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Meinung
Der Blitzmarathon bremst die Raser nicht
Blitzmarathon soll Raser bremsen – tut er das wirklich?
Blitzmarathon soll Raser bremsen – tut er das wirklich? // Daniel Reinhardt/dpa
Bamberg – Bayerns Innenminister will Autofahrer fürs Tempolimit sensibilisieren. Doch das gelingt mit dem Blitzmarathon nicht, sagt unser Kommentator.

Der Blitzmarathon ist nicht mehr als ein symbolischer Tag im Kampf gegen Raser. Schließlich kontrolliert die Polizei – neben der kommunalen Verkehrsüberwachung – das ganze Jahr über die Einhaltung der Geschwindigkeit. Sie reagiert dabei auch auf Beschwerden von Anwohnern und führt gezielte Kontrollen an den beanstandeten Stellen durch.

Um mögliche Gefahrenstellen zu entschärfen, ist dieses Vorgehen wesentlich effektiver als der Blitzmarathon. Auch deshalb, weil der Verkehr unangekündigt überwacht wird. Die Aktion am Mittwoch bindet dagegen nur unnötig Kräfte an einem Tag, an dem sich potenzielle Raser ohnehin besonders vorsichtig verhalten.

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Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) will man mit dem Blitzmarathon „alle Verkehrsteilnehmer wachrütteln, sich unbedingt an die Tempolimits zu halten“. Ein erzieherischer Effekt ist aber vom Aktionstag längst nicht mehr zu erwarten. Auch wenn es nicht jedem Autofahrer gefällt: Regelmäßige Kontrollen, die über das ganze Jahr verteilt stattfinden, sind dafür sinnvoller als ein Blitzmarathon zu einem einzigen Zeitpunkt.

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