Museums-Streit Wie finden Sie das Zinnfiguren-Konzept? Stimmen Sie ab! Das neue Konzept für das Zinnfigurenmuseum sorgt bundesweit für Wirbel in der Szene, sagt Zinnfigurensammler Henning Voß aus Schleswig-Holstein. // Foto: Volker Onken von Jürgen Gärtner TEILEN  14.04.2025 Kulmbach – Die Diskussion um das Konzept für das Zinnfigurenmuseum schlägt Wellen. Ein Sammler aus Schleswig-Holstein sagt: „Das Museum ist in der Szene bundesweit großes Thema“. Was sagen Sie? Stimmen Sie ab! Artikel anhören Sie können uns nicht hören? Diese Funktion können Sie exklusiv mit PLUS nutzen. Erhalten Sie uneingeschränkten Zugriff auf alle Audioinhalte, Artikel und vieles mehr. Vorlesefunktion freischalten Bereits -Zugriff? Jetzt Anmelden Der Sammler – das ist Henning Voß aus Schleswig-Holstein. Er gehört zu einer Gruppe von Zinnfigurenfans aus ganz Deutschland, die sich in Kulmbach zu einer Zinnfiguren-Malwoche getroffen hatte. Die weiteren Besucher stammten aus Eschwege, aus Kaltenkirchen bei Hamburg, aus dem Schwabenland. Der 62-jährige Henning Voß sammelt, seit er 16 Jahre alt ist. Seit 25 Jahren ist er in der Szene aktiv. „Man kennt sich“, sagt er. Von Börsen und verschiedenen Treffen. Figuren und Dioramen ... Museumskonzept: Traumatische Erlebnisse durch Zinnfiguren? Das Zinnfigurenmuseum soll neu gestaltet werden. Militärische Dioramen und stigmatisierende Darstellungen sollen verschwinden, weil sie traumatische Erlebnisse auslösen könnten. Die AfD protestiert. Das neue Konzept, das Museums-Expertin Birgit Kadatz-Kuhn dem Stadtrat vorgestellt hat, habe in Sammlerkreisen für Aufsehen gesorgt – aber nicht im positiven Sinn. „Die meisten finden das Konzept reichlich überdreht“, sagt er und meint damit den Vorschlag der „Entmilitarisierung“ des Museums. Vielleicht – oder gerade - weil das Zinnfigurensammeln ein Nischenhobby ist, seien die Aktiven sehr emotional bei der Sache. „Und darunter sind keine Nazis oder Kriegstreiber“, stellt er fest, sondern Leute, die sich für Geschichte interessieren würden. Die Schlacht bei Waterloo 1815, eine der berühmtesten Schlachten der Weltgeschichte, ist in kunstvoller Gestaltung im Zinnfigurenmuseum zu sehen. Oder doch bald nicht mehr, wenn das neue Konzept greift? // Wolfgang Schoberth „Und Geschichte kann man nun mal nicht ohne Gewalt darstellen“, stellt er fest. Ob man das eine oder andere Schlachten-Diorama entferne, darüber könne man diskutieren. Aber der „moralisierende Zeigefinger“ sei überflüssig. Auch die Szene wünsche sich eine Modernisierung des Museums, frische Idee. „Bei einer Neukonzeption gibt es viele Möglichkeiten.“ Zum Beispiel mit dem Table-Top-Wargaming. Das sei eine Mischung aus Schach und dem Spiel „Risiko“ und „passt besser als Schlümpfe“. “Holen wir einen Kenner, der auch mit der Szene spricht.” Henning Voß Zinnfigurenfan Die Zinnfigurensammler hoffen, dass Birgit Kadatz-Kuhn, die wenig mit der Thematik vertraut sei, nicht mehr für die Erstellung des Feinkonzepts zuständig sein wird und der Nachfolger „sich mit den Fachleuten zusammensetzen wird, wenn es ums Inhaltliche geht“. Denn das sollte nach seiner Ansicht die Lehre aus der Debatte sein: „Holen wir einen Kenner, der mit der Szene spricht.“ Dass Birgit Kadatz-Kuhn den Zuschlag für das Feinkonzept erhält, steht nicht fest, betont Jonas Gleich, der Pressesprecher der Stadt Kulmbach. „Es werden verschiedene Büros angefragt. Dass Birgit Kadatz-Kuhn den Auftrag erhält, ist noch keine ausgemachte Sache.“ Lesen Sie auch Zinnfigurenmuseum FDP Kulmbach fordert klare Vorgaben für neues Museumskonzept Die Kulmbacher FDP fordert, die Kritik zahlreicher Bürger und Experten am geplanten neuen Konzept des Zinnfigurenmuseums ernst zu nehmen und das Rahmenkonzept nochmal zu überarbeiten. Streit ums Museumskonzept Freunde der Plassenburg: Keine "Zensurkultur" im Museum Die Freunde der Plassenburg werden den Verantwortlichen beim Feinkonzept für das Museum „auf die Finger schauen“. Das versichert Vorsitzender Peter Weith. Eine „Zensurkultur“ lehnt er ab. Interview Bernd Förtsch: Wollen wir ein Plastikfigurenmuseum? Der Kulmbacher Unternehmer Bernd Förtsch meldet sich im Streit um das Konzept für das Zinnfigurenmuseum erneut zu Wort.