Update 3. Juni, 14.30 Uhr
Unwetter führt örtlich zu Hochwasser und Überschwemmungen
Bamberg - Stadt und Landkreis
Trotz schlechter Wetterprognosen sind Stadt und Landkreis Bamberg vom Unwetter weitgehend verschont geblieben. „Es waren eher weniger Einsätze als üblich für diese Regenmengen“, sagt Oliver Eßel, Pressesprecher der Feuerwehr Bamberg.
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Landkreis Coburg
Die Feuerwehren aus Großheirath und Itzgrund sowie das THW waren am Wochenende im Dauereinsatz. Schon am Samstag in den Abendstunden rückten die Wehren aus und haben Keller und Gullys, die die Wassermassen nicht mehr schafften, leer gepumpt. Überall an den Hauseingängen lagen Sandsäcke.
Landkreis Forchheim
Der Landkreis Forchheim scheint noch einmal Glück gehabt zu haben. Auch hier habe man infolge des langanhaltenden Regens damit rechnen müssen, dass es zu Überflutungen von Straßen, Unterführungen und Kellern, sowie hohen Pegelständen, Aquaplaning und mögliche Erdrutschen kommt, wie es in einer Mitteilung der Kreisbrandinspektion heißt. Am Samstag sei erneut der Behringersmühler Berg zwischen Gößweinstein und Behringersmühle nicht mehr befahrbar gewesen, nachdem der Regen Schotter und Geröll auf die Straße gespült hatte, so Kreisbrandmeister Christian Sailer.
Am stärksten hat es im Kreis Forchheim wohl die Ortschaft Weilersbach erwischt. Während der Großteil des Landkreises angesichts der aktuellen Wetterlage glimpflich davon gekommen ist, überraschten die Wassermassen in Weilersbach die Feuerwehr.
Landkreis Haßberge
Quer durch den Landkreis Haßberge zog am Samstag das vom Deutschen Wetterdienst angekündigte Unwetter mit Starkregen. Glücklicherweise war der Kreis bei weitem nicht so stark betroffen wie die Katastrophengebiete in der Mitte Bayerns. Dennoch reichten die Regenmengen dafür aus, dass Hunderte ehrenamtliche Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerkes stundenlang bis in die Morgenstunden des Sonntags gefordert waren.
Landkreis Kitzingen
Den Landkreis Kitzingen haben die Unwetter in der Region wohl mit am schwersten erwischt. Lange geplant war das Fest zum 150-jährigen Bestehen der Obervolkacher Feuerwehr. Doch die Unwetter machten einen Strich durch die Rechnung. Denn die Kameraden sagten ihre Feier kurzerhand ab, um bei den Einsätzen wegen Hochwasser und Überschwemmungen zu helfen.
Die Volkacher Feuerwehr kam am Wochenende kaum noch zur Ruhe. Vor allem die Nacht auf Sonntag sorgte für zahlreiche Einsätze. Am Sonntagmorgen ging es dann direkt weiter. Nacharbeiten standen an. Erst am Sonntagmittag wurde es etwas ruhiger.
Die Stadt Kitzingen hat es besonders schlimm getroffen. Über 500 Feuerwehrleute waren dort am Wochenende im Einsatz. Auch von außen kam Hilfe. Schotter und Geröll wurde in die Wohngebiete gespült, entwurzelte Bäume fielen auf die Straße.
Allgemein hatten die Feuerwehren in den Landkreisen Kitzingen, Schweinfurt und Haßberge alle Hände voll zu tun.
Außergewöhnlich stark erwischte es auch die Gemeinden rund um Wiesentheid im östlichen Landkreis Kitzingen.
Landkreis Lichtenfels
Die Stadt Lichtenfels war vom Extremwetter am Wochenende im Landkreis besonders betroffen. Die Feuerwehr musste zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Mehrere Straßen in der Stadt waren überflutet. Feuerwehrmann Holger Reinlein berichtet persönlich von den Einsätzen am Wochenende.
Der ursprüngliche Artikel vom Wochenende:
Das ganze Wochenende über soll es in der Region dauerhaft regnen. Ab Freitagmittag soll es mit den Niederschlägen über Franken losgehen, die nach Wettervorhersagen über das ganze Wochenende anhalten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet in Staulagen in Bayern mit bis zu 100 Litern Niederschlag pro Quadratmeter.
Landkreis Kitzingen besonders betroffen
In der Nacht zum Sonntag warnen die Experten vor ergiebigen Regenfällen. Am Samstag sind in der ganzen Region Regenfälle von bis zu 60 Litern pro Quadratmeter möglich. Lokal kann es auch mehr werden. Am Sonntag (2. Juni) geht der Dauerregen weiter. Der Deutsche Wetterdienst rechnet flächendeckend mit rund 50 Litern Regen pro Quadratmeter. Auch hier können es durch starke Regenfälle teils größere Mengen werden. Begleitet wird der Niederschlag von Gewittern, die laut DWD teils schwer ausfallen können.
Schwere Gewitter sind am Samstagabend durch weite Teile des Landkreises Kitzingen gezogen und haben Überschwemmungen verursacht. Zwischen 18 und 19 Uhr begann es so stark zu regnen, dass die Wassermassen Straßen überfluteten. Besonders heftig hat es wohl die beiden Casteller Ortsteile Greuth und Wüstenfelden erwischt.
Was bedeuten die Unwetter-Warnstufen?
- Warnstufe 4 bedeutet, die erwartete Wetterentwicklung ist extrem gefährlich. Es können lebensbedrohliche Situationen entstehen und große Schäden und Zerstörungen auftreten. Häufig sind dabei größere Gebiete betroffen. Menschen sollten sich bei dieser Warnstufe nicht mehr im Freien aufhalten und sich auf außergewöhnliche Maßnahmen von Behörden und Rettungsdiensten vorbereiten.
- Warnstufe 3 bedeutet, dass aufgrund von Niederschlägen einzelne Grundstücke überflutet und Keller voll aufen können. Außerdem könnte ausuferndes Wasser überörtliche Verkehrsverbindungen beeinträchtigen.
- Warnstufe 2 bedeutet, dass es zu Überflutungen auf unbebauten Flächen kommen kann und dass mit leichten Verkehrsbehinderungen durch Wasser auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen zu rechnen ist.
- Warnstufe 1 bedeutet, die erwartete Wetterentwicklung ist nicht ungewöhnlich, trotzdem können wetterbedingt Gefährdungen auftreten. Wer sich im Freien aufhält, sollte sich regelmäßig über die Entwicklung der Wetterlage informieren.
Wo gilt welche Unwetter-Warnstufe?
Warnstufe 3 und 4 des Deutschen Wetterdienstes gilt aktuell (Samstag, 1. Juni, 19.30 Uhr) in keiner Stadt und in keinem Landkreis der Region. Trotz Dauerregen in Franken haben sich die stärksten Regenfälle ins südliche Bayern zurückgezogen. In Schwaben und in Oberbayern gilt mancherorts sogar Warnstufe 4.
Warnstufe 2 des Deutschen Wetterdienstes gilt aktuell (Samstag, 1. Juni, 19.30 Uhr) bis Sonntagabend in folgenden Städten und Landkreisen der Region:
- Stadt Bamberg
- Südlicher Landkreis Bamberg
- Landkreis Forchheim
- Landkreis Erlangen-Höchstadt
- Landkreis Erlangen
- Südlicher Landkreis Bayreuth
- Landkreis Kitzingen
- Nördlicher Landkreis Bamberg
- Landkreis Kronach
- Landkreis Lichtenfels
- Stadt und Landkreis Coburg
- Landkreis Haßberge
- Landkreis Bad Kissingen
Keine Unwetterwarnung gilt aktuell lediglich im Landkreis Kulmbach.
+++ Wir halten Sie an dieser Stelle und auf fraenkischertag.de über die aktuelle Entwicklung zur Wetterlage auf dem Laufenden. +++
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