Harald Michel wird bei der Kommunalwahl am 8. März nach einer Amtszeit nicht mehr als Bürgermeister antreten. „Ich bin dann 71“, sagt er. Als seine mögliche Nachfolgerin hat die Kupferberger Wählergruppe der Freien Wähler, UKW (Unabhängige Kupferberger Wähler), jetzt Ilona Pöhlmann nominiert. Im aktuellen Stadtrat sind die UKW mit fünf Sitzen plus Bürgermeister die stärkste Kraft; die CSU hat fünf, die SPD zwei Mandate. Michel übergibt ein finanziell geordnetes Haus mit einem augenblicklichen Schuldenstand von knapp über 92.000 Euro bei 1052 Einwohnern; das bedeutet eine Pro-Kopf-Verschuldung von 87,62 Euro. Das wird aber nicht so bleiben, wie Michel in der Versammlung zusammenfasste. Es muss in das Wasser- und Kanalsystem investiert werden. Ein neues Haus für die Kinderbetreuung muss gebaut werden, für das aber nur 50 Prozent als Zuschüsse zu erwarten sind. Der Radweg nach Ludwigschorgast kommt, und weiteres mehr.
Ilona Pöhlmann (56) war zwischendurch 20 Jahre lang beruflich nicht in Kupferberg und ist in ihre angestammte Heimat zurückgekehrt, „weil es hier einfach schön ist“. Sie sieht ihre Aufgabe als Stadtoberhaupt zunächst darin, die bereits angestoßenen und laufenden Projekte weiter und zu Ende zu führen: „Den Umbau der Schule zu einer Tagespflegeeinrichtung unter anderem“. Für weitere Projekte will sie zunächst mit den Bürgern direkt reden, „zum Beispiel bei regelmäßigen Stammtisch-Treffen, um dort die Wünsche und Vorstellungen der Kupferberger zu erfahren“.
Kupferberg solle für alle eine Heimat und ein Zuhause sein, was sie sich auch für ihre beiden inzwischen erwachsenen Söhne vorstelle. Es gelte den Menschen zu vermitteln, dass es interessant ist, nach Kupferberg zu ziehen oder in Kupferberg zu bleiben. Pöhlmann stellt sich auch einen Nahverkehr mit kleinen Bussen vor und will sich um eine bessere Nahversorgung im Ort bemühen. Außerdem sollte man neue Baugebiete ausweisen, denn nach Zuzügen bekomme die Stadtkasse auch höhere Zuweisungen.
Das alles wolle sie im Team erreichen, Ansprechpartner finden und sich auf ihre Vorgänger im Amt stützen. Erste Erfahrungen habe sie ja bereits seit 2020 sechs Jahre als Stadträtin gewonnen. Dabei hoffe sie auch auf die Unterstützung ihres Team der UKW, das, was auch FW-Landratskandidat Oliver Hempfing bemerkte, breit aufgestellt sei: mit Vertretern aus der Landwirtschaft, dem Handwerk bis zu Beschäftigten im universitären Bereich, mit Alteingesessenen und auch Neubürgern.
Bei der Stadtratswahl treten auf der Liste der UKW an: 1. Ilona Pöhlmann 2. Michael Kolenda 3. Markus Müller 4. Bernd Lauterbach 5. Dominik Seiferth 6. Patrick Camus 7. Andreas Pittroff 8. Jan Erik Wich 9. Bernd Weich 10. Matthias Zeyer 11. Monika Rausch 12. Lutz Burger.
