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Fränkische Schweiz Museum
Was das Museum in Tüchersfeld alles für die Zukunft plant
Blick auf das Fränkische-Schweiz-Museum von der B 470 ausForchheim & Fränkische Schweiz
Blick auf das Fränkische-Schweiz-Museum von der B 470 aus // Thomas Weichert
Pottenstein – Das Museum in der Fränkischen Schweiz zieht Jahresbilanz. Und hat im laufenden und nächsten Jahr viel vor, darunter den Einsatz von KI. Das Thema der nächstjährigen Sonderausstellung erraten Sie nie!

„Das Jahr 2023 war ein spannendes und aus Museumssicht sehr gelungenes Jahr.“ Dies erklärte Museumsleiter Jens Kraus während der Zweckverbandsversammlung des Fränkische-Schweiz-Museums im Tüchersfelder Pfarrsaal.

Die Sonderausstellung „Helden, Götter, Krisen – Oberfranken zur Epoche des Trojanischen Krieges“ verband aktuelle und historische Fragestellungen miteinander. Dabei verglichen die Museumsmacher in der weithin beachteten Ausstellung aktuelle Krisen mit den kaskadenartigen Krisenereignissen vor 3200 Jahren. „Dabei wurde die Ähnlichkeit der Ereignisse überdeutlich“, sagte Kraus.

Aktionstage gut besucht

Deutschlandweit einzigartig war die Ausstellung einer bronzezeitlichen Kriegeridealbewaffnung. Die unterschiedlichen Veranstaltungen, Vorträge, Konzerte, Lesungen, Familientage, Märkte und Aktionswochen waren gut bis sehr gut besucht.

Das Einzugsgebiet des Fränkische-Schweiz-Museums umfasst dabei sowohl das gesamte Zweckverbandsgebiet als auch darüber hinaus. Als besonders erfolgreich habe sich die Einführung von feststehenden Veranstaltungsreihen erwiesen.

Dieses Erfolgskonzept fortführend, startet das Museum dieses Jahr erstmals „Music under rocks“ (MUR). „Nürnberg hat RIP – wir haben MUR“, meinte Kraus mit Blick auf das Musikfestival „Rock im Park“ in der fränkischen Metropole. Nach der erfolgreichen Sonderausstellung 2023 widmete sich das Fränkische-Schweiz-Museum der Neugestaltung einiger Dauerausstellungsbereiche.

Mittlerweile ist das Thema „Aberglaube“ umgesetzt. Bald werden Vitrinen zur Lebenssituation während der letzten Jahre des Königreichs Bayern mit dem Ersten Weltkrieg sowie eine kleine Ausstellung zum Thema „Fränkische Schweiz unterm Hakenkreuz“ folgen.

Aufgrund einer Überlassung von Dokumenten eines in Behringersmühle gebürtigen Schutztruppensoldaten in Deutsch-Südwest-Afrika, das heutige Namibia, wurde eine Vitrine zum Thema „Kolonialzeit“ erarbeitet. „Diese Vitrine erfordert aufgrund des hochsensiblen Themas jedoch ein hohes Maß an Koordination mit den entsprechenden Stellen“, betonte Kraus.

Neue Software

Das Museum steht auch kurz vor der Einführung von der Software-Lösung „Cura3D“: Mit dieser können Ausstellungen digital geplant werden. Der Prozess der Ausstellungsplanung werde dadurch deutlich effizienter.

Die Museumspädagogik sei stark von großer Vielfalt und Ideenreichtum geprägt. Inzwischen gehören demnach die museumspädagogischen Aktionswochen im November fest in das Programm. In den beiden Aktionswochen kommen circa 700 Schüler aus der Region.

Die Kinder erhalten in zielgruppenspezifischen Führungen die Fachinformationen und erlernen an Workshop-Stationen Handwerkstechniken. Die Anzahl der Schulklassen habe wieder Vor-Corona-Niveau erreicht. Die beiden Einrichtungen in Pottenstein, Jugendherberge und Schullandheim, seien dabei eine große Hilfe.

Bei Erwachsenengruppen erlebe man nach den Pandemie-Jahren wieder einen kleinen Aufschwung. Doch sei allgemein die große Zeit der organisierten Busausflüge vorbei und die individuellen Erlebnisse in Kleingruppen gewännen an Bedeutung.

Vielsprachigkeit ist ein Ziel

Das Museum erarbeitet laut Kraus derzeit auch ein förderfähiges Konzept zur Einführung der Vielsprachigkeit. Die rasante Entwicklung der Kl habe das Tor in ein weites Feld der Möglichkeiten aufgestoßen. Das Projekt leiste auch einen großen Beitrag zur Barrierefreiheit.

Erste Gespräche mit Experten und Fördergeber seien vielversprechend und ermutigend, so dass die Museumsleitung davon ausgeht, den Förderantrag noch in diesem Jahr stellen zu können.

Auch 2024 stehen spannende Themen auf der Agenda. Die Nutzung der Kl, die Neugestaltung der Vitrinen, das weitere Vorantreiben des Depotneubaus sowie die Vorbereitung der nächstjährigen Sonderausstellung, die sich dem augenscheinlich ungewöhnlichen Thema „Heavy Metal in der Fränkischen Schweiz“ widmet, werden das Team des Fränkische-Schweiz-Museums in Anspruch nehmen.

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