Die sportliche Talfahrt des HSC 2000 Coburg hat Konsequenzen. Trainer Brian Ankersen, der den Verein Im Oktober 2021 als Nachfolger von Alois Mraz übernommen hatte, wurde am Donnerstagabend von seinen Aufgaben entbunden. Das teilte der Handball-Zweitligist am Freitagnachmittag mit, nachdem zuvor Gerüchte über eine Entlassung Ankersens die Runde machten.
„Die von uns erhoffte und auch erwartete Entwicklung ist im Jahr 2023 trotz einer vielversprechenden Vorbereitungsphase und zwei sehr guten Auftritten in Eisenach und Konstanz nicht eingetreten. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, Brian von seinen Aufgaben zu entbinden. Vom Trainerwechsel erhoffen wir uns, dass in naher Zukunft wieder Ruhe und mehr Selbstsicherheit in die Mannschaft einkehrt und das zweifellos vorhandene Potenzial genutzt wird“, wird Aufsichtsratsvorsitzender Matthias Dietz in einer Pressemitteilung zitiert.
Erst Anfang Februar hatte der HSC den Vertrag von Brian Ankersen um maximal zwei Jahre (ein Jahr Vertragslaufzeit plus Option auf ein weiteres Jahr) verlängert. „Wir hatten damals das Vertrauen und auch die Zuversicht, dass die gezeigten positiven Entwicklungen Früchte tragen und uns konstanten sportlichen Erfolg bringen. Leider hat sich diese Hoffnung nicht erfüllt, und deshalb müssen wir uns jetzt ehrlich in die Augen schauen und die entsprechenden Schlüsse ziehen“, sagt Geschäftsführer Jan Gorr. „Ich danke Brian ausdrücklich für seine Arbeit und die Impulse, die er bei uns gesetzt hat. Leider lief die Entwicklung in den vergangenen Wochen in die falsche Richtung, so dass wir nach dem Großwallstadt-Spiel entschieden haben, jetzt eine Veränderung vorzunehmen.“
Gorr wird bis Saisonende die Mannschaft übernehmen und bereits beim Auswärtsspiel am Sonntag (17 Uhr) Beim HC Elbflorenz in Dresden auf der Bank sitzen. „Jan ist ein erfahrener Coach, der die Mannschaft kennt und die richtigen Schlüsse ziehen wird“, sagt Dietz. Eine „Wunderheilung“ in der aktuell schwierigen Lage sei natürlich dennoch nicht zu erwarten.
„Wir haben gegen Dresden ein schweres Spiel vor uns und wissen, dass sich nur durch einen Trainerwechsel nicht sofort die Leistungen verbessern. Dennoch setzen wir darauf, dass die Mannschaft unter Jan in den kommenden Wochen zu alter Stärke findet und die Fans besonders zuhause wieder begeistert. Der Zuschauerzuspruch war trotz der Ergebnisse zuletzt hervorragend, jeder einzelne Spieler ist jetzt mehr denn je in der Pflicht, unseren Fans wieder begeisternde Spiele in der HUK-Arena zu bieten“, sagt Dietz.
In der zweiten Saisonhälfte holten die Vestestädter bislang nur einen Sieg und ein Remis, zudem ist der HSC seit sechs Spielen ohne Sieg. Zuletzt zeigten die Coburger im Heimspiel gegen den TV Großwallstadt (28:33) eine desaströse Vorstellung. Zwei Tage später hatte diese Leistung personelle Konsequenzen.