Sogar die heilige Elisabeth von Thüringen war von der ältesten Burg in der Fränkischen Schweiz mit einem Körbchen voller Rosen herabgestiegen, um die rund 50 Teilnehmer am Weltgästeführertag in Pottenstein zu begrüßen. Der Tag stand unter dem Motto „Sagen, Geschichten und Anekdoten“, bei dem drei Führungen durch und rund um Pottenstein angeboten wurden.
Rosenwunder spielt in Pottenstein
Die ungarische Königstochter, die von Antje Güllner dargestellt wurde, lebte eine Zeitlang im Exil auf Burg Pottenstein, die damals ihrem Onkel Ekbert, dem Bischof von Bamberg, gehörte. Und genau hinter der Kirche St. Bartholomäus auf den Stufen des Pfarrhauses geschah damals das Rosenwunder, wie Stadtherold Thomas Büttner den begeisterten Teilnehmern zu berichten wusste.
Die erste Sage, die vor der Touristinfo vorgetragen wurde, war der „Schmied von Pottenstein“. Dazu gibt es auch ein Theaterstück. Büttner tritt in verschiedenen Rollen auf: bei Gästeführungen am Tag als Stadtherold, wenn es dunkel wird, als Pottensteiner Nachtwächter.
Die Stadträtin Birgit Haberberger ist seit vielen Jahren Pottensteiner Stadtführerin und städtische Tourismusbeauftragte und weiß so gut wie alles aus der Stadt- und Kirchengeschichte. Zum Beispiel auch, warum die Pottensteiner den Spitznamen „Esel“ haben.
Als einst ein Baumstamm die Püttlach entlangschwamm, hielten diesen die Pottensteiner für einen Esel. Ein Pottensteiner Geschäftsmann ließ sogar einen Esel als Wetterfahne auf sein Hausdach montieren. Man sieht ihn schön, wenn man vom Elisabethenbrunnen am Marktplatz ganz nach oben schaut.
Heilige Elisabeth ist allgegenwärtig
Die heilige Elisabeth ist in Pottenstein allgegenwärtig. So gibt es gleich drei Elisabethstatuen, erfahren die Gäste: eine am Elisabethbrunnen, die zweite an der B 470 gegenüber der Auffahrt zur Burg und eine weitere in der Kunigundenkirche.
Dann gibt es noch den Rundweg „Auf den Spuren der Heiligen Elisabeth“. 1000 rote Rosen wurden 2007 ihr zu Ehren im Stadtgraben gepflanzt, und es gibt sogar einen Elisabethverein, von dem die Rikscha für Menschen mit Handicap gekommen war. Mitfahren wollte aber niemand.
Thomas Büttner ist seit 2016 lizenzierter Wanderführer. Seit zwei Jahren unterstützt der lizenzierte Wander- und Naturführer Frank Pfründner aus Fürth das Gästeführerteam. Er bietet Tages- und Mehrtagestouren an. In Planung sind auch „Ge(h)nusswanderungen“.
Bei seinen Wanderungen erfahren die Leute punktuelle Dinge über Geologie. Zum Beispiel, was es bedeutet, dass man sich in einem Karstgebiet befindet, und was das für Auswirkungen auf das Wasser hat. Oder was es mit der Steinernen Jungfrau im oberen Püttlachtal oder Hasenloch auf sich hat.
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