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Stadtrat entscheidet
Kulmbacher Schlachthof soll modernisiert werden
Schlachthof Kulmbach
Nicht nur Einheimische Landwirte und Metzger lassen im Kulmbacher Schlachthof schlachten, sondern sogar aus Thüringen reisen Kunden an. // Stadt Kulmbach
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Kulmbach – Der Schlachthof in Kulmbach soll modernisiert werden. Das hat jetzt der Stadtrat entschieden. Was genau dort passieren soll.
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Die Stadt Kulmbach hat in der jüngsten Sitzung des Stadtrats über die Zukunft des städtischen Schlachthofs entschieden.  Das teilt die Kommune in einer Mitteilung mit. Ziel sei es, den Standort dauerhaft zu sichern und ihn technisch, hygienisch und organisatorisch an die heutigen Anforderungen anzupassen.

Einer der letzten Standorte dieser Art

Das Gebäude stammt aus den 1970er-Jahren, ebenso ein Großteil der technischen Anlagen. Trotz kontinuierlicher Instandhaltung stoßen laut Mitteilung sowohl Bauwerk als auch Technik zunehmend an ihre Grenzen. 

Gleichzeitig habe sich der Schlachthof in den vergangenen Jahren wirtschaftlich positiv entwickelt, so die Stadt, und erfülle für viele Metzgereien, Direktvermarkter und landwirtschaftliche Betriebe aus der Region eine zentrale Rolle, da er einer der letzten erreichbaren Standorte dieser Art sei. 

Die Stadt habe daher entschieden, den Schlachthof am bestehenden Standort umfassend zu modernisieren. Vorgesehen ist demnach der Bau eines neuen Anbaus, in den eine vollständig neue und moderne Schlachtlinie integriert wird. Dadurch könne während der gesamten Bauphase weiter geschlachtet werden, ohne dass der laufende Betrieb in größerem Umfang unterbrochen werden müsse. 

Zusätzliche Kühlbereiche 

Nach der Inbetriebnahme der neuen Technik sollen Teile des heutigen Schlachthofs zu zusätzlichen Kühlbereichen umgebaut werden. Bestehende und funktionstüchtige Anlagen wie die Kältetechnik oder bestimmte Betäubungssysteme werden weiterhin genutzt.

Moderne Zutrieb- und Betäubungsverfahren, klar getrennte Wegeführungen für Personal und Materialien sowie optimierte hygienische Standards sollen den Betrieb auf ein hohes Niveau heben. Für die Beschäftigten entstehen neue Umkleiden, Sozialräume und ergonomischere Arbeitsplätze. 

Auch das Thema Transparenz wird berücksichtigt: Ein geplanter Besucherbereich mit Einsicht in die Abläufe soll künftig geführte Besichtigungen ermöglichen, ohne die Produktion zu beeinträchtigen. Die Abstimmungsgespräche mit den zuständigen Fachbehörden verliefen bereits positiv; sowohl die immissionsschutzrechtlichen als auch die lebensmittelrechtlichen Belange sind in den bisherigen Entwürfen berücksichtigt. 

Nach Einschätzung der Verwaltung ist die Umsetzung finanziell tragfähig und kann mittelfristig aus den laufenden Erträgen des Schlachthofs und der städtischen Haushaltsplanung abgebildet werden.


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Die Modernisierung ist so konzipiert, dass sie in mehreren Schritten erfolgen kann und der Betrieb währenddessen weitgehend aufrechterhalten wird. Nach Abschluss der Genehmigungsverfahren könnte 2027 mit dem Bau begonnen werden. 

Oberbürgermeister Ingo Lehmann betont die Bedeutung des Projekts: „Wir wollen unseren Schlachthof fit für die nächsten Jahrzehnte machen. Das Projekt ist ein starkes Bekenntnis zu unseren Metzgern, unseren Landwirten und unserer regionalen Lebensmittelwirtschaft."

Was die Modernisierung bringen soll

Die Modernisierung schaffe bessere Arbeitsplätze, verbessere das Tierwohl und stärke Kulmbach als Lebensmittelstandort, so Lehmann: "Der Stadtrat hat einstimmig gezeigt, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen wollen.“

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