Nicht mehr lange, dann beginnt für Fußballfans endlich die ersehnte Europameisterschaft im eigenen Land. Manche sprechen in Anlehnung an die Weltmeisterschaft 2006 schon vom "Sommermärchen 2.0". Passend zum sportlichen Großereignis hat sich die Bayerische Rundschau (quasi in der Tradition von Krake Paul) ein eigenes, tierisches EM-Orakel auserkoren, das die Spiele der deutschen Nationalmannschaft "vorhersagt": den Schäferhund-Husky-Mischling Milo, der seit Beginn des Jahres im Kulmbacher Tierheim lebt.
Zwei Näpfe - eine Entscheidung
Die Konstellation ist klar: zwei Näpfe - eine Entscheidung. Um Milo seine Aufgabe buchstäblich schmackhaft zu machen, servierte ihm Tierheimleiterin Angelika Enzmann zwei seiner Lieblings-Kausticks. In jedem Fressnapf landete eines der Leckerli. Um Milo nicht zu beeinflussen, sah er bei seiner Wahl auch die jeweiligen Flaggen von Deutschland und Schottland nicht.
Zum Auftakt gegen die Schotten zeigte sich der zweijährige Rüde von Spielbeginn an überhaupt nicht nervös. Im Gegenteil: Angesichts der beiden Näpfe, die ihm zur "Weissagung" wie die dampfenden Töpfe des Orakels von Delphi vorgesetzt wurden, zog er schnurstracks an der Leine entlang und entschied sich eindeutig - und zwar für die Gastgeber. Das dürfte nach Milo am Freitagabend in München also eine klare Nummer für Schwarz-Rot-Gold werden.
Kulmbacher Tierheim: Mischling Milo tippt als Maskottchen die EM
Milo wartet auf neue Familie
Übrigens: Wer nicht nur Gefallen am Fußball, sondern vielleicht auch an Milo gefunden hat: Dieses Orakel kann man sich tatsächlich nach Hause holen! Er ist der Letzte in einer langen Liste an Vierbeinern, die Anfang des Jahres aus einem Haushalt im Landkreis Kulmbach geholt und teilweise über das Tierheim vermittelt wurden. Zuhause tummelte sich Milo mit 30 Artgenossen - eine Situation, die schließlich auch dem Besitzer über den Kopf gewachsen war.
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So kamen sechs Welpen und vier Junghunde ins Tierheim. Alle konnten vermittelt werden - bis auf Milo. "Für ihn gab es tatsächlich bislang nicht eine einzige Anfrage", sagt Angelika Enzmann traurig. "Dabei spricht absolut nichts gegen diesen Hund: Er ist freundlich zu jedem, sei es zu Menschen oder anderen Hunden, denn das kennt er ja schon aus seinem vorherigen Zuhause."
Milo kann sofort umziehen
Milo ist kastriert, gechipt und kann sofort in eine neue Familie einziehen. "Es ist ein gewisser Jagdtrieb vorhanden, das muss man wissen. Ein Von-der-Leine-Lassen ist somit momentan nicht möglich, aber das ließe sich sicher in einer guten Hundeschule trainieren", sagt die Tierheimleiterin.
Ansonsten läuft der junge Rüde gut an der Leine, fährt Auto und kann auch ein paar Stunden alleine bleiben. "Da er in seinem Leben noch nicht viel gesehen hat, braucht er noch etwas Erziehung. Er möchte schlicht die Welt entdecken." Zu den Besonderheiten von Milo gehört seine angeborene Stummelrute. Aufgrund eines Bauchhöhlenhodens wurde er aus medizinischen Gründen kastriert.
Milo sucht eine aktive Familie
Gesucht werden aktive Menschen oder eine Familie, gerne auch mit größeren Kindern oder anderen Hunden, die gerne und viel in der Natur unterwegs sind. "Milo ist rassebedingt ein Hund, der körperlich sowie geistig ausgelastet werden muss. Darüber sollten sich Interessenten bewusst sein, aber es ist nicht allzu viel Husky-Typisches in ihm. Das bedeutet: Er muss nicht zig Kilometer am Tag Gassi geführt werden."
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