Zum 1. Januar 2026 kürzt die bayerische Staatsregierung die Leistungen für Familien- und Krippengeld. Diese Meldung hatte Ende 2024 Verunsicherung bei vielen aktuellen Leistungsbeziehern ausgelöst. Ebenso bei Eltern, deren Kinder noch vor dem 1. Januar 2026 ein Jahr alt werden - und somit der Bezug von Krippen- und Familiengeld nach den alten Regeln beginnt. Werden für aktuelle Bezieher zum Stichtag Leistungen gekürzt? Eine zentrale Frage damals.
Es ändert sich nichts für aktuelle Leistungsbezieher
Naja... wenigstens noch 3000 Euro. Das dürften sich viele Betroffene damals gedacht haben. Jetzt rasiert die bayerische Staatsregierung das Familiengeld noch vor dem Neustart komplett. Eltern von Neugeborenen bekommen in Bayern nun überhaupt keine Sonderleistung mehr von der Staatsregierung.
Eine gute Nachricht gibt es lediglich noch für aktuelle Leistungsbezieher. Die Staatsregierung bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung bereits Ende 2024: Wer aktuell die Leistungen aus dem Krippen- und Familiengeld erhält, bekommt diese auch bis zum Ende des individuellen Leistungszeitraumes ausbezahlt. Das erläuterte eine Sprecherin des Ministeriums damals.
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Statt 3000 Euro Startgeld für Familien jetzt gar nichts mehr
Ursprünglich war das bayerische Familiengeld einmal als monatliche Sonderleistung an Eltern mit Neugeborenen gestartet, die sich am Ende auf eine Zahlung von 6000 Euro summierte. Ende 2024 wurden Pläne der Staatsregierung bekannt, diese Leistung auf eine Einmalzahlung von 3000 Euro zu kürzen. Und nun?
Wenige Tage nach dem Kabinett hat auch der bayerische Landtag das eigentlich ab dem 1. Januar 2026 geplante Kinderstartgeld gekippt. CSU und Freie Wähler stimmten für den entsprechenden geänderten Gesetzesantrag, der bis vor wenigen Tagen noch die Einführung der Geldzahlungen zum Ziel hatte. Eltern kleiner Kinder, die nach dem 1. Januar 2025 geboren wurden, erhalten damit nicht nur kein Familien- und kein Krippengeld mehr, sondern müssen auch auf eine Einmalzahlung von 3.000 Euro verzichten. Stattdessen soll das Geld in die Kindertagesstätten Bayerns fließen – in Personal, Ausstattung und Betriebskosten.
Und warum nicht beides - Familien fördern und die Kitas finanziell besser ausstatten? Die Haushaltslage erlaube es aber dem Freistaat schlicht nicht, die Auszahlung ohne die Aufnahme neuer Schulden umzusetzen, sagte Thomas Huber (CSU). Und die Regierung habe entschieden, auch im Doppelhaushalt 2026/2027 auf einen Etat ohne neue Kredite zu setzen. Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) verteidigte ebenfalls den Kurswechsel, der Erhalt der Kitas sei eine entscheidende Aufgabe für den Freistaat. «Wir müssen klare Prioritäten setzen» und diese heiße, die Kitas zu schützen. Sparen statt Familien fördern also.
800 Millionen pro Jahr sollen jetzt zusätzlich in die Kitas fließen
Das durch die Umstrukturierung frei werdende Geld von rund 800 Millionen Euro pro Jahr soll nach den Plänen der Staatsregierung komplett in die Kitas und in deren Unterhalt fließen. Damit solle verhindert werden, dass Kitas wegen zu hoher Betriebskosten aufgeben müssten.
Die Entscheidung trifft Eltern jener Kinder hart, die in diesem Jahr geboren wurden oder künftig erst noch auf die Welt kommen werden. Denn diese Familien erhalten nun doch nicht die angekündigten 3.000 Euro Einmalzahlung. Ob der Milliardenbetrag in Bayern in den kommenden Jahren tatsächlich zusätzlich in die Kitas fließt, muss sich noch zeigen.
(Mit Material von dpa)














