In einer Kulmbacher Mälzerei wurden im Februar des Jahres bei einer Betriebsbegehung durch die Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) erhebliche Hygienemängel festgestellt. Darauf weist die Organisation „Foodwatch“ in einer Veröffentlichung hin, die zunächst vom Onlineportal BR24 aufgegriffen worden war.
Auf Fotos sind stark verrostete Leitungen, Schimmel an Wänden und Decken und notdürftig mit Klebeband geflickte Rohre zu sehen. Die Bilder stammen laut „Foodwatch“ vom Februar 2021. Damals kontrollierte die in Kulmbach ansässige Behörde den Betrieb.
Das sagt der Geschäftsführer zu den Vorwürfen:
Folgen hatten die erheblichen Hygienemängel für das Unternehmen nicht, offenbar wurde nicht einmal ein Bußgeld verhängt. Behörden sind nach den Vorgaben des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches jedoch dazu verpflichtet, bei "nicht unerheblichen" oder "wiederholten" Hygienemängeln die Öffentlichkeit zu unterrichten, sofern ein Bußgeld von "mindestens 350 Euro" zu erwarten ist.
Der Fall Zeitler zeige, so „Foodwatch“, dass die Behörden die Veröffentlichungspflicht einfach umgehen könnten, indem sie kein Bußgeld verhängen. Die Malzfabrik beliefert eigenen Angaben zufolge 50 Brauereien mit ihrem Malz.
"Zustände sind ekelerregend"
Scharfe Kritik kommt inzwischen von der SPD-Landtagsfraktion. In einer Pressemitteilung macht der SPD-Fraktionsvorsitzende Florian von Brunn nicht nur den Betrieb, sondern vor allem auch den zuständigen Minister Thorsten Glauber (FW) und die nach dem Bayern-Ei-Skandal gegründete Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) verantwortlich: "Die Zustände sind unglaublich ekelerregend. Schon wieder stehen bayerische Lebensmittel am Pranger. Das ist ein echter Skandal und muss harte Konsequenzen nach sich ziehen!“
Lesen Sie hier einen Kommentar zu dem Thema:
Von Brunn fordert deshalb einen bundesweit einheitlichen Bußgeldkatalog für Lebensmittelverstöße: "Das ist von der Staatsregierung bisher leider verhindert worden."