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Jupps Gartentipps
Wo Beeren reifen und Bienen tanzen – Ein Paradies für Mensch und Tier
Kosmeenblüten
Kosmeenblüten scheinen zu tanzen // Jupp Schröder
Prunkwinde
Es ist unglaublich, wie die Blüten der Prunkwinde von innen her leuchten um Insekten anzulocken. // Jupp Schröder
Bamberg – Beeren, Blüten und bunte Vielfalt: Wie Ihr Garten zum Lebensraum für Mensch und Tier wird, zeigt Gartenexperte Jupp Schröder mit praktischen Tipps und überraschenden Ideen.

Ein naturnaher Garten ist ein Paradies für Mensch und Tier. Wer auf Insektizide verzichtet, statt Zierrasen lieber blühende Wiesen anlegt und heimische Gehölze pflanzt, schafft Lebensräume für Vögel und Insekten. Reisighaufen, Krautzonen mit schattenliebenden Stauden, Steinhaufen und Trockenmauern fördern die Artenvielfalt und erhalten natürliche Stoffkreisläufe – unterstützt durch Mulch und Kompost.

Johannisbeeren richtig pflegen

Johannisbeersträucher stammen aus dem Auenwald und vertragen Trockenheit schlecht. Besonders während der Reifezeit brauchen sie ausreichend Wasser. Sie gedeihen gut im Halbschatten, jedoch nicht im Rasen, da sie einen offenen Boden benötigen. Eine fortlaufenden Abdeckung des Erdbodens mit Rasenschnitt fördert das Wachstum, während starke Bodenbearbeitung vermieden werden sollte – Johannisbeeren sind Flachwurzler. Es darf höchstens nur oberflächlich gekratzt werden, wenn keine Mulchdecke vorhanden ist. Auf Baumrinde sollte man wegen der enthaltenen Huminsäuren verzichten.

Der richtige Schnitt zur richtigen Zeit

Während der Ernte können Johannis- und Stachelbeersträucher ausgelichtet werden, um das Pflücken zu erleichtern. Bei älteren Sträuchern empfiehlt sich ein Frühjahrsschnitt, um neue Triebe zu fördern. Der Sommerschnitt hingegen bremst das Wachstum. Wer regelmäßig alte Triebe an der Basis entfernt, sorgt für eine kontinuierliche Verjüngung – fast wie ein Jungbrunnen für Beerensträucher. Bei schwarzen Johannisbeeren und Jostabeeren ist ein wiederholtes Durchpflücken nötig, da die Früchte nicht gleichzeitig reifen. Stachelbeeren zum Einmachen pflückt man am besten, wenn sie noch leicht sauer sind.

Süßkirschen richtig schneiden

Der Schnitt bei empfindlichen Süßkirschen erfolgt am besten direkt nach oder während der Ernte. So können die Schnittwunden während der Vegetationszeit gut verheilen, und der gefürchtete Gummifluss wird vermieden. Große Wunden am Stamm sollten vermieden werden, da sie Eintrittspforten für holzzersetzende Pilze wie den Porling darstellen. Besser ist es, lange Triebe auf schwächere Äste zurückzuschneiden – am besten bei trübem Wetter, um Sonnenbrand an den Blättern, die vorher sich mehr im inneren Schattenbereich des Baumes befanden, zu verhindern.

Blütenpracht auf kleinem Raum

Auch auf kleinem Raum lässt sich Vielfalt schaffen: Duftwicken, Prunkwinden oder Kapuzinerkresse in Töpfen auf Balkon oder Terrasse bringen Farbe und Duft. Die Blätter der Kapuzinerkresse sind essbar und wirken blutreinigend – ähnlich wie Knoblauch. Ihre Blüten sind nicht nur dekorativ, sondern ebenfalls essbar und werden in Delikatessenläden hoch gehandelt. Aus den Knospen lassen sich sogar falsche Kapern herstellen.

Sommerblumen für Insektenvielfalt

Sommerblumen wie Kosmeen, Bechermalven, Mädchenaugen, Salvien und Sonnenblumen locken Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Sie fördern das ökologische Gleichgewicht und werden im biologischen Gemüseanbau sogar zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Wer sich beim Beetaufbau an einer bunten Blumenwiese orientiert, wird mit einer lebendigen Blütenpracht belohnt – und kann im Herbst sogar eigenes Saatgut gewinnen. Hierzu sollten einige Blütenstände stehen bleiben, um Samen ansetzen zu können.

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