biedermann mit akustischen Klassikern der Filmgeschichte.
Stephan Herbert Fuchs
F-Signet von Stephan Herbert Fuchs Fränkischer Tag
Kulmbach – Blasmusik einmal ganz anders: die Mai-Musica-Reihe des Sinfonischen Blasorchesters Kasendorf macht es möglich.

Unter der Stabführung des neuen Dirigenten Dominik Biedermann gab es diesmal weder Böhmisches, noch traditionelle Marschmusik und auch keine Konzertwalzer. Der neue Leiter hatte den Musikern stattdessen einen Hauch von Hollywood auf die Pulte gelegt.

Klassiker aus Film und TV

Auf dem Programm standen ausnahmslos Klassiker aus Film und TV sowie jede Menge fulminante Soundtracks. Ein ganz neues Format hatte der Musikverein Kasendorf versprochen und sein Versprechen gehalten. So modern und zeitgemäß kann Blasmusik auch sein.

James Bond, Star Wars und Herr der Ringe

Die Filmwelt wäre ohne Musik undenkbar. Ob „Moon River“ (hervorragend interpretiert von der Sopranistin Katharina Hübner) oder „James Bond“, „Star Wars“ oder „Herr der Ringe“. Musik verstärkt Emotionen und macht Gefühle hörbar. Das Sinfonische Blasorchester aus Kasendorf brachte dies alles überaus effektvoll und überzeugend auf die Bühne. Von den Klassikern der Filmgeschichte war bei diesem Konzert so ziemlich alles vertreten, was ins Ohr geht und immer wieder für Überraschungen sorgte.

Mitreißende Musiker aus Kasendorf 

Die Musiker aus Kasendorf musizierten dabei mitreißend, voller Spielfreude und vor allem mit einem Perfektionismus, der seines gleichen sucht. Besonders das üppig besetzte Schlagwerk war an diesem Abend sehr gefragt und sorgte für mitreißende Rhythmen. Bei zwei Kompositionen gab Dominik Biedermann seinen Taktstock aus der Hand und reichte ihn weiter an Nachwuchsdirigentin Iris Melzer.

Oscar-reifes Umfeld für das Blasorchester aus Kasendorf

Die Musik war das eine, die Show das andere. Dominik Biedermann hatte den zweieinhalbstündigen Abend zusätzlich eingebettet in ein Oscar-reifes Umfeld. Da gab es keinen Ansager, vielmehr gaben die beiden Schauspieler Stefka Kodisch als Edeltraud und Stephan Zeis als Horst ein skurriles Paar ab, das um die Fernbedienung stritt. Sie wollte Rosamunde Pilcher sehen, er Champions-League.

Und so einigte man sich stets auf den Film, dessen Musik das Blasorchester als nächstes auf dem Programm hatte. Das war nicht nur exzellent in hiesiger Mundart gespielt, sondern auch überaus einfallsreich, durchdacht und vor allem witzig. Zumal auf der Großbildleinwand hinter dem Orchester tatsächlich jedes Mal ein „Best of“ der Szenen aus dem jeweiligen Film zu sehen war. Ganz großes Kino hatten sich Dominik Biedermann und die Verantwortlichen des Musikvereins Kasendorf da einfallen lassen.

Weißbierwalzer und Tagesschau-Melodie

Mit der Tagesschau-Erkennungsmelodie und einer „Live“-Schaltung zum Korrespondenten vor der Halle, der von den Vorbereitungen zum Konzert, berichtete, ging es schon mal ganz außergewöhnlich los. Nach „James Bond“, „Police Academy“, „Breakfest at Tiffanys“ folgten – kein Witz – erst einmal der „Erdinger Weißbierwalzer“, gesungen von Katharina Hübner, Markus Schwarzott und Andreas Casper, ehe sozusagen als Welturaufführung der für den Hauptsponsor, die Kulmbacher Brauerei, komponierte „Kulmbacher Jingle“ gespielt wurde.

Daneben hatten die Musiker jede Menge anderer Hits und Raritäten im Programm, die Filmmusik zu „Spiderman“ etwa, natürlich John Williams „Star Wars“, aber auch „Moments für Morricone“. Mit der gesungenen Titelmusik zur bayerischen Daily-Soap „Dahoam is Dahoam“ verabschiedete sich das Blasorchester.

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