Der „hin&herzo-Projektpreis 2022“ wird an Stefanie Manhillen aus Sinzig am Rhein für ihr Installationsprojekt „#neue_matrix?“ verliehen. Das hat der Stadtrat einstimmig beschlossen. Die Künstlerin setzte sich gegen mehr als vierzig Bewerberinnen und Bewerber aus aller Welt durch, sagt der Helmut Biehler, Leiter Kultur im Herzogenauracher Rathaus. Der Projektpreis ist konzeptioneller Bestandteil des Kulturfestivals.
In einer Pressemitteilung wird die Preisträgerin vorgestellt. Stefanie Manhillen, geboren in Remagen am Rhein, ist Freie Künstlerin mit Meisterschüler-Abschluss Berlin Weissensee und Magistra Artium Abschluss Kulturwissenschaft an der Humboldt Uni zu Berlin. Sie hat an verschiedenen Theatern als Bühnenbildnerin gearbeitet, an verschiedenen Orten dieser Welt gelebt und hat zwei Kinder.
Sie stellt regelmäßig in Kunstvereinen und Orten dies- und jenseits der Kunstwelt aus, erhielt Stipendien und nahm an Residenzen teil. Manhillen führt Projekte mit Menschen aller Lebenswelten durch, leitet eine Kunstschule und Offene Ateliers an Schulen und ist Freie Mitarbeiterin des Arp Museums.
Bewegung zwischen den Genres
Die Arbeiten von Stefanie Manhillen bewegen sich zwischen den Genres und verbinden Objekt-Kunst mit gezeichneten, gesprayten und gemalten Bildern, Fotografie mit Malerei, Text mit Collage, bildnerische mit performativer Kunst. Dabei arbeitet sie mit anderen Menschen zusammen, mit anderen Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, mit Menschen jeglicher Herkunft, jeden Alters, aus verschiedenen Kulturen und Lebenswelten, auch inklusiv.
Ihre Kunst ist von einer hinterfragenden Haltung und suchenden Offenheit geprägt. Deshalb sind ihre Werke beweglich und zu immer neuen Standortbestimmungen bewegend. Was sie antreibt, ist die Faszination für die Kontraste und Widersprüche dieser Welt. Und der Kick, der durch deren Spannungen und Energien entsteht. Ihre Ausdruckformen sind so offen, spielerisch, kontrastreich und tiefgründig wie die Themen. Ihre Arbeiten funktionieren als Konstellationen oder als singuläre Werke, als Ausstellung oder als Aktion.
Knappe Entscheidung der Jury
Die Jury würdigte bei der Bewertung insbesondere die Vielfalt des Schaffens und die Flexibilität der Projekte, wird weiter berichtet. Biehler: „Die Jury traf sich zu zwei Sitzungen, die Entscheidung fiel sehr knapp“. Zeichnungen, Plastiken, Malerei, Sätze, Kurztexte, Sprachbausteine, Fragen und Antworten sowie grafische Elemente fügen sich zu einem spannenden Gesamtprojekt zusammen, das – so die Jury – hervorragend „Perspektiven“ earbeitet und somit das Thema des„hin&herzo Kulturfestivals“ trifft, das im September stattfindet.
Beeindruckend fand die Jury ebenso die tiefgehende, immer auch fragende, aber auch oftmals humorvolle Bearbeitung der Themen, die typisch für die Arbeiten von Stefanie Manhillen ist. Für Herzogenaurach wird Stefanie Manhillen etwas Neues schaffen, „das das Festivalthema perfekt umsetzt und auch die Besucher*innen interaktiv beteiligt“, heißt es weiter.
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