Preisgekröntes Buch
Schüler entdecken Forchheim mit der Kamera
Dem Fotobuch sieht man die Liebe zum Detail und die professionelle Begleitung an.
Dem Fotobuch sieht man die Liebe zum Detail und die professionelle Begleitung an.
Liliana Wopkes
Die Teilnehmer des P-Seminars (v. l.), Florian, Britta, Elisabeth, Lena, Eila und Julia.
Die Teilnehmer des P-Seminars (v. l.), Florian, Britta, Elisabeth, Lena, Eila und Julia.
L. Wopkes
Details in der Forchheimer Altstadt waren zu entdecken.
Details in der Forchheimer Altstadt waren zu entdecken.
L.Wopkes
F-Signet von Liliana Wopkes Fränkischer Tag
Forchheim – Sie sind die Besten in Oberfranken: Ein Seminar am Herder-Gymnasium Forchheim hat einen Preis des Regierungsbezirks gewonnen.

Sechs Schüler des Herder-Gymnasiums Forchheim (HGF) haben im Rahmen eines Seminars ihre Objektive auf Forchheim gerichtet und ein Buch daraus gemacht. Herausgekommen ist eine preisgekrönte Arbeit.

Angefangen hat alles mit dem Wunsch einer Lehrerin, den Bezug ihrer Schüler zur Heimatstadt zu stärken. Geschenkt hat sie ihnen damit auch einen anderen Blick auf die Welt.

Das Projekt fand ein Jahr später ein ruhmreiches Ende in der Herder-Ehrenbürg-Mensa mit der Vergabe des oberfränkischen P-Seminar-Preises 2023. Dazwischen lag ein Jahr voller Ideen, Arbeit, Frustrationen und Erfolgen.

Vor einem guten Jahr bot Barbara Sattler Schülern der Oberstufe ein Projekt-Seminar an mit dem Schwerpunkt „Fotografie und Buchgestaltung“. Damit möchte die Lehrerin zwar auch diese Berufszweige vorstellen. Vor allem aber möchte sie „Schülern, die nach dem Abi in alle Welt gehen“, ein Stück Forchheim mit auf den Weg geben.

Mit professionellen Kameras

Bei dem anspruchsvollen Thema ist Barbara Sattler auf Kooperationspartner angewiesen. In Frank Brinke findet sie einen, der zum Herzstück des Projektes wird. Dank ihm ziehen die sechs Schüler nicht mit ihren Handys durch Forchheim, sondern ausgestattet mit von Foto-Brinke geliehenen Kameras – und mit dem Chef selbst.

Schlagartig wird das Bildmaterial professionell. Denn Frank Brinke macht Fotospaziergänge mit der Gruppe, berät beim Fotografieren und Bearbeiten. Und er lehrt den Blick fürs Detail.

„Ich habe gelernt, die kleinen Dinge zu sehen“, erzählt Elisabeth Ulm, eine Teilnehmerin des Seminars. Und vielleicht bezieht sich das nicht nur auf das Fotografieren. Für Eila Hertweck hat sich die gesamte Stadt seitdem ein bisschen verändert: „Ich gehe mit offeneren Augen durch die Stadt“, sagt sie; und manchmal begleiten sie Erinnerungen an die Fotospaziergänge.

Schließlich gehen die Schüler auch in kleinen Gruppen oder einzeln los, nach Schulschluss, am Wochenende. Florian Bendig stellt dabei überrascht fest, dass er bislang so einiges in der Stadt nicht wahrgenommen hat: „Ich dachte, ich kenne Forchheim.“

Um nicht planlos vorzugehen, rückt die Gruppe das in den Vordergrund, was Forchheim ausmacht; so auch die hier ansässige Industrie. Die Enttäuschung ist groß, als der erhoffte Ansprechpartner bei Siemens Healthineers die Erlaubnis zum Fotografieren verweigert. Zur allgemeinen Erleichterung springt Rudolph Fritsche ein.

Schönheit im vermeintlich Hässlichen

Nach und nach entstehen Bilder von Häusern und Parks, vom Annafest, den Afrika-Tagen, von industriellen Anlagen und von Müll. Zu manchen Bildern gesellt sich auch eine neue Erkenntnis. Julia Schick entdeckt verwundert, wie sehr Schönheit auch im vermeintlich Hässlichen steckt. Dass ein gutes Foto eine überraschende Ästhetik darin offenbaren kann, sogar im Müll.

Britta Greif und Lena Dallhammer erzählen davon, wie die Arbeit zunimmt – und damit die investierte Zeit. Das Bildmaterial türmt sich. Nach knapp zwei Monaten sind es mehr als 3000 Bilder. Die bevorstehende Aufgabe für das Fotobuch kann man sich vorstellen.

Auch dieser Arbeitsprozess vermittelt der Gruppe eine zentrale Erkenntnis: Die Qualität der Fotos leidet durch eine schlechte Papierqualität. Wenn also „etwas gut werden soll, kostet es auch Geld“, resümiert Barbara Sattler.

Das Fotobuch ist also nicht billig und auch deswegen so gut. Man sieht ihm die Sorgfalt an, die Liebe zum Detail und die professionelle Begleitung. Das investierte Herzblut hat sich gelohnt. Das Buch ist ein Geschenk an die ganze Stadt.

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