Keime gefunden Kreis Forchheim: Wasser muss abgekocht werden Das Trinkwasser der Betzenstein-Gruppe entspricht nicht mehr der Trinkwasserverordnung und muss deshalb abgekocht und gechlort werden. // Lukas Barth, dpa von Petra Malbrich TEILEN  15.09.2022 Gräfenberg – Das Trinkwasser der Betzenstein-Gruppe muss abgekocht und gechlort werden. Davon betroffen sind auch Gemeinden im Landkreis Forchheim. Bei einer Routineprüfung des Trinkwassers der Betzenstein-Gruppe sind coliforme Keime und Enterokokken gefunden worden. Das Wasser entspricht nicht mehr der Trinkwasserverordnung und muss deshalb abgekocht und gechlort werden. Orte im Landkreis Forchheim betroffen Das ordnete das Gesundheitsamt an. Von den Abkochmaßnahmen betroffen sind die Orte Lilling, Lillinger Höhe und Sollenberg der Stadt Gräfenberg sowie die Orte Kemmathen und Wölfersdorf des Marktes Hiltpoltstein. Der Gräfenberger Stadtrat Konrad Hofmann (FW) bat um Überprüfung, ob auch Thuisbrunn, Hohenschwärz, Neusles und Höfles betroffen seien, da sie im selben Analysegebiet liegen. Für diese Ortschaften konnte Bürgermeister Ralf Kunzmann (FW) nach Rücksprache Entwarnung geben. Wasser sprudelnd aufkochen Die Betzenstein-Gruppe hat mit der Chlorierung sofort Abhilfemaßnahmen eingeleitet. Dies nimmt jedoch Zeit in Anspruch, weshalb unbedingt die Anweisungen befolgt werden sollten: das Wasser einmalig sprudelnd aufkochen und dann langsam über mindestens zehn Minuten abkühlen lassen. Nur abgekochtes Wasser verwenden Die Verwendung eines Wasserkochers wird empfohlen. Leitungswasser darf nur abgekocht getrunken werden. Für die Zubereitung von Nahrung und zum Reinigen offener Wunden darf ausschließlich abgekochtes Wasser verwenden werden. Für Körperpflege kann das Leitungswasser ohne Bedenken weiter genutzt werden. Wunden sollten mit wasserundurchlässigem Pflaster abgedeckt sein. Während der Dauer des Abkochgebotes sollte zum Zähneputzen abgekochtes oder abgepacktes Wasser verwendet werden. Diese Gemeindeteile sind betroffen Von der Chlorierung des Trinkwassers sind die Gemeindeteile Lilling, Lillinger Höhe und Sollenberg der Stadt Gräfenberg sowie Hiltpoltstein, Almos, Großenohe, Kappel, Kemmathen, Möchs, Schoßaritz, Spießmühle und Wölfersdorf des Marktes Hiltpoltstein betroffen. Laut Gesundheitsamt ist die eingesetzte Chlorkonzentration unbedenklich. Für Aquarien ist mit Chlor desinfiziertes Wasser ungeeignet. „Wir bitten die Bürger aus diesen Ortschaften, sich regelmäßig auf der Homepage der Betzensteingruppe über den aktuellen Sachstand zu informieren“, sagt Bürgermeister Kunzmann: zvw-betzensteingruppe.de. Lesen Sie dazu auch: Millionenprojekt Forchheims Wasserversorgung soll sicherer werden Das Millionenprojekt Wasserwerk Zweng ist offiziell in Betrieb gegangen. Auch andere Gemeinden im Landkreis profitieren nun vom Forchheimer Wasser. Tipps und Fakten Was tun bei kalkhaltigem Trinkwasser? In Forchheim und der Fränkischen Schweiz fließt kalkhaltiges Wasser aus dem Hahn. Was im Haushalt nerven kann, hat viel Gutes – auch für’s Bier. Extreme Hitzewelle Löschwasser – ein knappes Gut? Die Kommunen sind verpflichtet, ausreichend Wasser für Löscharbeiten vorzuhalten. Wie die Feuerwehren sich bei den hohen Temperaturen rüsten.