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Mordprozess ohne Leiche
Urteil im Fall Katina K.: Jetzt hat das Gericht entschieden
Urteil im Mordprozess um Katina K. am Landgericht Bamberg.
Urteil im Mordprozess um Katina K. am Landgericht Bamberg. // Foto: Andreas Wolfger
Der Fall Katina K.
Bamberg – Seit Anfang Juli dauert am Landgericht Bamberg der Mordprozess ohne Leiche um die vermisste Sexarbeiterin Katina K. an. Nun hat das Gericht sein Urteil in dem Fall gesprochen.
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„Schuldig“, so lautet das Urteil des Landgerichts Bamberg im Fall der vermissten Sexarbeiterin Katina K. aus Bulgarien. Wie die Vorsitzende Richterin am Freitagvormittag erklärte, sieht das Gericht es als erwiesen an, dass der Angeklagte aus dem Landkreis Forchheim die 33-jährige Katina K. am 1. August 2024 auf seinem Grundstück in Bammersdorf ermordet und ihre Leiche im Anschluss versteckt hat. Aus diesem Grund verurteilte es ihn nun wegen Totschlags zu einer zwölfjährigen Haftstrafe.

Katina K. : Ermittlungen dauerten fast ein Jahr

„Die Kammer hat sämtliche alternative Geschehensabläufe geprüft und konnte sie ausschließen“, erklärte die Vorsitzende Richterin in ihrer Urteilsbegründung.

Bereits kurz nach Bekanntwerden ihres Verschwindens hatten Beamte den Angeklagten ein erstes Mal befragt. Knapp eine Woche später erfolgten die Festnahme, seither sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen in dem Fall dauerten fast ein Jahr an. An ihnen beteiligt waren, wie die Staatsanwaltschaft Bamberg mitteilte, insgesamt rund 800 Polizisten. Eine Leiche konnte jedoch bis heute nicht gefunden werden.

Prozess dauerte 28 Tage an

Begonnen hatte der Indizienprozess schließlich Anfang Juli dieses Jahres. Befragt wurde eine Vielzahl von Prostituierten, Nachbarn, Verwandten und Bekannten des Angeklagten und der Vermissten sowie zahlreiche Polizeibeamte und Gutachter. Die Einblicke boten in den Fall, die Rotlichtszene und die Geschehnisse in Bammersdorf. Insgesamt dauerte die Beweisaufnahme 27 Prozesstage an.

In ihrem Plädoyer am vergangenen Freitag, dem 28. Prozesstag, hatte die Staatsanwaltschaft 14 Jahre und 3 Monate als Strafe für den Angeklagten gefordert. Die Nebenklage plädierte auf Mord. Die Verteidigung hingegen forderte den Freispruch ihres Mandanten. Extra angereist für die Urteilsverkündung waren auch Familienmitglieder von Katina K., die im Zuge des Prozesses auch als Zeugen aufgetreten waren. Als Nebenkläger folgten sie den Ausführungen des Gerichts.

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