Zwei Monate nach der Protestaktion der „Letzten Generation“ im Bamberger Dom stellten sich auf Einladung des Bund Naturschutz Kreisgruppe Bamberg Domkapitular Elmar Koziel, Bürgermeister Jonas Glüsenkamp, Richard Mergner (BN-Landesvorsitzender), die Klimaaktivistin Heike Kettner und Luca Thomas von der „Letzten Generation“ einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wie radikal muss Klimaschutz sein?“.
Wie aus den jeweiligen Pressemitteilungen hervorgeht, machte der Leiter des Bildungshauses Vierzehnheiligen am Montagabend deutlich, dass die Kirche die Anliegen und Ziele der Klimaschützer teile. Aus grundsätzlichen Erwägungen habe sich das Domkapitel aber gegen die politische Demonstration im Dom als sakralem Raum ausgesprochen.
„Wenn wir hier nichts tun, kommen andere, deren Ziele wir nicht teilen“, wird Koziel zitiert. Die Strafanzeige gegen die Aktivisten wegen Hausfriedensbruchs habe das Domkapitel bereits vor einigen Wochen zurückgezogen.
Die Kirche soll mehr Mut beweisen
Die Klimaaktivistin Heike Kettner, die selbst an der Aktion im Dom teilgenommen hatte, forderte die Kirche hingegen auf, mehr Mut zu haben, unbequeme Dinge zu sagen und dem Papst und seiner Umweltenzyklika „Laudato si“ zu folgen. Die Kirche als Haus Gottes sei ein idealer Ort, wenn es um die Bewahrung der Schöpfung gehe.
Bei der Aktion im Bamberger Dom am 2. März dieses Jahres waren Aktivisten der „Letzten Generation“ in den Dom eingedrungen und hatten dem Bamberger Reiter die Augen verbunden.
Eine Untersuchung durch Experten ergab später, dass das weltberühmte Kunstwerk nicht beschädigt wurde.
Die Diskussionsrunde stieß auf großes öffentliches Interesse. Mehr als 100 Interessierte kamen nach Angaben des Bund Naturschutz in die Kulturfabrik.
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