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Love-Scam
Behörden aus Coburg und Schweden schnappen Liebes-Betrüger
Love-Scam: Coburger und schwedische Behörden fangen Betrüger
Love-Scamming: Die Betrüger nutzen die Gefühle ihrer Opfer aus. // Foto: Orapun/Adobestock
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion
Coburg/Rödental/Malmö – In einer groß angelegten Fahndungsaktion haben Ermittler aus Coburg und Malmö zwei Liebes-Betrüger gefasst. Sie hatten hohe Beute gemacht. Für ihre Taten haben sie jetzt satte Haftstrafen kassiert.
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Monatelang waren die Ermittler den Tätern auf der Spur: die Kripo und die Staatsanwaltschaft Coburg und Kollegen aus Schweden. Am Ende konnte im Juni 2024 ein europäischer Haftbefehl vollstreckt werden. Das Landgericht hat nun am Mittwoch zwei nigerianische Männer verurteilt.

Rückblick: Im Jahr 2022 hatte einer der beiden über eine Online-Dating-Plattform Kontakt zu einer Frau aus Rödental (59) aufgenommen. Er gab sich als schwedischer Bauingenieur aus. Über Monate hinweg baute der Mann Vertrauen zu seinem Opfer auf. Irgendwann erzählte er dann, er habe einen Großauftrag, für den er nach Dubai müsse, könne da aber kein Konto eröffnen...

Das war das erste Mal, dass er die Frau um Geld bat. Innerhalb eines Jahres flossen immer wieder Beträge auf verschiedene Konten, über Zahlungsdienste im Ausland oder in der Krypto-Währung Bitcoin. Das Opfer glaubte, es würde sich eine Beziehung zu dem „Ingenieur“ aufbauen, und dass sie ihr Geld zurückbekäme, wenn der "Großauftrag" abgeschlossen sei. 

Insgesamt überwies die Frau rund 220.000 Euro.

Lange Haftstrafen

Erst 2023 wurde ihr klar, dass sie Opfer eines Betruges geworden war, sie ging zur Polizei. Im Juni 2024 konnten dann die beiden Männer (32 und 55 Jahre alt) verhaftet werden. Die Auswertung von Handys und Datenträgern ergaben Hinweise auf viele andere Opfer. Die Täter waren offenbar Teil einer internationalen Bande, weitere mutmaßlich Verdächtige seien möglicherweise in Nigeria und Dubai, hätten aber noch nicht festgenommen werden können, teilten Polizei Oberfranken und Staatsanwaltschaft Coburg am Donnerstag mit. Insgesamt habe die Bande in rund vier Jahren einen Schaden von rund 760.000 Euro verursacht.

Am Mittwoch endete der Prozess vor dem Landgericht Coburg. Die beiden Männer wurden zu Haftstrafen von sechs Jahren und drei Monaten sowie drei Jahren und sechs Monaten verurteilt. 

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